Lange galt Kaffee als ungesund, wurde teilweise gar als giftig verteufelt. Heute ist man sich einig: Die Menge macht das Gift. Doch wie (un)gesund ist Kaffee wirklich? Und warum?

Ob Filter oder Kapsel, als gelegentlicher Koffein-Kick oder tägliches Morgenritual, vom Starbucks oder der Bäckerei nebenan: Kaffe ist eines der beliebtesten Getränke weltweit. Kaffee ist der am zweithäufigsten gehandelte Rohstoff der Welt. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich Arabica-Sorten, die international am meisten exportiert werden.

Aber Kaffee ist nicht gleich Kaffee. Verschiedene Sorten unterscheiden sich nicht nur im Geschmack sondern auch im Koffeingehalt. Die Sorte des Kaffees kann ebenfalls die Antwort auf die Frage beeinflussen, ob Kaffee gesund ist oder nicht. Während ein Doppio oder Cold Brew einen höheren Koffeingehalt aufweist, so enthalten Iced Coffees oft mehr Zucker – und somit andere gesundheitsschädigende Faktoren.

Kaffee birgt jedoch auch viele Vorteile. Nicht nur ist er reich an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralien, zahlreiche Studien belegen sogar die Gesundheit des Gebräus. Neben erhöhte Konzentrationsfähigkeit kann er den Stoffwechsel anregen oder (ungesüsst) gar zur Zahngesundheit beisteuern. Forscher der Universität von Ancona haben nämlich nachgewiesen, dass verschiedene Inhaltsstoffe in der Lage sind, kariesverursachende Bakterien abzutöten und somit die Bildung schädlicher Plaque zu verhindern.

Doch wie viel Kaffee trinkt die Schweiz? Der Pro-Kopf-Absatz von Kaffee von Schweizer:innen war im Jahr 2022 vergleichsweise tief. Mit 4,09 Kilogramm schaffen wir es nicht mal in die Top Ten. Listenführer ist Luxemburg mit 9,98 Kilogramm pro Kopf. In der Kategorie Kaffee enthalten sind sowohl Röstkaffee als auch löslicher oder Instant-Kaffee, trinkfertige Kaffeegetränke hingegen werden nicht gezählt.

Kaffee-Konsum ohne Bedenken

Bedenklich ist im Kaffee der Koffeingehalt. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sind für gesunde Menschen jedoch über den Tag verteilt 400 Milligramm Koffein pro Tag unbedenklich. Das entspricht einem Kaffeekonsum von etwa 3 bis 5 Tassen. Schwangeren und Stillenden wird täglich maximal 200 Milligram Koffein empfohlen. Koffein per se ist also nicht schädlich – dennoch kann übermässiger Konsum negative Folgen mit sich ziehen.

Der Muntermacher findet sich neben Kaffeebohnen in diverser Flora, beispielsweise in Mate-Blättern, Kolanüssen und Guaranabeeren. Während das natürlicherweise in Pflanzen vorkommende Alkaloid als Abwehrmechanismus dient, kann es beim Menschen zu Herzklopfen, Zittern, Unruhe oder Erregung führen. Denn Koffein fördert die Produktion von Adrenalin. Längerfristige Schäden eines übermässigen Konsums beinhalten Schlafbeschwerden, Schwindel und in schlimmen Fällen sogar Herzprobleme oder grüner Star infolge erhöhten Blutdrucks. Bei gewissen Krankheitsbildern wird ganz von Kaffee abgeraten, unter anderem weil er dem Körper Flüssigkeit entziehen oder mit Medikamenten interagieren kann.

Alles in allem kann man grundätzlich also ohne Sorgen Kaffee trinken. Der Konsum dessen kann sogar glücklich machen. Denn Koffein stimuliert unter anderem die Freisetzung von körpereigenen Glückshormonen wie Dopamin. Und will man Herzrasen vermeiden und ruhigen Schlaf gewährleisten ohne auf Kaffee-Genuss zu verzichten, kann man alternativ auf Decaf umsteigen.

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