Vor drei Wochen habe ich euch einen ersten Teil zum Thema Angst hochgeladen. Da ging es hauptsächlich darum, was Ängste überhaupt sind. Heute geht es weiter mit den Therapiemöglichkeiten. Vielleicht musstet ihr da sogar selber schon einmal durch?!

Falls ihr den ersten Teil noch nicht gelesen habt, findet ihr diesen hier!

Die Angst besiegen

Es ist sehr wichtig, die Hilfe eines Therapeuten anzunehmen. Hier wird vor allem mit Psychotherapie und insbesondere der kognitiven Verhaltenstherapie gearbeitet. Eine deutliche Besserung, welche auch stabil bleibt, wird mit diesem Ansatz bei 80-90% der Behandelten erzielt. Dabei ist wichtig, die Therapie auf jeden Patienten individuell anzupassen. Dabei müssen seine genauen Ängste berücksichtigt werden. Eine Angst-Behandlung mit der kognitiven Verhaltenstherapie braucht Zeit, Intensität und Flexibilität. Die Patienten müssen bereit sein, sich seinen Ängsten zu stellen! Sie müssen die Angst verstehen und auch darüber sprechen, warum sie vor bestimmten Situationen oder Dingen solche Angst haben. Ausserdem wird die Persönlichkeit gestärkt, indem Verbesserungen des körperlichen Zustandes, der Stress-Bewältigung, der Selbsteinschätzung sowie der Selbstwahrnehmung erreicht werden. Gearbeitet wird hier mit Körpertherapie, Sport und Entspannungstraining. Die zwei effektivsten Behandlungsmethoden bei schweren Angststörungen sind die Konfrontationstherapie und die Exposition als wichtiger Teil der kognitiven Therapiemethoden.

Dimensionen der Angst

Angst kann sich auf mehreren Ebenen bemerkbar machen:

  • Körperlich: Die Hände werden schweissig, der Blutdruck steigt. Wir schwitzen und fühlen uns erhitzt oder frösteln und frieren. Atem und Herzschlag beschleunigen sich, Muskeln spannen sich an und verkrampfen. Man spürt ein Zittern, Stechen oder Hämmern in der Brust, einen Kloss im Hals, fühlt sich gefesselt, hat wackelige, weiche Knie und/oder ein unangenehmes Kribbeln in den Beinen. Schwindel und Übelkeit kommen vor sowie Durchfall oder vermehrter Harndrang.
  • Seelisch: Man fühlt sich ängstlich, ist angespannt und nervös.
  • Gedanklich: Man kann sich nicht mehr konzentrieren und grübelt, was alles Schlimmes passieren kann.
  • Verhaltenstechnisch: Man meidet bestimmte Situationen. Typisch ist Konsum von Beruhigungsmitteln oder Alkohol.

Angstauslöser

Eine Auswahl von Angst erzeugenden Situationen:

  • Sorge um Menschen, die wir lieben.
  • Trennung/Tod
  • Geld-/Arbeitsplatzverlust
  • Erkrankung/Krankheit
  • Prüfung
  • Gespräch mit dem Chef/Vorgesetzten
  • Flug
  • Zahnarztbehandlung

Konfrontation

Das Ziel der Konfrontationstherapie ist, dass der Patient die Erfahrung macht, dass auch ein Leben ohne Angst möglich ist. Durch eine provozierte Konfrontation mit der Angst erzeugenden Situation werden alle körperlichen Angstsymptome zuerst stärker und intensiver. Wenn man aber nach einer Weile die Situation aushält und die Panik-Gefühle zulässt, werden erst die körperlichen Angstsymptome, dann die emotionalen und gedanklichen Angstreaktionen geringer. Das Zauberwort heisst hier «Habituation» (Gewöhnung) und beschreibt einen körperlichen Vorgang. Bevor aber die Konfrontation stattfinden kann, müssen alle Vermeidungsstrategien des Patienten analysiert werden, damit eine möglichst reale Exposition stattfinden kann.

Kognitive Therapie

Wenn vor allem gedankliche Befürchtungen die Angststörung aufrechterhalten, müssen diese Katastrophen-Gedanken gezielt behandelt werden. Die kognitive Therapie hilft den Betroffenen, ihre Gedanken besser zu steuern und somit mutiger und rationaler ihre Ängste zu bewältigen. Es können Schritt für Schritt neue, positive Erfahrungen gemacht werden, welche die Angst vor der Angst verringern und das Selbstbewusstsein stärken.

Denkmuster ändern

Bestimmte Heilmeditationen und Denkprogramme helfen dabei, die Ängste zu besiegen. So können zum Beispiel geführte Meditationen den Menschen positiv beeinflussen und die Angststörung eindämmen. Unser Unterbewusstsein ist extrem mächtig. Jeder von uns hat es, aber wir haben (leider) nur sehr wenig Zugriff darauf. In dieser riesigen Fülle von Daten finden sich all unsere Eindrücke, Erlebnisse und Emotionen, alles was wir je erlebt haben und gerade erleben. In ihm sind auch all unsere Lebens- und Denkprogramme abgespeichert. Die Prägung, die wir im Laufe unseres Lebens angenommen haben, unser Charakter, die Eigenschaften und Glaubenssätze, die uns definieren. Auch Ängste haben hier ihren Stammsitz. Um diese «rauszuschmeissen» müssen wir sie im Unterbewusstsein löschen und durch neue, positive Formeln ersetzen. Also beispielsweise «Ich bin mutig» statt «Ich habe Angst». Allerdings ist dies nicht so einfach. In tiefen Entspannungszuständen, die durch Hypnose, Autogenes Training oder Meditation entstehen können, ist es möglich, den Kontakt zum Unterbewusstsein herzustellen und mit ihm zu arbeiten. Hier können Weichen für die Zukunft gestellt werden. Die neuen Formeln wirken aus dem Unterbewusstsein heraus ins Bewusstsein und verändern so mit jedem Tag mehr das Denken des Menschen in die gewünschte Richtung. In diesem Fall weg von der Angst hin zu Mut und Stärke.

Hypno-Heilmeditation

Die Hypno-Heilmeditation kombiniert Elemente aus der Hypnose, der Oberstufe des Autogenen Trainings, der Meditation und eigenen Ansätzen aus der langjährigen Wissenschafts- und Praxisarbeit macht das alles zu einem überaus wirkungsvollen Ganzen.

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