Der Druck ist gross, die Spannung steigt und das Spiel beginnt. Tausende stehen auf den Rängen und jubeln einen zu. Die Blicke ruhen auf einen und die Seiten spalten sich. Die einen verfluchen dich, während die anderen alles auf dich setzen.

Der Erfolgsdruck in der heutigen Welt des Sports wächst immer mehr. Ob es die immensen Summen sind, die für Sportler heutzutage gezahlt werden, wie die 25 Millionen für den gerade mal 16-jährigen Fussballer Pietro Pellegri. Pellegri zeigt auch, was für ein Konkurrenzkampf zwischen den Klubs herrscht, wenn es um junge Talente geht. So lassen sich die grossen Klubs kein Talent entgehen und lassen schon 6-Jährige vorspielen. Das viele Sportler mit diesem immensen Druck der auf ihnen lastet nicht klarkommt ist vielen Funktionären ziemlich egal. Denn umso mehr beherrscht das Geld heute viele Vereine und Sportarten.

Geldwäscherei im Wüstenstaat

Wie sehr Geld Sport beeinflussen kann, zeigt sich in einer der beliebtesten Sportarten der Welt, dem Fussball. So stellen vor allem die enormen Summen, die Vereine für Spieler rauswerfen ein Problem dar. Wenn man feststellt, das neun der Zehn teuersten Transfers in den letzten acht Jahren stattfanden, merkt man das die Preise für Sportler wohl weiter steigen werden. Summen wie etwa für den oben erwähnten Pellegri können ausserdem viele Mannschaften gar nicht aufbringen. Einzig die wirklich grossen Klubs, die durch Erdgas Firmen, Getränkehersteller oder Flugairlines gesponsert werden, können solche Summen zahlen. Heisst einfach gesagt, die Kleinen werden immer kleiner und die grossen immer reicher.

Das Geld die Welt regiert zeigte sich auch bei der Vergabe der Weltmeisterschaft. So findet die WM 2022 in Katar statt. Ein Emirat (Fürstentum eines Emirs) welches zwar als reichstes Land der Welt gilt, doch gerademal ein Viertel so gross ist wie die Schweiz. Seit der Vergabe steht daher Katar ständig in der Kritik. Ob es die schlechten Arbeitsbedingungen für den Bau der Stadien sind, von Sklaven ähnlichen Umständen wurde berichtet. Der mögliche Kauf von Stimmen für die Wahl als WM Austräger oder die politische Einstellung Katars gegenüber Homosexuellen und dem IS. So soll Katar die Terrorzelle Finanziell unterstützt haben, was der katarische Aussenminister jedoch als «Fake News» abstempelte. Insgesamt wurde wohl kaum eine WM schon vorher so stark besprochen und verurteilt wie die 2022. Ob die FIFA wirklich mehr expandieren wollte oder einfach ihre Taschen mit Geld vollstopfen wollte, soll jedem Selbst überlassen sein.

Knien bei der Hymne als Respektlosigkeit

Der Super Bowl, das Finale der American Football Liga NFL ist wohl die teuerste Werbeplattform unserer Zeit. Ganze 5 Millionen lassen Konzerne blechen für einen 30 Sekunden langen Werbespot. Firmen werfen Unsummen aus dem Fenster, um auf sich aufmerksam zu machen. Doch der Super Bowl zeigt nicht nur Werbung, sondern präsentiert auch Amerika. Ob es die Nationalhymne und eine riesige US-Flagge am Anfang des Spiels oder eine riesige Half Time Show mit einem US-Popstar ist. Wie bei anderen grossen Sportveranstaltungen zeigt ein Land seinen Patriotismus. Ob das jetzt Brasilien bei der WM war oder die Amerikaner jedes Jahr beim Super Bowl. So ist der Super Bowl nicht nur das grösste Sportereignis der USA, sondern wird dazu weltweit ausgestrahlt.

Wie sehr dieses Jahr die amerikanische Politik im Sport involviert war, lässt sich am besten mit einem Namen beschreiben: Colin Kaepernick der erste Football-Spieler der gegen die Rassendiskriminierung in den USA ein Zeichen setzten wollte. Der erfolgreiche Quarterback der San Franciso 49ers hatte noch während Barack Obamas Amtszeit begonnen mit seinem Protest. In dem er, während die Nationalhymne lief, auf seinem Platz sitzen blieb und nicht wie es üblich ist, aufstand mit der Hand auf der Brust. Später kniete er während der Hymne und weitere Spieler aus fast jeder Mannschaft der NFL schlossen sich ihm an. Zu den Medien sagte Kaepernick später:

Ich stehe nicht auf, um Stolz auf eine Flagge für ein Land zu zeigen, das schwarze und farbige Menschen unterdrückt, für mich ist das wichtiger als Football, und es wäre selbstsüchtig von mir, wegzusehen. Da liegen Leichen in den Straßen, und Menschen bekommen bezahlten Urlaub und kommen mit Mord davon.

Kaepernick bezog sich damit auf die damaligen Ausschreitungen gegenüber afroamerikanische Bürgern in verschiedenen Grossstädten der USA. Was seinen traurigen Höhepunkt mit rechtsradikalen Attacken in Charlotsville zeigte. Während Obama Verständnis zeigte für Kaepernicks Protest und ihm sagte, dass man die Themen besprechen müsse. Hatte der Mann so orange gebräunt wie eine Orange, Donald Trump, eine andere Meinung zum Protest. Über Twitter griff er Kaepernick an, der ihn davor als Rassisten bezeichnet hatte und bezeichnete den Quarterback als Hurensohn und empfahl sämtliche Spieler die beim Protest mitmachten das Land verliessen. Nach diesen Aussagen Trumps nahmen fast 200 Menschen am Protest teil, darunter auch Teammanager, Klubbesitzer und der deutsche Fussballklub Hertha BSC.

Was wurde aus Kaepernick?

Für viele galt der Kalifornier als nächster Malcom X oder Martin Luther King Jr., ein neues Gesicht für die afroamerikanische Bewegung in den USA. Doch Kaepernick selbst zog sich zurück, seitdem sein Vertrag bei den San Franciso 49ers ausgelaufen ist, meidet er Interviews und Auftritte. So sagte er, es gehe ihm um die Sache als um seine eigene Person. Nun hat Kaepernick zwar seit dem Ende der Saison 2016 keinen Verein mehr, doch der Gedanke seines Protestes blieb und bekam starke Unterstützung weltweit.

So präsentiert der Super Bowl den Nationalstolz Amerikas, doch spaltete Kaepernick genau diesen Stolz. Für manche stellte er pure Respektlosigkeit dar und für andere ein Zeichen für die freie Meinungsäusserung. So zeigte sich diese Football Saison, wie sehr Politik auf Sport Einfluss nehmen kann. Wenn Männer in hohen Positionen bestimmen können, welche Meinung man vertreten soll. Wie schlecht steht es mit unserem Sport und unsere Welt?

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