Vögel begehen sich auf eine Reise in den Süden. Eichhörnchen vergraben Nüsse und überwintern in einem Versteck. Igel fressen sich eine dicke Schicht Fett an und schlafen mehrere Monate lang. Jegliche Lebewesen haben eigene Strategien, wie sie mit den kurzen Tagen und kalten Temperaturen umgehen können. Denn unter solchen Vorrausetzungen ist das Überleben vieler erschwert. So haben auch Bäume ihre Techniken, um durch den Winter zu kommen.
Ein farbenfroher Herbst
Bald wird sich die Welt in Orange-Rot-Töne verfärben und immer mehr Laub wird auf den Strassen liegen. Dies ist der erste Schritt von Bäumen, um sich auf den, anschliessend antretenden, Winter vorzubereiten.
Die grüne Farbe der Blätter entsteht durch den Farbstoff Chlorophyl. Dieser wird für die Photosynthese benötigt. Doch sobald die Sonneneinstrahlung geringer wird, zerfällt dieser Farbstoff und andere Pigmente kommen zum Vorschau. So verfärben sich die Blätter im Herbst in rot, orange oder auch gelbe Farbtöne.
Anschliessend zieht der Baum wichtige Stoffe aus den Blättern zurück in den Stamm und in die Wurzeln. Dies ist sehr wichtig, da diese Stoffe im kommenden Frühling für das erneute Erblühen des Baumes benötigt werden. Ebenfalls wird die Wasserversorgung der Blätter eingestellt und sie werden Stück für Stück abgeworfen.
Dies ist aus mehreren Aspekten wichtig für die Bäume. Einerseits bilden das, wenn es sich gleichmässig um den Stamm verteilt, eine Schutzschicht für die Wurzeln und hält diese Warm. Ebenfalls stellt ebendieses Laub im Frühling einen natürlichen Dünger dar. Das Abwerfen der Blätter ist ebenfalls wichtig, weil sie eine grosse Menge an Wasser und Nährstoffen benötigen, welche im Winter nicht aufgenommen werden können. Somit würde der Baum ansonsten vertrocknen. Letztlich würden die Blätter an den Ästen eine grosse Fläche für Schneeablagerungen bieten und Schneebruch wäre dementsprechend sehr wahrscheinlich.
Ein kahler Winter
Nach diesem Vorgehen ist der Baum bereits gut auf den Winter vorbereitet. Aber um durch die kalten Tage durchzukommen, hat er zusätzliche Strategien.
In der Rinde erhält der Baum eine dünne Schicht, welche mit Wasser befüllt ist. Diese stellt den einzigen mit Wasser befüllten Teil des Stammes dar. Was bedeutet, es gibt nur eine geringe Möglichkeit zum erfrieren. Ebenfalls ist dieser Wasservorrat durch die Ringe geschützt. Weil diese nach aussenhin verholzen sind und den Anteil der Feuchtigkeit nur sehr gering ist, friert der Baum nicht ein. Zusätzlich befinden sich in der Rinde kleine Luftkammern, in welchen Wärme gespeichert werden kann.
Letztlich können Bäume eine Art Frostschutzmittel darstellen. Dies wird mit der im Sommer gespeicherten Energie gemacht. Diese Energie wandelt der Baum in Aminosäuren und Zucker um. Diese Lösung wirkt isolierend und verhindert das Gefrieren des Baumes.
Durch all diese Indikatoren schaffen es Bäume, Monate von Temperaturen bis unter null Grad zu überleben und im nächsten Frühling wieder zu erblühen.