Es ist der 31. Dezember 2016: Wir trinken teuren Champagner aus billigen Weingläsern, lachen unsere Freunde aus, die angetrunken Weihnachtslieder schmettern und hoffen auf ein neues Jahr voller Glück.

Es ist 2017.

Am 29. Januar sterben bei einem Attentat in einer Moschee in Quebec sechs Menschen. In einer Kirche in Ägypten sterben 44 Menschen bei einem vom IS verübten Anschlag. Am 1. Oktober werden an einem Festival 59 Menschen von einem Weissen erschossen. Bei einem Konzert der US-Sängerin Ariana Grande in Manchester sterben 23 Menschen durch eine im Foyer gelegte Bombe- unter den Todesopfer zählen viele Kinder. In der somalischen Hauptstadt Mogadischu werden bei einem Anschlag mehr als 230 Menschen ermordet. Es gibt weiteren Terror in Barcelona, London und an zu vielen weiteren Orten.

Wir sehen, wir hören und wir hoffen.

Am 21. Januar veranlasst der US-Präsident Donald Trump ein Einreiseverbot für Bürger gewisser muslimischer Länder. In Charlottesville im Bundesstaat Virginia wird eine rechtsextreme und nationalsozialistische Demonstration durchgeführt, bei der ein Mensch ihr Leben verliert. 2017 ist das Ende für die Airline Air Berlin. Polo Hofer stirbt. In England wird ein iranischer Asylbewerber von 25 Leuten angegriffen und erleidet eine Schädelfraktur. Der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un provoziert mit ständigen Raketentests, Donald Trump provoziert Kim auf Twitter. Am 7. Juli wird Hamburg Opfer von linksextremen Randalen, die sich gegen den G20-Gipfel richten. Die rechtspopulistische Partei AFD erhält bei den deutschen Wahlen 13% der Stimmen und wird somit zur drittstärksten Macht im Bundestag.

Wir sehen, wir hören und wir hoffen.

Am 18. Januar gibt es ein starkes Erdbeben in der italienischen Gemeinde Amatrice, bei dem 299 Menschen ums Leben kommen. Bei Waldbränden in Portugal, Kroatien und Italien verlieren viele Menschen ihr Leben. Der Bergsturz in Bondo erschüttert die Schweiz. Durch die Wirbelstürme Harvey, Irma, Jose und Maria werden in Nord- und Zentralamerika Städe verwüstet, Menschen sterben oder werden obdachlos. Ein Erdbeben in China fordert 100 Tote, ein weiteres in Mexiko 300. Der Grenfell Tower in London brennt am 14. Juni komplett ab- 71 Menschen kommen ums Leben, die anderen Einwohner verlieren ihren Wohnraum.

Wir sehen, wir hören und wir hoffen.

In Saudi-Arabien dürfen Frauen ab 2018 Auto fahren. Die Scheidungsrate sinkt. Beim Benefizkonzert «One Love Manchester» vereinen sich Menschen, um die Opfer des Anschlags in Manchester zu gedenken und gegen den Terrorismus zu kämpfen- mit Liebe und Furchtlosigkeit. Im Rahmen der #metoo-Bewegungerhalten viele Opfer Gerechtigkeit und Täter ihre Strafe. Seit 2005 haben sich die HIV-Todesfälle halbiert. Wissenschaftler haben einen Antikörper gefunden, der bei Primaten zu 99% eine HIV-Infektion verhindert. Der Buckelwal ist nicht mehr vom Aussterben bedroht. Es gibt einen politischen Sieg gegen die rechtspopulistische Partei in den Niederlanden. In Malta, Deutschland, Österreich und Australien dürfen homosexuelle Paare nun heiraten. In Estland werden ab diesem Jahr gleichgeschlechtliche Ehen akzeptiert, welche im Ausland geschlossen wurden. Der IS verliert an Territorium und somit an Macht.

Wir sehen, wir hören und wir freuen uns.

Es ist der 31. Dezember 2017: Wir nippen an einem Drink, warten, bis unsere Freunde das Feuerwerk aufgestellt haben und zählen nachher von 10 auf 0 herunter.

Es ist 2018. Wir schauen zu, wie das Feuerwerk den Himmel und somit auch einen kleinen Teil der Welt erhellt.

Und wir hoffen.

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  • celebration-3042641960720-768×512: pixabay.com
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