Letzten Oktober hat die Eurpatournee des zwar skurrilen, jedoch nicht minder unterhaltsamen Musicals «Rocky Horror Show» gestartet. Und in den kommenden Tagen werden nun auch in der Schweiz der „Time Warp“ und noch viele weitere Nummern performt. Das Theater 11 in Zürich wird vom 10. bis 15. April und das Musical Theater in Basel vom 17. bis 22. April von den schrägen Figuren heimgesucht.

Die Anfänge der Rocky Horror Show

Alles begann im Jahre 1973, wo das Musical Rocky Horror Show zum ersten Mal in London aufgeführt wurde. Von dort aus eroberte es die ganze Welt und wurde zu einem regelrechten Kult. Deswegen wurde das Musical schon zwei Jahre später, 1975, verfilmt und erschien in den Kinos als „Rocky Horror Picture Show“. Tim Curry ist dort in der Hauptrolle zu sehen; zusammen mit Richard O’Brien, dem Schöpfer des Musicals, der auch im Film als Schauspieler mitwirkte.

Bild: Jens Hauer

Um was geht es überhaupt?

In den Fünfzigerjahren erlebt das frischverlobte junge Pärchen Brad Majors und Janet Weiss in einer regnerischen Nacht eine Autopanne. Sie suchen deswegen das am wenigsten entfernte Gebäude auf, um dort nach Hilfe zu fragen. Was sie zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht wissen ist, dass dort der ausserirdische Wissenschaftler Dr. Frank N. Further seine neuste Schöpfung präsentieren will, den Muskelprotz Rocky.

Ohne es zu wollen, werden Brad und Janet Zeugen dieses Ereignisses und erleben eine sehr ereignisreiche und skurrile Nacht, die sie bestimmt nie mehr vergessen werden.

Lieder, die du, selbst wenn du weder das Musial noch den Film kennst, sicher schon einmal gehört hast sind „The Time Warp“ oder „Sweet Transvestite“.

Falls du 2016 The Voice Of Germany geschaut hast: Der Schweizer Sänger Marc Amacher hat in seinem Battle mit Michael Wansch eben diesen Song, Sweet Transvestite, performt.

Bild: Jens Hauer

Mehr als bloss Unterhaltung

Die Rocky Horror Show ist nicht bloss ein Phänomen, dass die Leute für eine kurze Zeit in eine andere Welt entführen sollte. Der Macher des Musicals, Richard O’Brian, hat sich sehr viel mehr dazu überlegt. Es ging ihm darum, Ereignisse die sich in der Welt, besonders in Amerika, abspielten, in seinem Werk umzusetzen. Ein Beispiel dafür ist die Frauenbewegung, denn Janet wird im Verlauf der Show immer selbstbewusster und spricht auch aus, was ihr an der bevormundenden Art von Brad nicht passt. Dieser fragt sich im Gegenzug, was denn nun überhaupt noch seine Rolle sei.

Die Geschlechter sind doch in erster Linie gar nicht mehr so entscheidend, da wir schlussendlich einfach alles menschliche Wesen seien, so O’Brien in einem Interview mit Petra Pfeuffer.

Die Fans rasten aus

Das Schöne an der Rocky Horror Show ist, dass sich die Zuschauer meistens aktiv an der Handlung beteiligen. Es gibt diverse Regeln und Aktionen, die für das korrekte Mitmachen bei der Show erfunden worden sind. Beispielweise wird am Anfang des Films, bei der Hochzeit wo Brad und Janet als Gäste eingeladen sind, Reis, beziehungsweise Konfetti geworfen.
Wenn dann der Regen einsetzt, holen die Fans, wie Janet, ihre Zeitungen hervor und schützen sich vor dem Regen, während andere mit Wasserpistolen den Regen simulieren.

Diese Rituale sind dermassen be- und auch anerkannt, dass auf der offiziellen Hompage des Musicals sogar Do’s und Don’ts aufgelistet worden sind, damit sich die Fans auch im Theater beteiligen können, jedoch ohne dabei die Schauspieler zu stören oder das Theater übermässig zu vermüllen.
Die Homepage findest du hier: http://www.rocky-horror-show.de

Dort findest du auch noch andere Informationen, beispielweise wie lange die Show etwa dauert oder was du als Fan mit in den Theatersaal nehmen darfst.

Jetzt hoffe ich, dich etwas mit dem Rocky Horror Show Fieber angesteckt zu haben. Und für alle die, die sich die Rocky Horror Show doch nicht ansehen werden können, gibt es nächsten Freitag einen Beitrag über meine Erlebnisse an der Premiere in Zürich, die ich für dich am nächsten Dienstag besuchen werde.

Bildquellen

Geschrieben von:

"Write it. Shoot it. Publish it. Crochet it. Sauté it. Whatever, Make!" - Joss Whedon

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