In diesem zweiten Beitrag zur Reihe digitalize gehe ich dem Thema der Computersprachen auf den Grund: Wieso gibt es so viele? Weshalb ist HTML keine Programmiersprache? Was ist eine gute erste Programmiersprache? Das erfährst du in diesem Beitrag.
Egal in welcher digitaler Umgebung man arbeitet oder seine Freizeit verbringt; Jede Anwendung, die digital auf einem Gerät wie Smartphone, Computer oder Tablet läuft, wurde von jemandem programmiert. Und programmieren kann man, wer hätte es gedacht, mit Programmiersprachen. Eine Programmiersprache ist grundsätzlich eine Sprache, die zur Beschreibung von Algorithmen und der allgemeinen Datenverarbeitung verwenden werden kann. Sprachen, welche einen konkreten Anwendungszweck haben und nur für diesen verwendet werden können, werden im allgemeinen nicht als Programmiersprachen bezeichnet. Darunter fallen zum Beispiel:
HTML – Wird für die Formatierung und Gliederung von Text verwendet
CSS – Wird verwendet um das Erscheinungsbild von Benutzeroberflächen festzulegen
SQL – Eine Sprache, um logische Abfragen an eine Datenbank zu stellen
Weshalb gibt es so viele?
Ich spreche stets von der Mehrzahl, da es zu diesem Zeitpunkt eine unglaubliche Anzahl an Sprachen und Variationen von Sprachen gibt. Allein Wikipedia führt Einträge zu mindestens 358 Programmiersprachen. Diese Vielzahl hat mehrere Gründe, der wahrscheinlich zentralste Punkt ist jedoch die Veränderung und Entwicklung in der Computertechnologie.

Seit der ersten Programmiersprache A-0, welche 1952 von Grace Hopper (siehe Bild) entwickelt wurde, haben sich zahlreiche Entwicklungen innerhalb der Hardware von Computern abgespielt. Dass die Sprachen dabei immer mehr am Menschen und der Verständlichkeit orientiert sind, ist nicht zuletzt ihrem Werk zu verdanken. Denn durch die Entwicklung von Hardware entwickelten sich neue Anwendungsbereiche, was wiederum neuen Sprachen bedurfte.
Was sind die Unterschiede?
Wieso macht man nicht einfach alles mit einer oder ein paar wenigen Programmiersprache, könnte man sich fragen. Nun gibt es innerhalb der Programmiersprachen noch einige zentrale Unterschiede. Die wichtigsten Entwicklungen von Programmiersprachen, was diese auszeichnet und welche Sprachen unter anderem darunter fallen, seht ihr in folgender Liste:
Low-Level Programmiersprachen | tiefes Abstraktionsniveau, Hardwareorientiert | Maschinensprache, Assemblersprachen, C |
High-Level Programmiersprachen | höheres Abstraktionsniveau, Funktionsorientiert | Java, C++, JavaScript, Python, C#, Ruby |
Skriptsprachen | Bestehende Programme verknüpfen, anwenden, erweitern und automatisieren | Perl, Python, JavaScript, PHP, Ruby |
Grafische Programmiersprachen | Entwicklung von Programmen durch grafische Elemente/Blöcke | Scratch |
Esoterische Programmiersprachen | Nicht für den praktischen Einsatz gedacht, eher um an ungewöhnlichen Sprachkonzepten zu experimentieren (schau mal in die Links 😉 | Shakespeare Programming Language, Rockstar, Piet |
Welche sind wofür geeignet?
Einige Sprachen sind offensichtlich für gewisse Sachen besser geeignet als für andere. Grundsätzlich lassen sich für verschiedene Anwendungsbereiche jeweils die populärsten Sprachen aufzeigen. Dies ist in der Regel dadurch bedingt, dass die Sprachen in Hinsicht auf diese Anwendungsbereiche entwickelt wurden. Hier die populärsten Sprachen nach Anwendung:
Web Entwicklung | JavaScript, HTML, CSS |
Mobile Apps | Java, Kotlin, Swift |
Hardware-nahe Programmierung | C, C++ |
Automatisierung | Python, Skriptsprachen generell |
Data Science | R, Python |
Damit hoffe ich nun einen ersten Einblick in die weite Thematik der Programmiersprachen geschaffen zu haben. Herangehensweisen, um eine solche Sprache zu erlernen, worauf man bei der Auswahl achten sollte und ähnliche Fragen, werde ich in einer zu erscheinenden Fortsetzung beantworten. Für sonstige weitere Fragen verweise ich sehr gerne auf die Kommentarfunktion von tize. Dort beantworte ich sehr gerne Fragen oder beantworte grössere Fragen in Form eines Artikels. Stay tuned!
Bildquellen
- grace-hopper: NHHC