In der Filmindustrie Fuss zu fassen, ist schwierig. Die Konkurrenz ist gross, der Film muss das Publikum ansprechen und letztendlich auch begeistern. So könnten die Schweizerischen Jugendfilmtage in Zürich der ideale Ort für zukünftige Filmemacher und Filmemacherinnen sein. Doch unter den Teilnehmern befinden sich auch viele, welche rein aus Spass Kurzfilme drehen und schneiden. Kein Wunder: Das Festival hat sich in seinen 42 Jahren zum grössten nationalen Nachwuchsfilmfestival entwickelt, über 2000 Jugendliche beteiligen sich jährlich an den vielen Kurzfilmen. Jedoch schaffen es nur 50 dieser Filme bis zum grossen Ziel: Nämlich an den Filmtagen gezeigt zu werden und vielleicht sogar zu den Abräumern des Abends zu gehören. Wer die fünfköpfige Jury überzeugt, kann Geldpreise bis zu 1000 Franken, den ZKB-Publikumspreis oder den begehrten Springenden Panther gewinnen. Doch was hat das Festival sonst noch zu bieten?

Premiere eines Films in Spielfilmlänge

Nach einem guten Start am 4. April und einem reibungslosen Ablauf am Donnerstag, gehen die Filmtage bis zum Sonntag, der 8. April weiter. Wer denkt, dass die restlichen Tage aus Kurzfilmen in Endlosschlaufe bestehen, hat sich jedoch getäuscht. Mit der Premiere des Filmes «Tranquillo» von Jonathan Jäggi wird an den Jugendfilmtagen erstmals ein Langfilm ausgestrahlt. Der Film handelt von einem Egozentriker, welcher an Tinnitus erkrankt. Der Film handle nicht davon, eine Opferrolle zu erzählen, oder auch nicht eine gewisse Moral zu übermitteln. Es geht um alltägliche Fragen, das Verdrängen von Wichtigkeiten, den Sinn des Lebens: Ums Mensch sein. Wer den Film schauen möchte, muss sich am 7. April um 16:30 ins Kino Xenix, Bühne A in Zürich begeben.

 

Internationaler Flair in Zürich

Zum fünften Mal werden Filme im Rahmen des Fokusprogrammes gezeigt. Beim Fokusprogramm geht es darum, dass jugendliche Filmschaffende aus einem bestimmten Land ihre Kurzfilme am Festival präsentieren können. Dieses Jahr dreht sich hier alles um Norwegen und Filme, welche den Begriff «Kampf» thematisieren, unabhängig davon, ob es sich hierbei um einen physischen Kampf oder um den mit sich selber handelt. Das Fokusprogramm bietet jungen Künstlern eine Plattform, welche ihnen sonst nur schwer ermöglicht wird. Am Freitag, der 6. April um 18.00 wird auch Siri Nerbø, Regisseurin von «Man in the Mirror» bei der Ausstrahlung der norwegischen Werke dabei sein.

«Jeden Tag werden wir von den Menschen und Dingen um uns herum beeinflusst. Wie wir darauf reagieren und Entscheidungen fällen, hat für uns und für sie Konsequenzen. Viele der Filme aus unserem Programm porträtieren die Interaktionen zwischen einander und auch die manchmal unklaren Verbindungen. In diesen Dokumentationen und Kurzfilmen treffen wir auf Charaktere welche mit ihrer Präsenz in ihrer Umwelt und Gesellschaft kämpfen oder diese widerspiegeln.» –  Eli Nygård, Koordinator am  Minimalen Short Film Festival (Übersetzt aus dem Englischen)

Neu gibt es auch für ganz junge Filmfans ein Kinderprogramm. Zwölf Kinder, welche aus Ländern auf der ganzen Welt in die Schweiz geflüchtet sind, haben eine kleine Sammlung aus ihren liebsten Animationsfilmen zusammengestellt, welche den Zuschauer auf eine Reise um die Welt mitnimmt. Ein Ereignis, welches man sich nicht entgehen lassen Sollte: Am 8. April um 14.30 im Kino Xenix.

Die Tize-Redakteurinnen Sofie David und Cynthia Gehrig werden am 7. April vom Jugendfilmfestival berichten, während Deborah Amolini und Jana Leu am 8. April bei der Preisverleihung dabei sein werden.

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Bildquellen

  • C4-Die-haarsträubenden-Fälle-des-Philip-Maloney-Der-Zwillingsbruder.000023_20.Still002-1: http://jugendfilmtage.ch
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