Das man sich nicht mit Mutter Natur anlegen sollte, zeigte vor kurzer Zeit der Riss einer Gas-Pipeline mitten im Golf von Mexiko, welcher zu einem riesigen Brand im offenen Meer führte. Dass man sein Glück aber noch weiter herausfordern kann, zeigt das sogenannte Fracking.
Aus den Augen – aus dem Sinn. Oftmals setzt man sich erst mit Sachen auseinander, die einen direkt betreffen. Doch es gibt auch Dinge, bei denen es bereits zu spät wäre, würde man durch sie beeinträchtigt werden. Fracking ist so ein Fall.
Fracking – Was ist das?
Beim Fracking geht es kurz gesagt um die Gewinnung von Rohstoffen. Diese Art des Abbaus wird dort eingesetzt, wo andere Varianten wie z.B. das Fluten oder Pumpen nicht umsetzbar sind. Der Rohstoff wird an diesen Stellen dann als Gas und nicht als Öl gewonnen.
Der Vorgang ist hierbei wie folgt:
- Zunächst wird vertikal bis hin zu einer Tiefe von mehreren hundert bis tausend Metern gebohrt.
- Danach wird horizontal in die Gesteinsschicht gebohrt, in der sich das Gas befindet.
- Anschliessend wird mit hohem Druck ein Chemikaliengemisch hinein gepresst, welches zur Sprengung der Gesteinsschicht führt.
- Das Gas – auch Schiefergas genannt – wird somit freigesetzt und kann anschliessend aus dem Gestein gewonnen werden.
«Fracking ist schlecht für die Umwelt» – aber wieso?
Dass mit dieser Methode nicht erneuerbare Rohstoffe abgebaut werden, liegt auf der Hand. Schaut man sich allerdings das Rezept für den riesigen Chemikalien-Cocktail an, der für die Sprengung des Gesteins benötigt wird, so findet man eine lange Liste schädlicher Inhaltsstoffe. Diese sind unter anderem als gesundheitsschädigend, umweltgefährlich, giftig, ätzend oder reizend deklariert. Ein Grossteil dieser Substanzen wird zwar beim Abbau wieder zurückgewonnen, jedoch verbleibt ein Teil davon für immer im Erdreich. Das noch schlimmere Szenario: Es fliesst ins Grundwasser oder direkt in die umliegende Landschaft aus.
In einigen Fällen kann das Fracking in Zusammenhang mit kleineren Erdbeben gebracht werden, da die Risse im Gestein zu Verschiebungen ganzer Gesteinsschichten führen können. Diese sind aber kaum spürbar, dennoch nicht zu unterschätzen.
Wie sieht das in der Schweiz aus?
Obwohl das Fracking mehr und mehr verboten wird, gibt es verschiedenste Länder, die weiterhin mit dieser Methode das Erdgas abbauen. Zu den Nationen mit dem grössten Abbau an Schiefergas zählte im Jahr 2017 die USA, dicht gefolgt von Russland sowie dem Iran. Vor allem in Amerika, das als Vorreiter im Fracking gilt, entstehen auf diese Weise ganze Geisterstädte, die sich dadurch entwickeln, dass Bohrlöcher nicht fachgerecht geschlossen werden und somit eine Gefahr für Mensch und Umwelt bilden.
Die Schweiz ist ohnehin, im weltweiten Vergleich, nicht für ihren intensiven Erdöl- und Erdgasabbau bekannt. Dennoch kann jeder von uns beeinflussen, wie die restliche Welt mit dem exzessiven Abbau von nicht erneuerbaren Rohstoffen umgeht.
Um solch grosse Projekte zu realisieren, brauchen die Konzerne Geld. Geld, was unter anderem von Drittunternehmen, Banken aber auch vom normalen Durchschnittsmensch, der Aktien bei einem solchen Konzern kauft, zur Verfügung gestellt wird. Was du also gegen die Investition in diese Projekte tun kannst, ist, dich zu informieren wofür deine Bank dein Geld nutzt. Investiert sie in nachhaltige Organisationen oder in Arbeiten hinter denen du stehen kannst? Auch wenn du direkt an der Börse Aktien erwirbst, solltest du dich mit der Unternehmensphilosophie auseinandersetzen und so prüfen, ob du hinter deren Grundsätzen stehen kannst.
Die Zukunft des Frackings sieht nicht sehr vielversprechend aus. Immer mehr Länder verbieten das Anwenden dieser Methode. Auch die Wirtschaftlichkeit dieser Form des Abbaus stellte sich als nicht so gewinnbringend heraus, wie gewünscht. Dennoch wird wahrscheinlich einige Zeit vergehen müssen, bis auch die letzten Länder auf andere, womöglich grünere, Varianten umsteigen.