Jede Seite, jedes Wort und jede Silbe ist es wert, gelesen zu werden. Dieser Meinung sind auch Deborah und Janine. Sie stellen dir jeden Monat ihren Lesestoff vor – Suchtpotential garantiert.
Susanna- Alex Capus
Alex Capus erzählt die Geschichte von Susanna Faech, einer Basler Portraitkünstlerin, die 1844 in Kleinbasel geboren ist. Susanna ist ein neugieriges und eigenwilliges Kind. Eines Tages entscheidet sich ihre Mutter, nach Amerika auszuwandern und Susannas Brüder und Vater zurückzulassen.
Der starke Willen blieb Susanna bis ins Erwachsenealter. Sie war mit ihrem Weltbild der damaligen Zeit weit voraus. Und sie entdeckte die Kunst für sich.
Ich bin ein grosser Fan von Alex Capus und seinen Büchern. Wie kann man «Léon und Louise», sein wohl bekannstestes Buch, nicht lieben. So freute ich mich auf «Susanna». Bisher hatte ich noch nie etwas von Susanna Faech gehört und ich finde es grossartig, dass Capus unbekannten, weiblichen Persönlichkeiten eine Bühne gibt. Das Buch ist sehr leicht und locker zu lesen. Das Ende hat mich etwas enttäuscht. Es hörte meiner Meinung nach ziemlich abrupt auf. Ansonsten kann ich das Buch sehr empfehlen.
«Susanna» von Alex Capus, Hanser, 978-3-446-27396-2
Der verbotene Liebesbrief – Lucinda Riley
Als der berühmte Schauspieler Sir James Harrison stirbt, trauert das ganze Land. An der Trauerfeier in London soll die junge Journalistin Joanna Haslam teilnehmen und davon berichten. Unmittelbar nach der Beerdigung erhält sie von einer mysteriösen Dame einen Umschlag mit alten Dokumenten, darunter auch einen Liebesbrief mit Andeutungen, die ihr Interesse wecken. Plötzlich verstrickt sie sich in eine Sache, die ganz und gar gefährlich wird, erst recht, als sie dem Enkel des Schauspielers begegnet, der gehörig ihr Herz durchschüttelt.
Zu Beginn war das Buch etwas harzig und langwierig, weswegen ich es einige Zeit auf die Seite gelegt habe. Nun hat es mich aber nochmals gepackt und gegen Ende hin wurde es immer spannender, sodass ich es nicht aus den Händen legen konnte. – Janine
Der verbotene Liebesbrief, Lucinda Riley, Goldmann Verlag, 978-3-442-48406-5
Der Sprung- Simone Lappert
Plötzlich steht sie dort. Auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses in der Nähe von Freiburg. Die Polizei ist schnell alamiert und versucht die Frau von ihrem vermeintlichen Selbstmordversuch abzubringen. Warum die Frau auf dem Dach steht weiss keiner genau. Auch nicht die zehn Personen, aus dessen Perspektive das Buch geschrieben ist.
Zu Beginn haben mich die grosse Zahl an Protagonisten sehr verwirrt. Sie standen alle an einem anderen Punkt im Leben und es schien, als hätte Simone Lappert wahllose Geschichten in einen Topf geworfen. Nach und nach entstanden Verbindungen zwischen den so unterschiedlichen Personen.
«Der Sprung» von Simone Lappert hat mich begeistert. Die bildreiche Sprache der Autorin machte mich nachdenklich, berührte, wühlte auf und unterhielt. Das Buch ist bereits 2019 erschienen und war zurecht für den Schweizer Buchpreis 2019 nominiert. Eine absolute Leseempfehlung- Debi
Der Sprung, Simone Lappert, Diogenes, 978-3-257-07074-3
Anytime, Dunbridge Academy – Sarah Sprinz
Eine verheerende Nacht reichte, um Olive Hendersons Leben durcheinander zu rütteln. Nach einem Brand an der Dunbridge Academy ist sie nicht nur von ihren Verletzungen geplagt, sondern muss auf Wunsch ihrer Eltern das gesamte Schuljahr wiederholen – ohne ihre Freunde. Besser wird das Schuljahr auch nicht, als der junge Colin Fantino aus New York zum Internat stösst. Doch hinter der harten Schale und des abrupten Schulwechsels des jungen New Yorkers steckt eine traumatische Wahrheit.
Der dritte und letzte Teil der Dunbridge-Academy-Reihe war wiederum spannend und mit stetten Charakterwechsel durchzogen. Ich fand es interessant und fliessend zu lesen, es hat auf jeden Fall Spass gemacht, wieder ins Internat zurückzukehren.
Dunbridge Academy, Anytime, Sarah Sprinz, LYX Verlag, 978-3-7363-1685-0
Schwindel- Hélène Gestern
Aus einer harmlosen Begegnung unter Kollegen, entwickelt sich zu einer Leidenschaft. Sie bezeichnet sich als Feministin. Und doch liefert sie sich mit Haut und Haar einem Mann aus, der ihr nicht einmal gut tut. Aus der Affäre entwickelt sich eine Obsession, die ihr den Boden unter den Füssen wegzieht. Auch als der Geliebte verstummt und seine Mails unbeantwortet lässt.
Ich habe die 96 Seiten während der Zugfahrt von Frankfurt nach Zürich gelesen. Die Sprache erinnerte mich sehr an jene von Annie Ernaux. Gestern schreibt über Anreihungen von Erlebnissen und ich konnte spüren, dass der Protagonistin das Niederschreiben geholfen hat. Das Buch wird mir nicht in Erinnerung bleiben, dennoch hat mir die poetische Sprache sehr gut gefallen.
«Schwindel» von Hélène Gestern, Schöffling & Co, 978-3-89561-344-9
Das kleine Cottage in Irland – Julie Caplin
Hannah hat genug von ihrem tristen Alltag als Anwältin. Kurz entschlossen meldet sie sich bei einer Kochschule an, die sich in den grünen Weiden in Irland befindet. Bei ihrem Zwischenstopp in Dublin trifft sie den herzlichen Conor kennen, die beiden verbringen einen magischen Abend zu zweit. Doch verlieben kommt nicht in Frage. Hannah reist am darauffolgenden Tag ins beschauliche County Kerry, wo sie in den nächsten drei Monaten leben und lernen wird, wie man richtig kocht. Bald schon aber kommen ihre Geheimnisse aus Dublin zum Vorschein…
Ich liebe die Reihe von Julie Caplin, die unabhängig voneinander lesbar sind, aber immer wieder zusammenfinden. Der Schreibstil und die Art, wie die Geschichte erzählt wird, gefällt mir sehr. – Janine
Das kleine Cottage in Irland, Julie Caplin, Rowohlt Verlag, 978-3-499-00871-9
Das italienische Mädchen – Lucinda Riley als Lucinda Edmonds
Rosanna Menici besitzt eine wunderbare Gabe, denn ihre Stimme ist vollkommen. Doch auch dies ist der Grund, wieso sich später ihr Schicksal bestimmen wird. Mit elf Jahren begegnet sie Roberto Rossini, der ebenfalls eine begnadete Stimme hat. Durch ihn erhält Rosanna Stimmunterricht, mit dem sie es an die Mailänder Scala schafft. Dort trifft sie wieder auf Roberto und ihr Leben nimmt seinen Lauf…
Das Buch war zu Beginn etwas harzig, doch die Geschichte mit den eingeschobenen Briefen aus der Zukunft macht Lust zum Lesen. Zum Schluss konnte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen, auch wenn Roberto sehr dominant und Rosanna ziemlich unterwürfig ist und mir das in meinen Grundwerten widerspricht. – Janine
Das italienische Mädchen, Lucinda Riley, Goldmann Verlag, 978-3-442-48009-8
Catching Stardust – Emily Bähr
Ruth, eine junge Frau mit starken Depressionen, kehrt nach einem Jahr Pause wieder an die Uni zurück. Bereit für einen Neuanfang, stürzt sie sich regelrecht in die Arbeit, um alles wieder aufzuholen. Der tragische Unfall ihres besten Freundes hat sie komplett aus dem Leben gerissen und sie durchgewirbelt. Doch als sie Dominic kennenlernt, beginnt ihr Leben wieder anders zu werden, anders als vorher und anders, als sie sich vorgestellt hat…
Das Buch war etwas harzig zu lesen, auch der Schreibstil hat mir nicht umbedingt gefallen. Es gibt noch Fortsetzungen vom Buch, vielleicht sind die besser. Grundsätzlich finde ich die Thematik wichtig aufzugreifen, doch schon wieder verliebt sich die Heldin in den Helden, obwohl sie das nicht wollte… – Janine
Catching Stardust, Emily Bähr, forever Verlag, 978-3-95818-639-2