Die Meisten kennen und lieben es. Die Nuss-Nougat-Creme des italienischen Herstellers Ferrero. Besser bekannt als Nutella. Das Nutella zum Grossteil aus Zucker besteht, ist uns sicherlich allen bekannt. Am Montag, 5. Februar war sogar der Welt-Nutella-Tag. Ein Tag, an dem alle ohne schlechtes Gewissen zu Löffel greifen konnten. Ist uns allerdings überhaupt bewusst, was abgesehen von der grossen Menge an Zucker sonst noch in einem Glas Nutella steckt?

In der oberen Abbildung kann man perfekt die wichtigsten Inhaltsstoffe erkennen. Nebst dem Zucker und dem Magermilchpulver scheint das Palmöl ein grosser Anteil der ungefähren Zusammensetzung zu sein.

Was ist Palmöl eigentlich ganz genau?

Palmöl ist das weltweit am meisten verwendete Pflanzenöl und wird aus den Früchten der Ölpalme gewonnen. Aus der heutigen Industrie ist es nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder, es steckt in der Hälfte unserer Supermarktprodukte. Weltweit ist die Nachfrage nach Palmöl in den letzten Jahren extrem gestiegen. 2011 wurden 54 Millionen Tonnen Palmöl produziert. Indonesien ist inzwischen zum grössten Palmölproduzenten der Welt gewachsen. Zusammen mit Malaysia erzeugt Indonesien über 80% der Weltproduktion. Auf über zehn Millionen Hektar wachsen Ölpalm-Plantagen. Neue Plantagen entstehen nicht nur in Indonesien und Malaysia, sondern auch in anderen Tropenländern wie Papua-Neuguinea, Kolumbien, Nigeria und in der Elfenbeinküste. All diese Länder wollen vom Palmöl-Boom profitieren.

Weshalb ist das Palmöl so beliebt? Kann man nicht auch andere ölhaltige Pflanzen, wie Raps oder Soja benutzen?

Nun, Hersteller benutzen es gern, weil Ölpalmen ertragreicher und die Ernte das ganze Jahr möglich ist. Nebst der Tatsache, dass es kein billigeres Pflanzöl gibt, kann auf derselben Fläche mit Ölpalmen viel mehr Öl produziert werden als mit z.B Raps. Ölpalmen wachsen am besten dort, wo auch der Regenwald wächst. Und jetzt kannst du dir sicherlich denken, worauf ich hinaus will.

Die Bedrohung des Regenwaldes.

Ölpalm-Plantagen der Hauptgrund für Regenwaldzerstörung in Malaysia und Indonesien sind. Heute werden weltweit ca. 35 Fussballfelder Regenwald jede Minute zerstört! 35 Fussballfelder! Das muss man sich mal vorstellen können. Also, ich kann es mir nicht. Und trotzdem passiert es hier und jetzt.

Ich möchte euch ganz kurz die zwei schwerwiegendsten Folgen der Palmöl-Plantagen, resp. der Abholzung des Regenwaldes vor Augen führen.

Artenvielfalt.

Indonesien ist ein Land mit Artenvielfalt. Unglaublich viele Tiere, welche noch nicht einmal entdeckt wurden, leben dort. Und genau diese Tiere, wie auch Orang-Utans oder Sumatra-Tiger sind alle vom Aussterben bedroht. Orang-Utans brauchen zum Leben grosse zusammenhängende Waldflächen. Jedes Jahr, so schätzt man, sterben bis zu 2.000 dieser Menschenaffen, weil ihr Lebensraum zerstört ist. Zusätzlich werden die friedlichen «Waldbewohner» abgeschossen, gefangen oder verstümmelt. Denn für die Jäger und Wilderer werden sie zu leichte Beute, da sie ihren Lebensraum verloren haben. Inzwischen finden wir in Freiheit lebende Orang-Utans nur noch auf den Inseln Borneo und Sumatra – insgesamt zwischen 50 – 60.000 Tiere. Beim Plantagenanbau wird der Lebensraum aller dort lebenden Tieren zerstört.

Freisetzung von Kohlendioxid (CO2)

Durch die Rodung wird extrem viel Kohlenstoff freigesetzt, welcher als Kohlendioxid (CO2) der Erdatmosphäre schadet. Die am Boden liegende Vegetation wird mit Bulldozern zusammengeschoben und oft auch abgefackelt (Brandrodung). Außerdem steht in Indonesien sehr viel Wald auf Torfmooren (das Land besitzt mehr als 80% der südostasiatischen Torfböden), die besonders viel CO2 speichern. Wenn diese für das Anlegen der Plantagen entwässert werden, entweichen bei der Umwandlung eines einzigen Hektars Torfmoorregenwaldes bis zu 6.000 Tonnen CO2.

 

Natürlich ist es schwierig dem Ganzen ein Ende zu setzen. Doch ein kleiner Schritt in die richtige Richtung wäre doch schon einmal ein Anfang. Und ein kleines Grundwissen über dieses Thema zu haben und es hoffentlich stets im Hinterkopf zu behalten ist auch schon mal was, nicht?

Woran erkenne ich, ob ein Produkt Palmöl enthält?

Seit Dezember 2014 müssen die Hersteller angeben, wenn Palmöl in ihren Produkten ist. Dies machen die Hersteller allerdings oftmals so, dass sie lateinische Begriffe für Palmöl benutzen, welche kaum jemand erkennt.

Hinter diesen Namen verbirgt sich Palmöl:

  • Namen für Palmöl in Lebensmitteln
  • Palmöl Palmfett Palmkernöl pflanzliches Fett / pflanzliches Öl vegetabiles Fett
  • Namen für Palmöl in Kosmetik (Quelle: www.umweltblick.de/deklarationen)
  • Cetearyl / Cetyl Wird bei Naturkosmetik durch Hydrierung der Palmitinsäure gewonnen. Diese kann aus Palmöl stammen.
  • Lauryl / Lauroyl / Laurate enthält Laurinsäure in verschiedenen Formen. Diese kann aus Palmöl stammen.
  • Palm / Palmate / Palmitate Palmöl ist sicher enthalten.
  • Stearyl / Stearate enthält (veresterte) Stearinsäure. Diese kann aus Palmöl stammen.

Laut Greenpeace München findest du Palmöl zum Beispiel in folgenden Produkten:

  • Lebensmittel: Knorr Tütensuppe, Nestlé KitKat und Lion-Riegel, Langnese Eis, Bahlsen-Kekse, Prinzenrolle, Toffifee, Maggi-Produkte, Rama und Lätta von Unilever, Nutella, Milchnahrung von Milupa usw.
  • Kosmetika: Nestlé, Beiersdorf Niveacreme, Schwarzkopf, Dove-Seife von Unilever, Lotion von Penaten, Olaz-Tagescreme, Labello, Haarspülungen von L’Oreal, Shampoos von Wella
  • Waschmittel: Ariel, Persil, Frosch, Spee, Terra Aktiv von Henkel
  • Energetische Nutzung: Biodiesel, Benzin (E10) und Strom (Blockheizkraftwerke)

Quelle: https://www.abenteuer-regenwald.de/bedrohungen/palmoel

Geschrieben von:

Eat the Spaghetti to forgetti your regretti

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