Jeder in der Schweiz spricht mindestens eine Landessprache und lernt eine weitere in der Schule dazu. Doch wie kam es dazu und wie entwickelt sich die sprachliche Vielfalt in der Schweiz weiter?


Unsere 4 Sprachen sind:

Unsere vier Sprachen sind: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Diese Rangordnung spiegelt die Häufigkeit wider, mit der die Sprachen von der Bevölkerung gesprochen werden. Deutsch ist die meistgesprochene Sprache und wird neben der Innerschweiz auch in Städten wie Zürich, Basel oder Bern gesprochen. Französisch wird vor allem in der Westschweiz gesprochen (Genf, Lausanne). In der südlichen Schweiz und Teilen des Bündnerlands wird Italienisch gesprochen. Die kleine Gruppe, die Rätoromanisch spricht, beschränkt sich auf Orte im Osten der Schweiz. Von den 26 Kantonen gibt es auch zweisprachige.

Französisch, Deutsch und Italienisch gelten seit 1848 als gleichberechtigte Schweizer Landessprachen, Rätoromanisch kam 1938 hinzu.

Wieso gibt es diese Aufteilung?

Die Schweizer Sprachgrenzen sind im Frühmittelalter entstanden, als Produkt komplexer Migrations- und Assimilationsbewegungen.

Unsere Sprachenvielfalt ist ein wichtiger Bestandteil. Für diese sprachliche Entwicklung werden historische Entwicklungen, die Geographie und kulturelle Vielfalt sowie die Autonomie der Kantone berücksichtigt. Berge und Täler haben zu lokalen Dialekten und Sprachen geführt. Auch der Einfluss von Grenzkantonen zu unseren Nachbarländern ist sprachlich spürbar. Die geografische Lage gilt als grösster Einflussfaktor. Die verschiedenen Landessprachen ermöglichen es den Regionen, ihre kulturelle Identität und Sprache zu bewahren. Die Anerkennung von Rätoromanisch als vierter Landessprache steht für den Schutz von Minderheitensprachen und die Wertschätzung der kulturellen Vielfalt innerhalb des Landes.

Nach Angaben der UNESCO ist Rätoromanisch leider vom Aussterben bedroht, da mittlerweile nur noch etwa 0.5 % der Schweizer Bevölkerung die Sprache fliessend beherrschen

Wo sind die Schwierigkeiten?

Damit dies überhaupt möglich ist, braucht es ein unterstützendes Schulsystem.

Die Schweiz hat eines der besten Bildungssysteme der Welt.

Denn die Herausforderung liegt darin, eine nationale Identität zu schaffen. Normalerweise vereint eine gemeinsame Sprache. Fehlt diese, können Minderheiten gezwungen werden, eine andere Sprache als ihre Muttersprache sprechen zu müssen. Dies wird in der Schweiz durch bereits genannte Massnahmen, aber auch weitere, wie zum Beispiel das Übersetzen politischer Sendungen oder das Vorhandensein einer Nationalhymne in verschiedenen Sprachen, unterstützt.

Wusstest du…

Dass die Schweiz im keltischen Reich und im Römisch Reich einsprachig waren?

Die Schweiz eine hohe Dichte an Sprachen aufweist, da es weltweit eines der Länder ist, das einen hohen Anteil an im Ausland geborenen Personen beheimatet?

Es gibt auch andere Ländern mit vielen Sprachen

Als Beispiel gelten hier stellvertretend die untenstehenden Länder.

  • Indien ist bekannt für seine sprachliche Vielfalt. Es hat über 20 offiziell anerkannte Sprachen (zum Beispiel Hindi, Bengali, Telugu, Marathi, Tamil).
  • In Nigeria werden mehr als 500 verschiedene Sprachen gesprochen. Die offiziellen Sprachen sind Englisch, Hausa, Igbo und Yoruba.
  • Der Inselstaat Papua-Neuguinea im Pazifik hat eine extrem hohe Sprachenvielfalt, mit über 800 verschiedenen Sprachen, die von verschiedenen ethnischen Gruppen gesprochen werden.
  • In Europa gibt es ein weiteres Land mit ähnlich hoher Sprachdichte wie die Schweiz. Belgien hat drei offizielle Sprachen: Niederländisch, Französisch und Deutsch. Kanada: Englisch und Französisch sind die offiziellen Sprachen Kanadas, aber das Land hat auch viele indigene Sprachen, die von verschiedenen Gemeinschaften gesprochen werden.

Welche Sprache sprichst du?

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