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Von Cyrill Pürro

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Die ganze Welt hielt den Atem an, als der Iran in der Nacht des 07. Januars Raketen auf US-Militärbasen im Irak abfeuerte. Auslöser des plötzlichen Angriffs war die Ermordung des iranischen Generals Quasem Soleimani durch eine US-Drohne. Nach den neusten Angriffen auf die US-Botschaft im Irak scheint sich der Konflikt weiter zu zuspitzen. Wie lange ist die Region sicher vor einer weiteren Krise?

Die Medien sind voll davon: Donald Trump ist der dritte Präsident in der Geschichte der vereinigten Staaten, gegen den ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet wird. Grund dafür: Ein umstrittenes Telefonat zwischen ihm und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski. Tize.ch versucht, die Hintergründe des Diskurses über ein mögliches «Impeachments» zu beleuchten und aufzuzeigen, welche Auswirkungen dieses auf die politische Gesellschaft des mächtigsten Landes der Welt hat.

Begonnen hat die Geschichte des Kommunismus mit den Worten eines Philosophen – geendet mit dem Fall einer Mauer, die mehrere Jahrzehnte lang Menschen voneinander trennte und eingesperrt hielt. Noch immer trägt die Welt Narben aus einer Zeit mit sich, in der die Hoffnung auf Veränderung mit grauenhafter Tyrannei niedergemacht wurde. Doch was verhalf der roten Revolution zu einem derartigen Aufschwung und wer ist für den Fall eines einst hoffnungstragenden Gedankengutes verantwortlich? Welche Spuren haben die grossen Veränderungen des 20. Jahrhunderts hinterlassen? Eine Analyse.

Es war die Geburtsstunde einer neuen politischen Ideologie, als Karl Marx im Jahre 1848 sein Werk «Das Manifest der kommunistischen Partei» in Zusammenarbeit mit Friedrich Engels veröffentlichte. Dass dieses Werk zu einem Blutvergiessen führen würde, auf welches eine jahrzehntelang existierende, totalitäre Schreckensdiktatur folgte, hatten die Philosophen zu dieser Zeit noch nicht erahnt. Zusammen mit Friedrich Engels gilt Marx bis heute als Begründer einer Ideologie, die zu Zeiten der «dunklen» Industrialisierung als Befreiung und Weg zur Loslösung vom Kapitalismus gesehen wurde. Millionen Arbeiterinnen und Arbeiter hofften auf eine Veränderung ihrer politischen und gesellschaftlichen Lage. Die industrielle Revolution brachte in den europäischen Städten eine Bevölkerungsexplosion mit sich, da vor allem in Fabriken neue Stellen geschaffen wurden. Fabriken, in denen Arbeiter*innen 14 Stunden pro Tag Arbeit leisteten und nach Erih.de in Arbeiterkasernen in den industriellen Gebieten untergebracht wurden, wo sie unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt waren – darunter auch Kinder.

 

Am Anfang war das Wort

Der deutsche Philosoph Karl Marx begab sich im Jahre 1849 ins Londoner Exil und kehrte nie mehr in seine alte Heimat zurück. Als linker Oppositioneller galt er in den Augen der deutschen Geheimpolizei im damaligen Kaiserreich als Unruhestifter. Sein Werk «Das Manifest der kommunistischen Partei» wurde unvorhersehbar von der Realität eingeholt. 1848 brach in Deutschland die Revolution aus, in der die Aufständischen nach Geschichte kompakt vor allem für die Liberalisierung und die Schaffung eines einheitlichen und zusammenhängenden, deutschen Staates kämpften. Nichtsdestotrotz waren Marx und Engels zur richten Zeit am richtigen Ort. Denn gerade in Europa besass laut Geolino nur eine kleine Oberschicht, einschliesslich der Fabrikbesitzer, beinahe alles, während die Arbeiterschicht weder Rechte innehatte noch anständigen Lohn für ihre harte Arbeit erhielt.

 

Von der Monarchie mittenhinein ins Chaos

Auch wenn die utopische Idee der Philosophen in Grossbritannien bei der britischen Arbeiterschaft grossen Anklang fand, brach die hervorgesehnte Revolution fünf Jahrzehnte später mehrere Kilometer weiter östlich aus. Im damaligen Zarenreich Russland herrschte nach der Landeszentale für politische Bildung Bade-Württemberg eine noch schlechtere Versorgung der Bevölkerung als im restlichen Europa. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Arbeiter- und Bauernschicht betrug um die 40 Jahre während Grossgrundbesitzer und die Zarenfamilie in Saus und Braus lebten. Währenddessen tobte auf dem Kontinent der erste Weltkrieg, der vielen Russinnen und Russen das Leben kostete. In den Grossstädten stieg der Unmut der Bevölkerung, Arbeiter*innen gingen auf die Strasse und protestierten gegen die Regierung des Reiches. Reaktionsgemäss schickte der Zar Truppen in die Städte, um die Proteste im Keim zu ersticken. Doch die aufgebotenen Soldaten weigerten sich auf die Menschen zu schiessen und stellten sich gegen die Regierung in der protestierenden Menge auf. Nach weiteren Protesten und des Scheiterns einer Doppelregierung, die aus dem Zaren und einem Arbeiterrat bestand, kam es im Oktober 1917 in Russland zur Revolution – ihr Anführer: Wladimir Iljitsch Lenin.

 

Lenins Machtgier als Grundstein für Stalins Terror

Gemeinsam mit seinen Mitstreitern Leo Trotzki und Iosseb Dschughaschwili (später bekannt als Joseph Stalin) fühlte sich Lenin dazu verpflichtet, die Worte von Karl Marx und Friedrich Engels in die Tat umzusetzen. Die Revolution von 1917 endete mit einem Bürgerkrieg im Riesenreich, der dazu führte, dass die Bolschewiki (eine Fraktion der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands) die Macht im Land übernahmen und die Sowjetunion gründeten. Im Zuge der radikalen Einführung des Kommunismus und der Leitidee, alle Menschen in der Sowjetunion gleichzustellen, führte die neue, kommunistische Regierung Zwangsdeportationen in Straflager, sogenannt «Gulags», ein. Laut Planet Wissen dienten diese dazu, Klassenfeinde der Revolution zu isolieren. Nicht nur Befürworter der Monarchie wurden in diesen inhaftiert. Auch ehemalige Mitglieder der sozialistischen Partei, die sich für eine Kooperation mit den alten Machthabern aussprachen, wurden durch die Lager ruhiggestellt. Mit Lenins Tod im Jahre 1924 und der Machtübernahme durch Joseph Stalin war nicht nur die Euphorie über die radikale Veränderung in Russland vorbei, auch das Ende einer hoffnungstragenden Politik wurde eingeläutet.

Eine Statue des russischen Revolutionsführers Lenin

Der sozialistische Staat im Kampf mit sich selbst

Die Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit und die Überwachung der Bevölkerung durch den sowjetischen Geheimdienst KGB verwandelten das Leben der einfachen Bevölkerung Russlands in einen ständigen Angstzustand. Frühere Führer der kommunistischen Revolution, so auch Leo Trotzki, der nach Stalins Machtübernahme nach Mexiko ins Exil floh, wurden mit Auftrag der Regierung ermordet. Die Welle der Revolution trieb über die Landesgrenzen der Sowjetunion hinaus, schwabte auf China, Korea, Vietnam, Kuba und Osteuropa über und führte zu blutigen Revolutionen und Kriegen, bis sie die Welt schliesslich in zwei Lager spaltete, die durch eine Mauer voneinander getrennt wurden. Nach Jahrzehnten der nuklearen Aufrüstung, dem Wettlauf zum Mond, der Trennung von West- und Ostdeutschland, löste der Regierungschef Michail Gorbatschow die Sowjetunion im Jahre 1991 auf und beendete somit den Kommunismus in groben Zügen in Osteuropa.

 

Narben eines Jahrhunderts

Bis heute existieren Staaten, die einen totalitären Kommunismus ausleben. Neben der Volksrepublik China ist Nordkorea für seine brutalen Massenlager und ständigen Androhungen eines nuklearen Militärschlags gegen die USA besonders bekannt. Aber auch Europa hat Narben des Kommunismus davongetragen. Die linksextremistische Terrorgruppierung «Rote Armee Fraktion» (RAF) verübte 1993 ihren letzten Anschlag, fünf Jahre später löste sie sich auf. Die in Deutschland aktiv gewesene RAF war für insgesamt 34 Morde verantwortlich und trug dazu bei, dass die Behörden die sogenannte «Rasterfahndung» entwickelten.

Viele der ehemaligen Fahrschüler*innen, die bei der Fahrschule Straubhaar in Solothurn ihre Führerprüfung absolviert haben, kennen ihn: Der 34-jährige Enes Ismaili machte bei Patrick Straubhaar sein Praktikum als Fahrlehrer und zieht nun mit der neuen Fahrschule «Smiledrive» sein eigenes Ding durch. Wie Enes dazu kam, beim Autofahren auf dem Beifahrersitz zu residieren und was ihn als Fahrlehrer ausmacht – dies und mehr bei #porträtiert.

Das Schweizer Militär gerät des Öfteren in Kritik. Es koste zu viel, wäre unnötig und überhaupt: Die Schweiz wäre doch viel zu unwichtig, weshalb sollte ein so kleines Land angegriffen werden? All das sind Kritikpunkte, die in alltäglichen Diskussionen immer wieder auftauchen und auch während den diesjährigen Wahlen, gerieten die «grünen Ferien» desöfteren in Beschuss. Wie wichtig ist eine Armee für ein kleines Land wie die Schweiz und welchen Stellenwert hatte sie in der Vergangenheit?

Der Bobsport ist ihre Leidenschaft: Die aus dem Solothurnischen Bettlach stammende Paulina Götschi ist seit fünf Jahren begeisterte Hobby-Bobfahrerin. Seitdem sie 2014 am sogenannten «Schweiz bewegt» einen Anschiebebob zum Ausprobieren anstossen durfte, hat sie einiges erlebt und war unter anderem bereits an den olympischen Jugendwinterspielen vertreten. Angefangen habe alles «sanft», doch mittlerweile brettert die 19-jährige mit 120 Stundenkilometer den Eiskanal hinab.

Der Ehrgeiz steht Paulina ins Gesicht geschrieben. Einen anstrengenden Tag habe sie hinter sich, denn neben dem Bobsport besucht sie die Fachmatur in der Kantonsschule Solothurn. «Diesen Freitag ist der Abgabetermin für meine Arbeit, deswegen bin ich ein wenig gestresst», erklärt sie bestimmt aber mit einem Lächeln auf den Lippen. Und dennoch hat sie die Zeit gefunden, mir am «Aaremürli» in Solothurn mehr über ihr Leben und ihre Leidenschaft zu erzählen. Im Februar schliesst Paulina die Fachmatur ab und will danach eine Lehrerinnenausbildung in Richtung Sekundarstufe absolvieren. Das Ziel, einmal als Lehrerinn unterrichten zu können, stehe in ihrem Leben im Vordergrund. Nichtsdestotrotz nimmt der Sport in ihrem Zeitplan viel Platz ein.

 

«Mir hat es sofort den Ärmel reingenommen»

Zum ersten Mal mit dem Bob in Kontakt kam sie am Gemeindeduell von «Schweiz bewegt» im Jahre 2014. Damals duellierten sich die beiden Dörfer Bettlach und Selzach. Dabei ging es lediglich darum, welche der Gemeinden in der Freizeit am meisten Sport trieb. «An einem Posten bestand die Möglichkeit den Prototypen eines Bobs anzuschieben. Wer die kurze Strecke am schnellsten bewältigt hatte, wurde für ein Probetraining in Innsbruck eingeladen», erklärt Paulina den Anfang ihrer Bobkarriere. Das Glück und ihr athletisches Können, welches sie vorher schon in der Leichtathletik erlernt hatte, standen auf ihrer Seite. So gewann sie den Wettkampf und erhielt die Chance, das Probetraining wahrzunehmen. «In Innsbruck hat es mir dann sofort den Ärmel reingenommen», ergänzt sie ihre Aussage.

 

Auf Tuchfühlung mit dem Eiskanal

Das erste Mal, als Paulina am obersten Ende der Abfahrt stand, war ihr mulmig. Marcel Rohner, der damalige Nationaltrainer vom gesamten Schweizerischen Dachverband des Bobsports, habe sie einfach ins kalte Wasser geworfen und sie dem Schicksal überlassen. Natürlich hat sich Paulina die Kurven und schwierigen Stellen der Strecke im Voraus angeschaut. Trotzdem hatte sie zu diesem Zeitpunkt von Tuten und Blasen noch keine Ahnung. «Ich war aufgeregt und der Puls war hoch. Schlussendlich bin ich aber gut unten angekommen, ohne mit dem Bob umzufallen», schildert Paulina ihre Gefühlslage bei der ersten Abfahrt. Die extreme Geschwindigkeit und die Tatsache, dass Paulina im Eiskanal auf sich allein gestellt war, gab ihr sofort den Kick und bewegte sie dazu, das neue Hobby weiter zu verfolgen. Bei den Abfahrten im Monobob wurde Paulina erst richtig bewusst, wie sehr das Lenken des Bobs auf ihre Entscheidungen ankam. Das Ausmass der Kräfte, die in einem Eiskanal herrschen, bekam sie schnell zu spüren. Gleich nach der ersten, erfolgreichen Abfahrt stürzte sie beim zweiten, dritten und vierten Versuch.

 

«Meine Angehörigen hatten natürlich Angst um mich. Schliesslich kann das Hinunterdüsen durch einen Eiskanal in derartiger Geschwindigkeit gefährlich werden.»

 

«Der Wille war immer grösser»

Von Innsbruck zurückgekehrt blieb Paulina genügend Zeit sich zu überlegen, ob der Bobsport in ihrem Leben wirklich Zukunft haben soll. Nicht nur sie, sondern auch die Eltern und Freunde hatten Zweifel an Paulinas Hobby. «Meine Angehörigen hatten natürlich Angst um mich. Schliesslich kann das Hinunterdüsen durch einen Eiskanal in derartiger Geschwindigkeit gefährlich werden», sagt sie. Von den schlechten Erlebnissen liess sich die ehrgeizige Bettlacherin nicht unterkriegen. «Der Wille war immer grösser», erklärt Paulina stolz. Zudem darf sie sich über einen grossen Rückhalt in der Familie, sowie im Freundeskreis erfreuen. Ausschlaggebend für den Entscheid zum Verbleib beim Bobsport war die Möglichkeit, die Jugendwinterspiele 2016 im norwegischen Lillehammer besuchen zu können.

 

Langsam, aber stetig

Der Entscheid, an den Spielen in Lillehammer teilzunehmen, zahlte sich aus. Ihr erstes Turnier durfte Paulina mit dem achten Platz abschliessen. Dies gab ihr den Ansporn, weiter zu machen und ein Jahr darauf den Weltcup im gleichen Ort zu bestreiten, wo sie Siebte wurde. Dies, obwohl sie nach den Winterspielen in Norwegen noch nicht richtig wusste, wie es weitergeht. «Es ging um die Frage, ob ich vom Monobon auf den Zweierbob umsteigen sollte. Von vielen wurde mir gesagt, ich sei zu jung für einen Wechsel, so habe ich den Anschluss ein wenig verpasst. Dennoch fuhr ich von den Weltmeisterschaften 2017 an im Zweierbob mit.» Und das mit Erfolg. Im letzten Jahr durfte Paulina einen weiteren grossen Erfolg feiern: Ihr Team belegte an den Schweizer Meisterschaften den dritten Platz. «Ich bin sehr zufrieden mit unserem konstanten Aufstieg. Es braucht Zeit, um an die Spitze zu kommen. Im Bobsport zählt man bis zum 26. Lebensjahr zu den Juniorinnen und zudem bin ich jung und habe noch viel Zeit», wertet Paulina ihren langsamen, aber stetigen Aufstieg in der Welt der Bobfahrt.

Hauptsächlich sieht Paulina aber die kleineren Dinge als wichtige Erfolge, wie beispielsweise neue Strecken kennenzulernen und erfolgreich abzufahren oder generell an grossen Turnieren teilzunehmen. Auf die neuen Bekanntschaften, die Paulina an solchen Ereignissen machen darf, gibt sie ebenfalls grossen Wert.

Paulina Götschi (links im Bild) mit ihrer Teamkollegin an der WM in St. Moritz.

Der Sport als Antrieb für Paulinas inneren Motor

«Zurzeit kommt alles ein wenig kurz», gibt Paulina auf die Frage zu, wie ihr Terminkalender aussieht. Das regelmässige Trainieren in der Leichtathletik und der Kraft, sowie die zeitintensive Fachmatur, nehmen viel Platz in ihrem Leben ein. Gerade dieses Halbjahr muss Paulina viel Schulstoff für die Abschlussprüfungen lernen und hat gleichzeitig ein dickes Programm mit dem Turnverein, in dem sie eine Leiterfunktion innehat. «Zugleich will ich meine Freunde nicht vernachlässigen und auch mit ihnen Zeit verbringen. Es ist alles knapp, aber mit guter Organisation machbar», findet Paulina zuversichtlich. Ihre Freunde haben vollstes Verständnis dafür und reisen des Öfteren nach St. Moritz zu Trainingstagen oder Wettkämpfen mit. Mit dem Stress, der von diesem engen Zeitplan ausgelöst wird, kann sie gut umgehen. «Ich erlaube mir nur wenig Fehler, was daran liegt, dass ich manchmal etwas zu hohe Ansprüche an mich selbst habe. Das löst zwar weiteren Stress aus, motiviert mich aber immer wieder dran zu bleiben und besser zu werden», erläutert Paulina offen und ehrlich. Der Sport sei verantwortlich dafür, wie sie ihr anderes Leben lebe und hält ihren inneren Motor stetig am laufen, wie sie sagt.

Stolz darf sich Paulina mit anderen Athletinnen aus aller Welt auf dem Podium präsentieren. (Dritte von links in der unteren Reihe)

Paulina ist sich nicht sicher, ob sie in fünf bis zehn Jahren noch in den Bob steigen wird. Die berufliche Laufbahn mit einer guten Ausbildung habe in ihrem Leben Vorrang. Vor ein paar Jahren hatte sie noch das Ziel, 2022 an den Winterspielen in Peking teilzunehmen. Doch dieser Traum sei nun in weite Ferne gerückt. Aber die Chance, irgendwann mal an einem solch grossen Event mit dabei zu sein, existiert noch. «Vier Jahre später sind die nächsten Spiele. Vielleicht sieht man unser Team dann dort den Eiskanal runtersausen», sagt sie schmunzelnd.

Wir wünschen Paulina und ihrem Team weiterhin viel Erfolg.

 

#porträtiert: In der Reihe «#porträtiert» auf Tize.ch wird jeden 2. Montag eine neue Person vorgestellt. Hier geht’s zur Reihe.

An den diesjährigen Nationalratswahlen sind nicht nur Politiker*innen der bekannten Parteien vertreten. Die erst im Jahre 2018 gegründete Schweizerische Hanfpartei mischt mit dem 38-jährigen Dario Tobler um die Sitze im Parlament mit. Seine Hauptanliegen: Die Legalisierung von Cannabis und das Image der Hanfpflanze in der Schweiz aufzubessern. Welchen Stellenwert der Hanf in Darios Leben hat und wie seine politischen Ziele aussehen – alles in der vierten Ausgabe von #porträtiert.

Mit etwas zerzausten, blonden Haaren und vom Tag gezeichnetem Gesicht, sitzt Dario Tobler vor mir und gestikuliert wild, wenn er begeistert mit Fachwissen um sich schlägt. Dabei überrascht mich, wie offen er über die Debatte um die «Hanffrage» zu erzählen vermag – und das in einer öffentlichen Bar an der Solothurner Aare. Als Präsident der neuen Schweizerischen Hanfpartei (SHP) tritt er für die Nationalratswahlen am 20. Oktober an. Aufgrund der zu früh eingetretenen Ernte, habe Dario einen anstrengenden Tag hinter sich. Doch er nimmt solche Situationen mit Humor. «Heute war ein bisschen alles drunter und drüber», sagt er lachend, während er sich eine Zigarette dreht. Zusammen mit seinem Geschäftspartner Jan Hug, vertreibt Dario legale CBD-Hanfprodukte über ihre Firma «Zitronic Systems». Cannabidiol (CBD) wirkt sich laut Watson.ch nur auf den Körper aus und ruft keine Rauschwirkung hervor, anders als das Tetrahydrocannabinol (THC). In der Schweiz ist CBD seit dem Jahre 2016 legal, da es nur zwischen 0.3 und 0.7 Prozent restliches THC aufweist.

Dario Tobler mit einer CBD-Hanfpflanze

«Cannabis war für mich das normalste der Welt»

Ursprünglich erlernte Dario eine Lebensmittelausbildung als Bäcker und Konditor, liess sich dann zum Confiseur und später zum Lebensmitteltechnologen in der Schokoladenindustrie weiterbilden. Schon immer habe er sich für die Produktion von Lebensmitteln und den Vertrieb der Ware interessiert. «Neben meinem Berufsleben habe ich mich im Militär bis zum Grad des Oberleutnants durchgeschlagen, dies nicht immer freiwillig», erklärt Dario. Schon von klein auf Kontakt mit der Hanfpflanze. «In unserer Familie gehörte der Hanf praktisch zum Alltag», erläutert er. Er sei mit der Pflanze aufgewachsen, da Leute aus seiner Familie in der Hanfproduktion tätig waren. Darios Onkel habe sich intensiv mit dem Anbau, der Zusammensetzung und dem Vertrieb von Hanfprodukten auseinandergesetzt und den damals Lernenden nach Feierabend in die Gärtnerei mitgenommen, um ihm schon früh Wissen über den Hanf beizubringen. Als Dario zum ersten Mal Hanf in seinen Händen hielt, habe er noch nicht gewusst, dass die Blüten der Pflanze als auch Droge verwendet werden konnten. Umso schockierter war Dario, als er später in der Schule mehr über das Rauschgift THC aufgeklärt wurde. «Beinahe alle in meiner Familie haben bis dahin Cannabis konsumiert, das war für mich das normalste der Welt.»

 

Eine Berg und Talfahrt

Im Zeitraum von 2007 und 2008 hat Dario begonnen, parallel zu seinem Berufsleben eine eigene Hanfproduktion aufzubauen, damals alles auf illegaler Basis, da der Verkauf von THC-haltigem Hanf, sowie auch von CBD, in der Schweiz verboten war. Der Weg zum eigenen Geschäft war im Untergrund alles andere als einfach. «Wir hatten zwei grosse Razzien. Nach der zweiten wurde ich vor ein Ultimatum gestellt. Der Anwalt hatte mir im Wiederholungsfall mit einer Haftstrafe von drei Jahren und vier Jahren auf Bewährung gedroht. Dabei hat mir natürlich geholfen, dass ich die Offiziersschule besucht habe, mehrere Berufsausbildungen erfolgreich bestanden hatte und auch nicht der klischeehaften, «verhängten» Kiffersorte angehörte», schildert Dario. Da er zu dieser Zeit bereits verheiratet war und sein zweites Kind bald zur Welt kam, entschied er sich vorübergehend aus der Szene zurückzuziehen und wieder in sein altes Berufsfeld, der Schokoladenindustrie, einzusteigen.

 

Vom illegalen zum legalen Markt

Da sich aber Dario als Anbauer und Vermarkter in der Szene bereits einen Namen gemacht hatte, kam er schnell wieder mit dem Hanf in Kontakt. «Ein bekannter nahm mit uns Kontakt auf und sagte, er habe etwas Neues, genetisches und bräuchte jemanden, der die Pflanze anbaue, um später Öl daraus zu gewinnen. Dabei handelte es sich um die ersten CBD-Versuche. Vorerst hielten wir nichts von diesem «Blüemli-Hanf» ohne THC-Wirkstoff.» Dennoch hat Dario mit seinem damaligen Partner das Projekt angenommen und sich intensiv mit dem CBD-Hanf auseinandergesetzt. Schnell war Dario von der neuen Idee überzeugt, schmiss seinen Job hin und begann mit seinen Partnern ein Jahr lang durch zu produzieren – doch dann kam der Rückschlag.

 

«So sassen wir auf 600kg Heu und konnten nichts damit anfangen.»

 

«Insgesamt haben wir ungefähr 600kg CBD-Hanf produziert. Dann hat sich herausgestellt, dass unser Abnehmer nicht zahlungsfähig war. So sassen wir auf 600kg Heu und konnten nichts damit anfangen», sagt er über seine damalige überehrgeizige Naivität lachend. Daraufhin musste die Newcomer-Firma den Betrieb herunterfahren und Angestellte entlassen. «Doch nach dem wir die Zusicherung bekommen haben, dass wir die Ware auf dem legalen Markt vertreiben dürfen, hat das Ganze eingeschlagen wie eine Bombe», erinnert sich Dario zurück. Die 600kg CBD habe die Firma innerhalb von vier Monaten verkauft. Der Boom des neuen Geschäfts ist nicht zuletzt auch den Medien zu verdanken. Der «Blick» habe in einem Artikel auf ihren Webshop verwiesen, daraufhin befanden sich bis zu ca. zwei Millionen Kunden auf der Website der Firma.

 

Schwarzmarkt ist nicht gleich Schwarzmarkt

Dass in der Zeit, in der Dario und sein Team noch im Untergrund und auf dem Schwarzmarkt gearbeitet haben, nicht immer alles mit rechten Dingen zu und her ging, verheimlicht er nicht. Dennoch versuchte er immer auf der seriösen Schiene zu bleiben. Begonnen habe er mit der Aufzucht von Stecklingen, was einen grossen Unterschied zu den Leuten darstelle, welche auf der offenen Strasse ihre Ware verkaufen. «Ich habe schon zu Beeginn mit seriösen Leuten zusammengearbeitet, 300 Pflanzen pro Lieferung waren dabei die untere Grenze.» Dazu betont Dario, dass er ein Überzeugungstäter sei. «Für mich gehörte der Hanf seit meiner Kindheit zu meinem Leben, so fühlte ich mich nie wirklich wie ein Krimineller.»

 

Vom illegalen Anbau in die Politik

Für Dario ist die Rechtslage das Problem. Er habe sein Hobby zum Beruf gemacht und sei deswegen am Anfang der ersten Firmenversuche in die Illegalität gedrängt worden. Die Hanfpflanze sieht er als Lösung für viele gesundheitliche Probleme der Menschen. «Im Kampf gegen den Krebs würde der Hanf den Patienten zumindest das Leben erträglicher machen und die Schmerzen lindern», findet Dario. Er sieht das Verbot von Cannabis besonders in der Medizin als «staatlich organisiertes Unterlassen von Hilfeleistungen». Dadurch entschied er sich, die SHP zu gründen und in die Politik zu gehen.

 

«Wenn ich von etwas überzeugt bin, dann bin ich auch bereit 24 Stunden dafür Gas zu geben.»

 

«Wenn ich von etwas überzeugt bin, dann bin ich auch bereit 24 Stunden dafür Gas zu geben», sagt er selbstbewusst. Die Politik interessiere ihn schon seit seiner Schulzeit, so konnte er zwei Leidenschaften miteinander verbinden. Er betont, dass er den Konsum von Cannabis durch minderjährige als problematisch betrachtet. «Ich selbst war 16 als ich den ersten Joint in den Händen hielt. Trotzdem hatte ich nie grosse Probleme mit meinem Konsum, auch nicht in meiner Lehre, als ich als Bäcker um drei Uhr morgens aufstehen musste. Wichtig ist zu sagen, dass das nicht auf alle Menschen zutrifft. Ich war mir über die Risiken bewusst und hatte schon früh ein breites Knowhow über die Pflanze», rechtfertigt Dario seine Aussage. Suchtschweiz.ch berichtet, dass früher Konsum von Cannabis die persönliche Entwicklung eines Menschen stark beeinträchtigen kann. Dario will den Konsum von Cannabis nicht verharmlosen. «Es ist nun mal ein Rauschmittel, welches in höheren Dosierungen die Wahrnehmung stark verändern kann», ergänzt er seine Aussage.

 

Die Pharmaindustrie als Hauptproblem?

Die Erklärung zum schlechten Ruf des Hanfs sieht Dario in der Pharmaindustrie. «Wenn man sich das BIP der Schweiz der letzten 20 Jahre anschaut und sieht, welche Summen die Pharmaindustrie dazu beisteuert, wird einem klar, wie viel Geld wirklich dahintersteckt.» Nach der offiziellen Seite des Bundes sind Pharmaprodukte die wichtigste Einnahmequelle im Export der Schweiz. Jährlich werden Produkte im Wert von 85 Milliarden Franken ins Ausland verkauft. «Es gibt auch Nationalräte und übrige Politiker*innen, die lukrative Verwaltungsratsmandate bei beispielsweise der Novartis haben und versuchen, das Teufelsbild des Hanfs dauerhaft zu fördern.» In erster Linie soll Hanf besonders für diejenigen Menschen freigegeben werden, die an schweren Krankheiten wie Krebs, ALS oder Tourette leiden, so Dario.

Gärtnerei der Firma Zitronics Systems

«Wenn ihr nicht über den Hanf reden wollt, dann machen wir es eben.»

Dario wünscht sich in Zukunft eine sachbezogene Diskussion in der Politik, wenn es um den Hanf geht. Seine politischen Ziele sind klar: «Es wäre schön zusehen, wenn therapeutische Patienten in den nächsten zehn, zwanzig Jahren einen weniger bürokratisch aufwendigen Zugang zu Cannabis hätten und dass es vielleicht eines Tages auch auf offener Strasse möglich ist, einen Joint zu rauchen, ohne Angst vor der Polizei haben zu müssen. Der ausschlaggebende Grund für die Gründung der Partei war, dass die angedachte Initiative auch von Cannabisbefürwortern aufgrund des Wahljahres abgelehnt wurde. Die meisten haben uns gesagt, dass sie im Wahljahr nicht über den Hanf diskutieren wollten. So dachten wir uns also: Wenn ihr nicht über den Hanf reden wollt, dann machen wir es eben.»

Natürlich hofft Dario, dass er die Wahl am 20. Oktober gewinnen wird. Doch hauptsächlich geht es ihm darum, das Thema um den Hanf in der Politik aktiv zu halten und den Leuten zu zeigen, dass die Debatte weitergeführt wird. Als weiteres Projekt sieht Dario die Gründung von weiteren Fraktionen in allen Kantonen der Schweiz vor. Wir bleiben gespannt, wie sich die SHP und die Diskussion um den Hanf in Zukunft entwickeln wird.

Vielen Dank für das interessante Gespräch, Dario.

 

#porträtiert: In der Reihe «#porträtiert» auf Tize.ch wird jeden 2. Montag eine neue Person vorgestellt. Hier geht’s zur Reihe.

Besonders von Netflix-Konsumenten sind sie die Lieblinge: die «Gangs of Birmingham». Die mittlerweile fünf staffelige Serie «Peaky Blinders», die von BBC und Netflix produziert wird, erreicht Rekordzahlen bei Ladenverkäufen und Streams über den Onlineanbieter. Doch woher kommt der Riesenerfolg der «Shelby-Family» und was könnte Fans in der sechsten Staffel erwarten? Tize.ch beleuchtet die Hintergründe einer fiktiven Serie, die realitäts- und aktualitätsbezogener kaum sein könnte.

Birmingham, 1919: Die Brüder mit dem Familiennamen «Shelby», Thomas, Arthur und John, sind seit einem Jahr aus dem Kriegsgebiet an der Somme zurückgekehrt. Die Mittelmächte sind geschlagen, doch die Welt blutet und trägt Narben eines vier jährigen, ungnädigen Krieges mit sich. Der Kampf um Europa hat eine Gesellschaft hinterlassen, in die sich die Mitglieder der Shelby-Family bereits eng hineinintegriert haben. Waffengewalt, Missbrauch von Alkohol und Drogen, Korruption, Armut und der alltägliche Kampf ums Überleben begleitet die Familie Schritt für Schritt. Als Anführer des Familienunternehmens wird Thomas Shelby (gespielt von Cillian Murphy) zu Beginn der Serie vom Raub von Maschinengewehren der Britisch Army konfrontiert, welcher im Rausch von Mitgliedern der Bande, die sich vorerst eigentlich nur auf den Wettbetrug fokussiert hatte, ausgeführt wurde. Schnell wird der britische Premierminister Winston Churchill auf die Aktivitäten der Bande aufmerksam, sowie auch die kürzlich gegründete Irish Republican Army (IRA), die in ihrem Kampf für eine Unabhängigkeit Irlands auf neue Mittel angewiesen ist. Was mit einfachen Delikten bei Pferdewetten und einem verheerenden Diebstahl der Peaky Blinders in der ersten Staffel beginnt, endet nach etlichen Tiefschlägen und Höhepunkten in der fünften Staffel im Kampf gegen den aufkommenden Faschismus. (Achtung: Dieser Artikel enthält Spoiler für Leserinnen und Leser, welche die Serie «Peaky Blinders» noch nicht gesehen haben und dies noch tun wollen.)

Ein einzigartiges Konzept

Bei «Peaky Blinders» handelt es sich nicht nur um eine fiktive Serie, in der die Gipsy-Familie Shelby entscheidende Ereignisse der Zeitgeschichte miterlebt und diese durch ihr Handeln aktiv mitgestaltet. Nach der Frankfurter Allgemeinen spiele auch die Personenkonstellation der in Birmingham lebenden Protagonisten eine besonders wichtige Rolle. Neben den beiden Gangsterbrüdern, von denen gerade Arthur (Paul Anderson) immer wieder unter Gedankenrückfällen an die Schlacht der Somme leidet und diese mit Wutausbrüchen zu verarbeiten versucht, sorgen auch Tante Polly (Helen Mc Crory), Schwester Ada (Sophie Rundle) und ihr Ehemann Freddi Thorne (Iddo Goldberg), sowie der von Churchill angesetzte Inspektor Campbell (Sam Neill) dafür, dass Gangsterchef Thomas nie zur Ruhe kommt. Ob es sich dabei um einen Einfall der rebellischen Tante Polly handelt, den sie aus eigener Hand direkt in die Tat umsetzt, um den revolutionären Geist des Kommunistenanführers Freddi Thorne, der die wachsenden, unzufriedenen Arbeitermengen in Birmingham um sich schart oder den zunehmenden Druck von Seiten Campbells und der Polizei, der IRA oder des Wettbetrügers Billy Kimber und anderen rivalisierenden Gangstergruppen, wie auch die New Yorker Mafia. Die tiefen Verstrickungen der einzelnen Personen und Banden, sowie die Einbindung der fiktiven Geschichte in historische Ereignisse sind daher sicherlich ein Garant für den Erfolg der Serie.

Cillian Murphy als «Thomas Shelby» ist Gewinner der besten Drama Performence der NTA 2020

Mit Ach und Krach in die fünfte Staffel

Auch in der fünften und bisher letzten Staffel wurden Fans mit dem eng verworrenen Handlungsstrang und die dadurch aufrechterhaltene Spannung verwöhnt. Bereits die erste Folge holt den Zuschauer beim turbulenten Börsencrash am «schwarzen Donnerstag» von 1929 ab, wobei die mittlerweile international expandierte «Shelby-Company» hart getroffen wird, und lässt ihn wie bei einem Rausch bis zum Ende der Staffel nicht mehr los. Obwohl es Thomas und seine Bandenmitglieder mittlerweile geschafft haben, im legalen Bereich Geschäfte zu tätigen und er selbst als Politiker der Labour Party im Parlament aktiv ist, wird die Familie aufgrund des plötzlichen Geldmangels zurück in die Illegalität gedrängt. Hinzu kommt der politische Kampf in Grossbritannien, in dem neben der bereits florierenden Labour Party eine andere, neue politische Partei entsteht und die Monarchie in Bedrängnis bringt: die British Union of Fascists (BUF).

Eine indirekte Anspielung auf die heutige Zeit?

Ursprünglich als Labour Party-Abgeordneter, hat er sich mit seinen «Blackshirts» vom Sozialismus abgespalten und bewegt sich in die rasant aufkommende nationalsozialistische und antisemitische Richtung, wobei er um die Gunst des einflussreichen Thomas Shelby buhlt: Oswald Mosley. Bei ihm handelt es sich, wie bei so vielen Charakteren der Serie, um keine rein erfundene Person. Tatsächlich lebte der Politiker in den 1920er und 30er Jahren in Grossbritannien und war Gründer der BUF und Anführer der «Blackshirts», zu Deutsch «Schwarzhemden», die als paramilitärische Miliz weniger Macht in Grossbritannien innehatte, sich aber in Italien unter Mussolini stark etablierte. Heute ist bekannt, dass Mosley permanenten Kontakt zu Adolf Hitler hatte und zu Beginn seiner Macht in Grossbritannien auch von der Daily Mail unterstützt wurde, so berichtet die Welt. Schnell entsteht ein politischer Kampf, in dem Thomas den Faschisten um jeden Preis übertrumpfen will. Gerade in der vierten Folge der Staffel 5 werden die Worte Mosleys «Britain first!» sehr deutlich, während er eine flammende Rede auf dem Anwesen der Shelbys hält. Die Frage ist, ob die Produzenten der Serie mit Absicht einen Bezug zum zurzeit neu erstarkenden Nationalismus erstellt haben, der unter anderem mit den politischen Entwicklungen in den USA und Grossbritannien zu spüren ist.

Auch die durch den Brexit wieder aufgekommene «Irland-Frage» wird mit dem Säbelrasseln zwischen der IRA und der UVF (Ulster Volunteer Force) in der Serie thematisiert. Auch stellt Oswald Mosley im Gespräch mit Thomas die Frage, ob er sich als Abgeordneter auch schon mit der Frage auseinandergesetzt habe.

Von links nach rechts: Billy Gleeson als «Jimmy Mc Cavern», Anführer der «Billy Boys», mit Sam Clafflin als «Oswald Mosley»

Was passiert in der sechsten Staffel?

Die fünfte Staffel endet genauso turbulent, wie sie begonnen hatte. Nach einem gescheiterten Mordanschlag der Peaky Blinders gegen Mosley, der durch die rivalisierende Gang «Billy Boys» vereitelt wurde, ist zusehen, wie Thomas aufgrund des steigenden Druckes von allen Seiten seinem schlechten psychischen Zustand vollständig verfällt und sich die Pistole an die Schläfe setzt. Unklar bleibt, ob er abdrückt oder nicht. Laut Netzwelt ist bereits klar: Eine Fortsetzung wird es frühesten Ende dieses Jahres geben. Trotz langer Wartezeit können sich Fans beruhigen: Der Drehbuchautor Steve Knight hat bekannt gegeben, dass Thomas Shelby am Leben bleiben würde. Dennoch sei er weiterhin tief in die wachsenden politischen Spannungen verstrickt.

Am 20. Oktober kommt es zu den allvierjährlichen, eidgenössischen Wahlen. Mitten im Trubel des Wahlkampfes: Der 22-jährige Joël Müller. Die Gesellschaft sieht er zurzeit in einem polarisierenden Wandel, deshalb kandidiert er für die Wahl zum Nationalrat in der Jungen CVP. Wie er dazu kam und was ihn in der Politik bewegt, alles in der dritten Ausgabe von #porträtiert.