Fräulein Luise sind die Gewinner des diesjährigen Band-its, dem Contest für junge Musiker und Musikerinnen im Kanton Zürich. Sie wurden am 14. August von der Jury nach grossartigen Auftritten der acht teilnehmenden Acts zu den Gewinnern gekürt.

Die Band setzt sich aus 4 jungen (halb) Zürcher:innen zusammen: Paula, Paul, Aliosha und Olivia. Sie haben sich über langjährige, kurzjährige oder «random»-Kontakte kennengelernt und haben durch die Freude am Musikmachen zusammengefunden. Tize hat sie nach der Rangverkündigung für ein Interview voller Emotionen getroffen:

Herzliche Gratulation zum Sieg! Für alle die leider nicht dabei sein konnten: Wie würdet ihr euren Musikstil beschreiben?

Man kann ihn kaum beschreiben. Wir machen im Grunde immer gerade das, wozu wir Lust haben. Wir leben sozusagen davon. Daher ist es dann auch immer inspiriert von Musikern, die wir gut finden. Nicht zuletzt, da wir eigentlich aus verschiedenen Musikrichtungen kommen. Es entsteht ein wilder Mix. Vor etwa 10 Jahren hätte man das noch als komisch angesehen, so viele Stile zusammengemixt. Aber heute geht das.

«Es isch vorher öppert zu üs cho […] und het gseit, daser soöppis no nie ghört het. Das isch es mega schöns Kompliment gsi!»

Paul

Wie seid ihr zu eurem Namen gekommen?

Die ursprüngliche Idee war eine kleine Parodie des Sängers Faber. Weil der sich den Namen einer Hauptfigur aus einem Roman des Schweizer Autors Max Frisch ausgesucht hat, dachten wir uns, wir suchen nach einem Namen aus einem Roman von Friedrich Dürrenmatt. Dürrenmatt hat immer so coole Namen. So stiessen wir auf Fräulein Luise, die im Buch Besuch der alten Dame nur einmal über die Bühne geht. Sie ist die erste Verräterin, die gelbe Schuhe trägt und verändert dadurch alles.

Wie seid ihr mit der Corona-Situation umgegangen?

Die Idee kam von Paula, dem «Mami». Wir wurden in dieser Situation «geboren», haben in dieser Zeit zusammengefunden. Am Anfang haben wir einander Audioaufnahmen geschickt und dann haben die anderen darüber gespielt. Es war recht schwer mit der Situation richtig umzugehen. Vor allem als Anfang. Bis es ins Rollen kam, dauerte es eine Zeit. Daher war auch das Band-it eine wirklich gute Möglichkeit für uns, da wir sonst keine anderen Auftrittsmöglichkeiten hatten. Heute war unser erster Auftritt zu viert.

«Mir sind es Corona-Baby»,

Olivia

Wie wichtig sind euch als Band die Texte eurer Songs?

Uns ist wichtig, dass wir Themen behandeln, die uns am Herzen liegen. Aber auch, dass sie gleichzeitig nicht zu pathetisch sind. Wir spielen ganz nach dem Motto: Es betrifft uns und wir verarbeiten es in der Musik, aber auf hoffnungsvolle Art. Wichtig sind dann aber auch wieder lustige, humorvolle Lieder wie zum Beispiel Carpe Diem.

Wie soll es weitergehen, habt ihr schon Neues im Sinn?

In nächster Zeit werden wir ein paar Auftritte haben, die Paula für uns organisiert hat. Ausserdem wäre es cool, wenn wir Aufnahmen machen könnten und diese dann auf Plattformen wie Spotify oder Apple Music veröffentlichen könnten. Dafür haben wir ja jetzt auch Startkapital erhalten. Ausserdem ist ein Album herauszubringen sicherlich ein weiteres Ziel.

«Mir isch klar worde: Ich wött eigentlich i mim Läbe nüt meh anders mache»

Paula

Wie fühlt ihr euch jetzt nach diesem Sieg?

Wir sind alle mega überrascht. Wir hätten es nicht gedacht, nicht vor einer Woche, nicht vor einer Stunde. Wir waren bei der Verkündung alle Hand in Hand und haben gezittert. Als dann die Verkündung der 4. – 2. Platzierten kam und wir nicht dabei waren, fühlte man eine Mischung aus Enttäuschung aber auch Hoffnung. Das Schöne an der Sache ist, dass wir es alle nicht erwartet hatten. Deshalb war die Freude dann umso grösser.

«Mir hend alli e schiiss Freud!»

Aliosha

«Ich han vorher zäh Minute lang ghüült, i ha no nie us Freud ghüült!»

Paula

«Wenn mer so ade Achterbahn ganz obe isch und denn gohts quasi scho wie abe, aber mer fühlt sich als wär mer no dobe. So fühl ich mich jetzt grad!»

Olivia

Tize bedankt sich herzlich für das tolle Interview und wünscht der Band Fräulein Luise viel Erfolg auf dem steilen Weg nach oben.

Du hast Fräulein Luise beim Band-it Finale verpasst und möchtest sie noch gern live auftreten sehen? Oder sie haben dir so gut gefallen, dass du sie unbedingt nochmals live erleben musst? Dann sei am Sonntag, 5. September 2021 im Zürcher «Moods» auf dem Schiffbauplatz und lass dir diese Chance nicht entgehen.


Das Band-it ist ein Musikwettbewerb für junge Talente und bietet den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, professionelle Auftrittserfahrung zu sammeln, neue Kontakte zu knüpfen und unter tosendem Applaus im grellen Rampenlicht die Bühne zu rocken. Mehr über den angesagten Newcomerwettbewerb aus dem Kanton Zürich findest du unter band-it.ch

Bildquellen

  • Fräulein Luise: Ethan Welty
  • Fräulein Luise: Ethan Welty
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