Am Samstag, 12. August fand auf dem Kirchplatz an den Winterthurer Musikfestwochen das jährliche Band-it Finale statt. Sieben Acts kämpften dieses Mal in der Winterthurer Altstadt um den ersten Platz.

Vom 9. bis 19. August finden an verschiedenen Locations die Winterthurer Musikfestwochen statt. Auch dieses Jahr hatte das Band-it Musikfestival für junge Musikerinnen und Musiker sein Finale auf dem Kirchplatz in der Winterthurer Altstadt. Insgesamt 45 Bands oder Solokünstler:innen hatten teilgenommen, davon durften acht am Finale spielen.

Bereits um 11:30 begann der Aufbau der Instrumente und Technik. Eine Stunde später traf das Moderationsteam ein. Dieses wechselt jedes Jahr und bestand 2023 aus Flavia Scurio (14), Matteo Schmid (20) und Selena Pereira (19). Die Moderierenden bereiten sich jeweils durch einen von Band-it organisierten Moderationsworkshop vor.

Bild: Ethan Welty

So talentiert waren die Finalist:innen

Trotz Nieselregen füllte sich der Platz vor der Bühne nach und nach. Den Startschuss
gab Switchin’ Nova um 14:00 mit Jazz- und Pop-Covers sowie selbst geschriebenen Songs. Nach einigen Liedern stellte MKZ-Förderpreisträger Samuel Reid die Band sympathisch vor. Sein Gesang wurde begleitet von Max Strebel am Schlagzeug und Nico Hess am E-Bass, sowie Ennio Hess am Keyboard. Beim zweiten Stück klatschte das Publikum fleissig mit, das Schlagzeug-Solo am Ende brachte zusätzlichen Jubel ein.

Solo-Sängerin Promesse war der nächste Act auf der Bühne. Ihre Performance bestand aus einer Mischung aus RnB, Jazz und Soul. Begleitet wurde die 20-jährige von DJ Mona Jaya Müller, sowie der Tänzerin Claudia Fuila und Tänzer Félicien Forêt. Besonders cool: Promesse kündigte nach ein paar Songs einen «Dance Break» an und schwang gemeinsam mit ihnen zu einem Remix von «My Pony» ihre Hüften. Ihr Cover von bekanntem Amy Winehouse-Hit «Valerie» brachte schliesslich auch die Zuschauenden zum Tanzen.

Richtig krachen liess es die Band YOUTH um 15:00. Crispin Lohm (Gitarre), Liam Sengers (Gitarre, Gesang), Yannis Miccoli (Drums) und Khalil Naïmi (Bass) legten nach einem kurzen Soundcheck los. Sie spielten Alternative Rock mit Love-Song Lyrics, wie man ihn von Bands wie Radiohead, Coldplay oder The Cure kennt. Sie schlossen ihr Set mit «dem härtesten Lied, das sie je produziert haben», wie Leadsänger Lohm es ankündigte. Wie gut es ankam, zeigten die vorderen Reihen mit ihren Headbangs.

Zu feurigen Trap-Beats lieferte als nächstes der Zürcher Rapper Lorey Jaune ab. Zweisprachig überzeugte er sowohl auf Schweizerdeutsch, wie auch auf Französisch. Als kleine Überraschung brachte er für eines der Lieder den befreundeten Aarauer Rapper Tambi mit auf die Bühne. Mit seinem modernen Sound trifft LJ den Zeitgeist und brachte das Publikum zum Wippen und Springen. Er verabschiedet sich mit den Worten: «Danke vill mal für die Liebi».

Bild: Ethan Welty

Anschliessend rockte die Band Staub mit ihrem Garage Surf Rock die Bühne. Das Duo, bestehend aus Aron Tschanz (E-Gitarre, Gesang) und Zeon Fischer (Schlagzeug), ist seit neun Jahren gemeinsam musikalisch unterwegs. Sie selbst fassen sich zusammen mit «Schlagzeug, Gitarre und Gschwaffel uf Züridütsch». In ihren Liedern thematisieren die beiden vor allem Gesellschaft, Liebe und ihre Heimat Zürich. Am Band-it machten sie reichlich Stimmung und für den Track «Yuppie du» gar die Zuschauerinnen und Zuschauer kurzerhand zu ihrem Backup-Chor.

Kurz danach begann es passend zum Namen für den Auftritt von Styrofoam Rain zu regnen. Die Alternative Rock Band haute richtig auf den Putz und brachte die Leute dazu, das Tanzbein zu schwingen. Mit ihrer souligen Stimme ergänzte Sängerin Kimberly Pfiffner den Klangteppich ihrer Bandkollegen Darius Härtel (Schlagzeug), Yves Daetwyler (E-Gitarre) und Erol Nimmrichter (Bass) perfekt. Durch die abgestimmten Outfits und umgebundenen Bandanas wurde auch ästhetisch klar, dass die Vier zusammengehören.

Einen Tapetenwechsel gab es bei Qeller, der als Solokünstler bereits im Vorjahr im Finale dabie war. Leadsänger und Multiinstrumentalist David Keller hat sich neu erfunden und legte gemeinsam mit seiner Band, bestehend aus Arno Covas (Drums), Timon Sarbach (Bass, Keys, Backing Vocals) und Philippe Pavlu (E-Gitarre, Backing Vocals), ein starkes Comeback hin. Mit wohligen Indie Pop Klängen und selbst geschriebenen Liedern regten sie nicht nur zum Nachdenken an, sondern brachten auch das Publikum zum Klatschen und Tanzen. Kleines Special: Aron Tschanz von Staub unterstützte die Band für ihr letztes Lied mit seiner Gitarre.

The Five Powers bildeten den Schlusspunkt des Finales. Als «Beste Schüler:innenband» des Kantons Zürich durften sie ausser Konkurrenz diese grosse Bühne bespielen. Neben Anika Beqiri (Klavier) und Robin Gretener (Bass, E-Gitarre) besteht das fünfköpfige Team aus Nora Kubelik (Gesang, Bass), Luis Shaw (Gesang, E-Gitarre) und Fadri Vetsch (Schlagzeug, Gesang). Erst seit drei Jahren spielen die Jugendlichen ihre Instrumente – dafür richtig gut. Mit Covers von «Hold The Line» und «Heicho» brachte die Schulband aus Rüschlikon richtige Stimmungsmacher, die das Publikum mitzogen und bei denen es sich zu einem Sit- Down animieren liess.

QELLER gingen als Gewinner hervor

Schliesslich kam es zum heiss ersehnten Highlight des Tages: Die Rangverkündigung. Den zweiten Platz belegte Rapper Lorey Jaune, gefolgt von den Bands Styrofoam Rain und Staub. Über den ersten Platz freuen konnten sich die Jungs von Qeller. «Wir haben es wirklich nicht erwartet», sagten sie gegenüber dem Moderationsteam.

Bild: Ethan Welty

Zu guter Letzt folgte das Konzert von Follia, der Gewinnerin des Band-it 2022. Sie überzeugte damals wie heute mit ihrer kraftvollen Stimme und ihren Künsten an Kontrabass und Loopstation. Wie man sich als Gewinner:innen wohl so fühlt? Die Redaktion hat bei den diesjährigen Erst-, Zweit- und Drittplatzierten nachgefragt. Im Verlauf der nächsten zwei Wochen werden die Interviews hier auf Tize.ch publiziert.

Noch nicht genug oder verpasst?

Sollte man die Live Acts am Finale verpasst haben, ist aber noch nicht Hopfen und Malz verloren: Am Sonntag, 3. September werden die Top Four im «Moods» auf dem Schiffbauplatz in Zürich erneut auftreten. Ausserdem erhalten sie im Nachhinein ein professionelles Live-Video von ihrem Auftritt. Türöffnung für Abschlussparty und Videodreh ist um 18.00 Uhr.

Das Band-it ist ein Musikwettbewerb für junge Talente und bietet den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, professionelle Auftrittserfahrung zu sammeln, neue Kontakte zu knüpfen und unter tosendem Applaus im grellen Rampenlicht die Bühne zu rocken. Mehr über den angesagten Newcomer Contest aus dem Kanton Zürich findest du unter band-it.ch

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  • 20230812_143728A.jpg: Ethan Welty
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