Plastik, Plastik, Plastik. Wir sind umgeben von Plastik. Ein Rundgang im Supermarkt bestätigt die Vermutung. Fast alle Lebensmittel sind in Plastiktüten oder Boxen verpackt und an der Kasse werden die mit Plastik verpackten Esswaren erneut in Plastiksäcke verpackt. Und zu Hause? Es wird alles wieder weggeworfen.

Wieso ist Plastik so problematisch?

Plastik ist Kunststoff und somit ein Material, das so in der Natur nicht vorkommt – es wird chemisch hergestellt, wozu Erdöl benötigt wird. Aber weshalb sollte man einen nie da gewesenen Stoff produzieren? Ganz einfach. Plastik ist leicht, kann einfach geformt und somit für die Herstellung vieler Alltagsgegenstände benutzt werden.

Aber…

Leider ist der Grossteil von Plastik nicht biologisch abbaubar. Meist dauert es mehrere Jahrhunderte, bis selbst eine Plastiktüte vollständig zerfallen ist. Es ist bekannt, dass sich viele Kunststoffteile im Meer ansammeln und zu riesigen Plastikbergen heranwachsen. Den Kunststoffanteil im Wasser verwechseln die Meeresbewohner mit ihrer eigentlichen Nahrung und sterben daran.


Seit ich einen Beitrag über das Leben «Ohne Müll aka. Zero Waste» auf YouTube gesehen habe, geht mir das mülllose Leben nicht mehr aus dem Kopf. Immer wieder stosse ich auf den Begriff, entdeckte ihn in Bücherhandlungen, auf Postern aktueller Kampagnen und natürlich auf vielen sozialen Medien. So lange, bis mir die Ungewissheit zu bunt wurde und ich dem Ganzen etwas genauer auf den Grund ging.

Doch was genau ist Zero Waste?

Zero Waste ist grundsätzlich die Lebensweise oder Einstellung, möglichst wenig Abfall zu produzieren, gebrauchte Ware wiederzuverwenden, um somit einen kleineren ökologischen Fussabdruck auf der Erde zu hinterlassen.

Beispiel: Mehr als dreimal die Erde wäre erforderlich, wenn alle wie in der Schweiz leben würden.

Immer mehr Menschen schliessen sich dem «Trend» an, starten Kampagnen und erstellen Beiträge, um die Menschen auf die Abfallproduktion, besonders die problematische Herstellung von Plastik aufmerksam gemacht.

Zero Waste will zum einen den hohen Verbrauchsanteil an Kunststoff senken, obwohl natürlich viele Materialien bereits jetzt recycelt werden. Hinzu kommt das Up- und Re-cyceln von bereits gebrauchten Produkten. Dabei werden gebrauchte Gegenstände in einer anderen Form wiederverwendet oder repariert (z.B auch in einem sogenannten Repair-Café).

Ist Zero Waste in der heutigen Zeit überhaupt möglich?

– Klar, nur etwas aufwendiger.

Shia, eine deutsche Bloggerin alias Wasteland Rebell, lebt seit über zwei Jahren den Lifestyle Zero Waste. Nebst zahlreichen Tipps und Tricks zum mülllosen Lebensstil teilt sie der Welt auch regelmässig mit, wie viel Abfall sie produziert hat. Das war bis anhin gerade mal ein Schraubglas voll… Zusätzlich zu ihrem Blog hat Shia auch ein Buch mit verschiedenen Zero Waste Tipps veröffentlicht.

Das ist der gesamte Abfall von Shia nach 5 Monaten.

«E chliine Schritt»

Bisher hatte ich mich kaum mit der Nutzung von Kunststoff beschäftigt, dann wurde aber auch noch die Kampagne «E chline Schritt: Flicke-Teile-Sorg ha» in der Zentralschweiz in die Welt gerufen, der ich an verschiedenen Orten begegnete.

Die Kampagne zieht sich über drei Jahre hinweg und wurde von den Zentralschweizer Umweltdirektionen (LU, ZG, SZ, UR, NW, OW) ins Leben gerufen. Im ersten Jahr liegt der Fokus auf dem Flicken gebrauchter Gegenstände, anstelle sie wegzuwerfen. 2018 liegt das Motto ganz im Sinne des Teilens und im letzten Jahr 2019 geht die Kampagne darauf ein, wie man ökologischer Leben kann.

Das Experiment

Für den nächsten Monat werde ich nun versuchen, auf Plastikverpackungen und Kunststoffgegenstände zu verzichten (als Ausnahme gelten langjährige Gegenstände, wie beispielsweise ein Fahrrad oder das Handy). Zudem werde ich auch beim wöchentlichen Einkauf darauf achten, bloss regionale und saisonale Produkte zu kaufen.

Weiter suche ich nach Alternativen für unabdingbare Nutzgegenstände wie Abwaschmittel, Shampoo oder die Zahnbürste.

So sieht Shias Vorratsschrank aus, so schwierig kann es doch nicht sein, oder?

Was hältst du von der Idee Zero Waste? Möchtest du auch probieren, weniger Kunststoff zu brauchen und verbrauchen? Oder hast du bereits Erfahrung im Zero-Waste-Lifestyle? Dann schreib es in die Kommentare 🙂

Geschrieben von:

auf der Suche nach etwas Inspiration

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