Wenn man mir die Frage so stellt, ist die Antwort für mich ziemlich klar: Etwas gar nicht erst zu versuchen, ist schlimmer. Genau diese Frage ist unbewusst eigentlich sehr präsent in unserem Leben. Man merkt es nur nicht immer oder meistens etwas zu spät. Nimm dir doch kurz ein paar Minuten und überleg mal, wie viele Dinge du im Leben nicht versucht hast, weil du Angst vor dem Scheitern hattest? ….

Und? Schon einige Dinge dabei, oder? Und war es dir überhaupt bewusst, warum du so entschieden hast, wie du entschieden hast? Dabei liegt die Entscheidung nicht mal nur bei einem selbst. Man wird extrem schnell von seinem Umfeld beeinflusst. Nicht selten kommt es vor, dass jemand voller Begeisterung von einem Ziel oder neuen Plänen erzählt und darauf jemand eine Antwort gibt wie: «Und was ist, wenn du es nichts schaffst?».

Puff, auf einen Schlag ist die ganze Euphorie und Willenslust fort. Und ganz schnell werden darauf die Pläne weggeworfen oder verändert. Genau dann ist der Zeitpunkt, sich zu fragen: «Ist es jetzt schlimmer, es nie versucht zu haben, oder in meinem Vorhaben zu scheitern?», und schon wird die Frage etwas schwieriger und die Antwort fällt auch mir nicht mehr so leicht.

Ich möchte hier nicht sagen, dass es grundsätzlich schlecht ist, wenn andere Leute dein Vorhaben hinterfragen. Im Gegenteil, je nachdem, um was es geht, wird man ja auch schnell mal etwas grössenwahnsinnig und vergisst mögliche Konsequenzen. Dadurch wird man wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Aber es ist trotzdem schade, wie viele tolle Ideen und Wünsche einfach so zerplatzen, weil man einfach Angst vor dem Scheitern hat oder noch schlimmer, weil andere Leute daran zweifeln. Oft hinterfragt man dann alles aber und aber tausende Male und lässt es dann schlussendlich lieber sein.

Es braucht extrem viel Mut, ein Risiko einzugehen, so viel ist klar. Und wenn man dann daran scheitert, fühlt man sich am Anfang nie gut damit. Doch irgendwann kann man dafür voller Stolz sagen, dass man es wenigstens probiert hat und nicht schon vorher aufgegeben hat.

Ein unbeschreibliches Gefühlt ist es aber dafür, wenn man ein grosses Risiko eingegangen ist und es einfach geklappt hat. Dann ist es nicht nur der Erfolg, welcher einem eine riesen Freude bereitet, sodern auch der Fakt, dass man nicht auf seine Kritiker gehört hat und ihnen somit gezeigt hat, dass es eben doch funktioniert.

Was ist nun schlimmer – Zu scheitern oder es gar nicht erst zu versuchen? Diese Frage kann natürlich jeder nur für sich selbst beantworten. Aber ich finde, dass es enorm wichtig ist, sich diese Frage öfter und vor allem bewusster zu stellen. Grade dann, wenn andere Menschen an dir zweifeln. Man sollte meiner Meinung nach Kritik ernst nehmen aber seine Einscheidungen nicht davon abhängig machen.

Und ob nun zu scheitern oder es gar nicht erst zu versuchen – «schlimm» ist keines von Beiden, denn schlussendlich liegt es an dir, mit welcher Entscheidung du dein Leben lebst. 🙂

Geschrieben von:

"Using no way as a way, having no limitation as limitation." -Bruce Lee

1 Comment

  1. Liebe Fabia, merci für diesen Beitrag! ich kaue schon seit Längerem an einer bestimmten Entscheidung rum und bin wieder einmal in Gedanken da gewesen, als ich auf deinen Artikel gestossen bin. Deine Worte treffen mein Dilemma sehr! Mir fehlt einfach dieser eine entscheidende mutige Schritt, es endlich zu versuchen … Das ist das schlimmste, finde ich. Und tatsächlich denke ich aber: Werde ich es bereuen, wenn ich es nie versuche? LG Alisha

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