Ein Liebesbrief an den Sommer.
Im Sommer scheint alles schöner und besser zu sein.
Alles floriert und in der Nacht hört man die Grillen zirpen und die Frösche quaken. Manchmal hört man im Garten auch das Rascheln und Schmatzen eines Igels, der sich am heruntergefallenen Vogelfutter bedient.
Morgens, wenn man zur Arbeit geht, ist es bereits hell und abends, wenn man nachhause kommt, immer noch. Die Tage sind länger, heller und wärmer, dadurch bin ich motivierter in den Tag zu starten.
Wenn die Tage länger werden, wachsen auch die Kräfte sie zu füllen. -Waltraud Puzicha
Puzicha, Kurz belichtet, Klappe 1
Später auf der Terasse ist es wohlig warm, die Sonne nicht mehr grell, sondern scheint mit einem milden Licht durch unsere hohen Holundersträuche. Ich geniesse ein gutes Buch und ein kühles Getränk auf einem Liegestuhl. In unserem Garten, der voller Blumen ist, fliegen Bienen und Hummeln fleissig umher. Ab und zu legen sie eine kleine Pause in unserem Bienenhotel ein. Meine Katze tigert um mich herum. Ihr Fell ist staubig vom räkeln auf dem Boden und heiss von der Sonne. Auch sie geht in dieser Jahreszeit gerne mehr aus dem Haus.
Die freien Tage geniesse ich in vollen Zügen. Ob am Bodensee, am Rhein, bei einer guten Eisdiele oder in einer Strandbar, in der ich und meine Freunde unsere geliebten Hugos trinken können.
An einem besonders heissen Tag, wimmeln die Menschen in der Nähe des Wassers. Die vielen Stimmen und das Gelächter der Kinder, verschwimmen zu einem lauten Summen. Überall riecht es nach Sonnencreme und Grilliertem. Im Wasser wird geplanscht, gespielt und sich von den warmen Sonnenstrahlen abgekühlt. Auf der Oberfläche bilden sich ölige Stellen von der vielen Creme. Diese spiegeln in Regenbogenfarben.
Wenn es dann doch einmal zu einem Regenguss kommt, riecht man den Geruch des Sommers. Regentropfen auf einem heissen Asphalt ergibt Petrichor. Ja, es gibt sogar einen eigenen Namen für diesen Duft. Wenn ich könnte, würde ich gerne ein Flakon davon sammeln.
Die heisse Jahreszeit bringt viel Licht und gute Laune in die Gemüter. Doch manchmal ist es dann doch etwas unangenehm, wenn man nach jeder kleinen Bewegung schwitzt. Ein Sonnenbrand ist auch nicht kleinzureden. Geschweige den Schrunden an den Oberschenkeln wenn man ein Kleid trägt. Alle vier Jahreszeiten haben ihre Vor- und Nachteile, und trotzdem ist jede wunderschön. Doch Sommer schreit für mich nach Freiheit und Abenteuer. Da nehme ich ein paar kleinere Übel gerne in Kauf. Denn es gibt nichts Besseres, als einen Sonnenuntergang am Wasser, mit guten Leuten, Essen und viel Gelächter.