Schon 2019 waren sie beim Band-it als «Sara wants a cookie» dabei. Seither hat sich bei der Band einiges verändert, nicht nur der Bandname. Tize hat Arthur, den Bassisten der Band «Mace Dispute», für euch interviewt und nachgefragt, wie sich die Band seither weiterentwickeln konnte, auf was wir uns bei der diesjährigen Band-it Teilnahme freuen dürfen und was es mit ihren blauen Overalls auf sich hat.

Lieber Arthur, 2019 habt ihr als «Sara wants a cookie» am Band-it teilgenommen. Mittlerweile steht ihr als «Mace Dispute» auf der Bühne. Wie kommt es dazu?

2019 waren wir noch zu viert ohne Sängerin unterwegs. Als dann Luisa dazukam, merkten wir rasch, dass der Name nicht mehr ganz zu unserem Stil und zu unserer Identität passt. Weil wir jetzt ein bisschen härteren Sound machen, hatten wir das Gefühl, «Sara wants a cookie» sei ein widersprüchlicher Bandname und suchten zusammen einem neuen Namen, der uns besser repräsentiert.

Seit zwei Jahren seid ihr also zu fünft, einige Bandmitglieder sind aber schon viel länger dabei.

Genau, die Gitarristen Samuel und Bora hatten mit wechselnden weiteren Mitgliedern schon 2016 eine Schülerband gegründet. Ich kenne Samuel bereits seit der Primarschule. Er erzählte mir damals, dass es in der Band sehr häufige Wechsel gibt und dass sie einen guten Bassisten brauchten. Ich hatte bis dahin nie ein anderes Instrument als Schlagzeug gespielt, fasste für die Band dann aber den Entschluss, Bass zu lernen. Ich kaufte mir kurzerhand einen Bass und ging damit auch gleich in die Bandproben.
Vor etwa zwei Jahren brachten die beiden Gitarristen aus dem Gymnasium unsere Sängerin in die Band. Leider fiel sie zwischenzeitlich länger aus, weshalb wir unseren Bandalltag erst jetzt wieder richtig aufnehmen konnten. In dieser Zeit gab es eine Art Unterbruch; wir haben zwar geprobt und sind aufgetreten, wir improvisierten aber deutlich mehr und spielten instrumental. Jetzt sind wir wieder back on track!

Jetzt wo ihr «back on track» seid: Wie kann man sich euer Bandleben denn so vorstellen?

Wir haben fixe Proben und mieten hierfür jeden Samstagabend in Wipkingen einen Bandraum. Dort treffen wir uns und proben. Meistens jammen wir zuerst ein bisschen und tauschen uns aus. Danach proben wir einzelne Stücke oder schreiben neue Songs, je nach dem was gerade bevorsteht. Wenn Auftritte anstehen, wird davor natürlich besonders intensiv geprobt.

Fokussiert ihr euch auf eigene Songs oder Coverversionen?

Unsere Songs sind alles Originals, also selbst geschrieben. Ein grosser Teil unserer Musik ist improvisiert. Wir schauen immer, dass wir ein Schema haben, welches wir verfolgen, aber wie die einzelnen Parts gespielt werden, ist dann von Performance zu Performance unterschiedlich.

Ist es nicht stressig, wenn man improvisiert und nicht schon im Vorfeld genau weiss, was man spielen wird?

Ich finde, das geht recht gut. Da wir die Songs immer mehrmals geprobt haben, hat man eine Art Blueprint mit Ideen. Ich weiss dann, was ich spielen kann, wenn ich sonst keine Ideen habe. Diese Art bringt aber auch sehr viele Freiheiten mit sich; man kann sich ausleben, je nachdem wie man sich gerade fühlt. Ich finde das extrem wertvoll und einen sehr schönen Aspekt in unserer Musik. Man hat so einen ganz anderen Bezug zur Musik und versteht auch viel mehr davon, als wenn es einfach geschrieben ist und auswendig gelernt wird. Man experimentiert und schaut «Was passiert, wenn ich das mache?» oder «Wie verhält sich das im Vergleich und im Zusammenspiel mit den anderen Instrumenten?». Das finde ich enorm schön. Ein Grund, wieso wir das so machen, ist weil wir uns von der Rock-Musik der 70er Jahre inspirieren lassen. Damals waren die Studio-Aufnahmen ziemlich straight und einfach. Bei Live Performances wurde es dann aber um einiges komplexer und freier mit mehr Improvisation.

Was hat euch dazu bewegt, dieses Jahr wieder am Band-it teilzunehmen?

Letztes Jahr, als Luisa ausfiel, war unsere Performance eher abstrakt. Nur die ersten und die letzten zwei Minuten waren geschrieben, alles dazwischen war improvisiert. Das hat uns sehr grossen Spass gemacht, aber wir hatten das Gefühl, es sei nicht ganz massentauglich. Jetzt wollen wir zeigen, dass wir auch geschriebene Songs spielen können und nicht nur improvisieren. Wir wollen zeigen, was wir und vor allem unsere Sängerin draufhaben!

Wie bereitet ihr euch auf das diesjährige Band-it vor?

Am Band-it hat man immer 20 Minuten Bühnenzeit. Wir sitzen zusammen, schauen, welche Songs wir haben und erstellen eine Setlist. Danach werden wir die einzelnen Songs anschauen und entscheiden, ob wir noch etwas an der Liste ändern möchten oder ob ein Song noch Anpassungen braucht. Wenn das erledigt ist, proben wir die Songs und alle üben zu Hause ihre Parts.

Wie habt ihr euch seit eurer Teilnahme 2019 weiterentwickeln können?

Wir sind sicher alle stärker geworden, was das Thema Musiktheorie angeht. Wenn ich auf meine eigene Entwicklung zurückschaue, habe ich heute bereits ein viel tieferes Wissen. Ich denke, auch was das Songwriting anbelangt, kommen wir immer weiter voran. Jetzt sind wir wieder mehr am Songs schreiben und orientieren uns an einem strukturierten Rahmen. Wir kennen unsere Instrumente jeden Tag ein bisschen besser und finden immer wieder neue Grenzen, die wir ein wenig ausreizen können. Durch das entwickeln sich ständig neue Perspektiven.

Was ist für die Zukunft geplant?

Einer unserer Pläne ist es auf jeden Fall, ein Demo aufzunehmen. Band-it ist unser nächstes grosses Ziel und wenn wir danach wieder etwas mehr Ruhe haben, wollen wir das Demo-Tape mit 3-4 Songs aufnehmen, damit wir ein digitales Portfolio haben. Das hilft uns, unsere Musik besser unter die Leute zu bringen.

Letzte Frage: Auf Youtube und Instagram sieht man euch immer wieder in blauen Overalls. Wie kommt es dazu?

Die Overalls entdeckte (unser Gitarrist) Samuel im Warenrestposten in Regensdorf. Wir hatten zuvor schon einige Male darüber gesprochen, dass wir nicht einfach in Alltagskleidern auftreten möchten, sondern etwas Spezielleres machen wollen. Mittlerweile sind die Overalls Teil unseres Images. Wir finden das toll, schliesslich wollen wir nicht nur durch unsere Musik erkannt werden, sondern möchten auch, dass die Leute denken «Ach, das sind die mit den Overalls!».


Das Band-it ist ein Musikwettbewerb für junge Talente und bietet den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, professionelle Auftrittserfahrung zu sammeln, neue Kontakte zu knüpfen und unter tosendem Applaus im grellen Rampenlicht die Bühne zu rocken. Noch bis Ende März können sich interessierte Bands unter band-it.ch für die Teilnahme anmelden.

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