Fussball hat sich schon vor langer Zeit in unserer Gesellschaft als beliebter Sport festgesetzt. Mittlerweile ist er gar die beliebteste Sportart der Welt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass eine Fussball-Meisterschaft wie die Europameisterschaft ebenfalls grosse Aufmerksamkeit geniesst.

Ihren Anfang hat die Europameisterschaft schon vor dem 1. Weltkrieg. Sie wurde 1911 von der kurzzeitig als Konkurrenz der FIFA (Fédération Internationale de Football Association, zu Deutsch: Internationaler Verband des Association Football; Weltfussballverband) angesehenen Union Internationale Amateure de Football Association (kurz: UIAFA), ausgetragen. Das Turnier fand in Roubaix, einer Stadt in Frankreich statt. Es nahmen unter anderem Frankreich, die englischen Amateure und Böhmen, welches aus politischen Gründen von der FIFA ausgeschlossen wurde, diese Meisterschaft allerdings gewann, statt.

1932 bis 1934 trug die Sozialistische Arbeitersport-Internationale eine Arbeiterfussball-Europameisterschaft aus. Später führte die Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland und der Austrofaschisten in Österreich zur Zerschlagung der grössten nationalen Arbeitersportverbände. Daher konnte die Meisterschaft nicht ganz zu Ende geführt werden. Weitere Meisterschaften im Arbeiterfussball fanden nicht statt.

Europameisterschaft im Stil der FIFA

Henri Delaunay, ehemaliger französischer Fussballer und Generalsekretär des französischen Fussballverbands «Fédération Française de Football» sowie der zukünftigen UEFA (Union of European Football Associations; eine Kontinental-Konföderation von FIFA), hatte bereits 1927 den Vorschlag einer Europameisterschaft geäussert. Es fand zunächst unter dem Namen, Europapokal der Fussball-Nationalmannschaften statt.

Anschliessend wurde 1954 die UEFA gegründet und ein Nachfolge-Wettbewerb unter dem Namen Europapokal der Nationen startete. Dessen erste Qualifikation begann 1958, die Meisterschaft selbst wurde allerdings erst 1960 ausgetragen und von der Sowjetunion gewonnen. Von nun an fand es alle vier Jahre, in einem abwechselnden Rhythmus zur Weltmeisterschaft, statt. 1966 wurde dann dieses Turnier von der UEFA zu der Europameisterschaft erklärt, die wir auch heute noch verfolgen können. Die bis 2008 zu gewinnende Trophäe trug zu Ehren Henri Delaunays, der auch als «geistiger Vater» der EM angesehen wird, dessen Namen. So wurde der versilberte Henri-Delaunay-Pokal, als Wanderpokal verliehen, zählte allerdings als permanentes Eigentum der UEFA. Mit der neuen Gewinnertrophäe, welche den alten 2008 ablöste, verhält es sich gleich.

Es wurden im Verlaufe der Zeit einige Details verändert, so konnten immer mehr Teams teilnehmen. Dies führte dazu, dass mehr Spiele ausgetragen werden müssen. Die Sowjetunion konnte 1960 nach nur vier Spielen zum Sieger gekrönt werden, heute werden dazu insgesamt bis zu achtzehn Spiele benötigt.

Regelwerk

Die gesamte Meisterschaft ist in eine vorgeschaltete Qualifikation und in das Finale Turnier gegliedert. Von 1960 bis 1976 konnten vier Nationalmannschaften an der Finalrunde, dem Halbfinale und dem Finale, teilhaben. Ab 1980 waren es acht Teams, welche in zwei Vorrundengruppen bestimmt wurden. Vier Jahre später entschied man sich dann, Halbfinals zwischen dem ersten Team jeder Gruppe, einzuschieben. Ab 1996 nahmen dann 16 Teams teil, jene wurden in vier Gruppen mit je vier Mannschaften eingeteilt. Immer die zwei besten Teams jeder Gruppe konnten ins Viertelfinale einziehen.

Seit dem Jahr 2016 spielt man einen etwas anderen Modus. Zu Beginn sind es 24 Mannschaften aufgeteilt in sechs Gruppen. Die zweite Runde ist dann ein Achtelfinale, in dieses einziehen dürfen die Gruppenersten, Gruppenzweiten, sowie die vier besten Gruppendritten. Nach dem Achtelfinale gilt das K.O.-System. Das heisst, der Verlierer jedes Spiels scheidet aus.

Gibt es im Finale mal ein Unentschieden, selbsz nach der Verlängerung, so wurde bis 1976 das Spiel wiederholt. Ab 1976 wurde dann das Elfmeterschiessen eingeführt. Es gab einige Ausnahmen für Ausnahmesituationen, in denen andere Regelungen angewandt wurden. Diese hat man aber schnell wieder abgeschafft. Seit 2008 werden die Finalspiele im Fall eines Unentschiedens mit zweimal 15 Minuten verlängert und wenn es anschliessend immer noch keine Entscheidung gibt, dann entscheidet das Elfmeterschiessen.

Fussball ist ein sehr beliebter Sport, auch wenn er in der öffentlichen Austragung schon einige Transformationen durchgemacht hat. Ein Grossteil der Gesellschaft mag diesen Sport und verfolgt deshalb auch gerne die grossen Meisterschaften, wie die EM. In solch aussergewöhnlichen Zeiten wie jetzt vielleicht mehr denn je.

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  • football-3475163_1920: pixabay.com
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