Es klingt radikal und ist deswegen auch nicht dermassen konsequent umzusetzen, doch das Motto «Alles muss raus!» tut von Zeit zu Zeit unglaublich gut. In den vergangenen Wochen habe ich wieder mehr danach gelebt und will es nun auch im neuen Jahr nicht komplett vergessen. Was genau bedeutet jedoch dieses «Alles muss raus»?

Eigentlich ist es simpel. Wir leben in einer Welt und vor allem auch in einem Land, welches uns ermöglicht, unglaublich vieles zu besitzen. Selbst wenn wir noch jung sind und das Gefühl haben, uns gehöre doch noch nichts, liegen wir meist sehr falsch. Wir besitzen viele Dinge und dieser Besitz reicht von Stapelweise alten Schulsachen bis zu Geburtstagskarten von vor zwei Jahren oder den sehr platzeinnehmenden Hüllen von Nintendo DS Spielen. Dies sind nur einige Beispiele und auch wenn sie nicht auf dich zutreffen, denk an dein Zimmer: In welche Schubladen und Boxen hast du schon lange nicht mehr hineingeschaut und was befindet sich darin?

Bei mir war die Antwort recht schockierend. Ich habe so vieles, von dem ich noch nicht mal wusste, dass es noch existiert. Alte Spielsachen, von denen ich mich schon längst getrennt habe, Schulhefter aus der zweiten Klasse, Kleider, die mir schon lange nicht mehr passen oder Pyssla Bilder, falls die noch einer kennt.

Diese Aufzählungen lassen die «Alles muss raus!» Sache immer klarer erscheinen: Wenn du einmal realisierst, was du alles hast, kann dies durchaus belasten. Umso freier fühlst du dich deswegen, wenn du anfängst, die Abfallsäcke zu füllen. Sich von Gegenständen zu trennen, sie wegzuwerfen und danach wieder Platz zu haben ist wahnsinnig befreiend.

Weniger ist mehr

Natürlich ist der Sinn dahinter nicht, dass du den ganzen Platz, den du dir schaffst, gleich wieder neu auffüllst. Vielleicht wäre es sogar Zeit für ein neues Möbelstück, das gar nicht mehr so viel Stauraum bietet, wie das vorherige? Denn je mehr Boxen und Schränke wir haben, desto mehr sammelt sich an. Wer schon einmal umgezogen ist, weiss das. Man kann nicht alles lagern und ist man ernsthaft mit der Frage konfrontiert, was man denn nun zum Weiterleben braucht, ist es erstaunlich wenig. Du musst selbstverständlich nicht nur das behalten, was du zum Überleben brauchst. Im Gegenteil dazu kann aber trotzdem all das weg, was du definitiv nicht mehr benötigst.

Ich persönlich habe in der vergangenen Zeit, in der ich endlich mal die Möglichkeit hatte, meine Sachen durchstöbern, bestimmt drei grosse Abfallsäcke und zusätzlich noch Taschen mit Altpapier gefüllt. Es tut gut, glaub mir. Auch, wenn du bloss mal eine Schublade öffnest, alles raus räumst und dir einen Überblick darüber verschaffst, was du denn nun alles da drin hast.

Was von all dem, was du einmal provisorisch herausgeräumt hast, auch wirklich weg kommt ist dir überlassen. Ich kann dir jedoch garantieren, je mehr du wegwerfen kannst, desto befreiter fühlst du dich.

Geschrieben von:

"Write it. Shoot it. Publish it. Crochet it. Sauté it. Whatever, Make!" - Joss Whedon

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