11 Tage, 6 Stunden, 29 Minuten, verkündet die Webseite http://tiii.me, auf der man berechnen kann, wie viel Zeit seines Lebens man schon damit verbracht hat, Serien zu schauen. Nachdem ich erst einmal alle Serien und Staffeln eingegeben habe, die ich vollständig zu Ende geschaut habe, wird mir dieses Resultat geliefert. 11 Tage, 6 Stunden, 29 Minuten.

Wenn man Zeit fürs Essen und Schlafen hinzurechnet, sind das etwa 17 Tage, die ich nur dafür verbraucht habe, Serien zu schauen. Und im Endeffekt waren es wahrscheinlich noch mehr, denn die Serien und Fernsehshows aus meiner Kindheit habe ich nicht mit einberechnet. Genau so wenig wie die Serien, die ich abgebrochen oder noch nicht zu Ende geschaut habe.

17 verschwendete Tage?

Das Resultat hat etwas Erschreckendes. In 17 Tagen hätte ich so viel anderes, sinnvolleres tun können. Ich hätte reisen können, eines oder sogar zwei Länder besuchen können. Ich hätte schreiben können. Ich hätte lesen können. Ich hätte Menschen treffen und Freundschaften schliessen können. Ich hätte neues lernen, meinen Horizont erweitern können. Und noch so viel mehr. Wenn man sich die begrenzte Anzahl an Tagen ansieht, die uns ohnehin schon zur Verfügung steht, scheint es Verschwendung zu sein, ganze 17 davon für das Schauen von Serien aufzuwenden.

Dennoch

Dennoch habe ich diese Momente manchmal auch genossen, alleine vor meinem Laptop in einer fiktionalen Welt. Gerade wenn ich von der Schule nach Hause komme, ist es manchmal schön, einfach mal für einen Moment lang nichts zu machen.

Und an einigen dieser 17 Tage habe ich vielleicht sogar meinen Horizont erweitert, Neues gelernt. Eins von den Dingen, die ich an fiktionalen Geschichten so mag, ist, dass sie einem die Möglichkeit geben, ein Stück weit in die Köpfe anderer Menschen einzutauchen. Vieles von dem, was ich geschaut habe, war kein Bildungsfernsehen, aber trotzdem habe ich hin und wieder Dinge gelernt. Dinge über Menschen, die Gesellschaft, andere Teile der Welt. Dinge darüber, wie andere denken und was sie fühlen. Vielleicht war ein Teil dieser 17 Tage nicht einmal verschwendete Zeit.

Trotzdem. Den Rest dieser Zeit hätte man wohl sinnvoller einsetzen können.

Fazit?

Der Fazit, den ich aus der Sache gezogen habe, ist wahrscheinlich recht einfach: Ich sollte weniger Serien schauen, wenn ich nicht will, dass in ein paar Jahren da eine noch schockierendere Zahl steht. Wenn ich einmal auf mein Leben zurückblicke, möchte ich mich gern an andere Dinge erinnern, als an die vielen Stunden auf meinem Netflix-Account.

Dennoch glaube ich, dass es gar nicht so schlecht ist, hin und wieder eine Serie zu schauen. Schließlich haben auch diese vermeintlichen Zeitfresser ihre guten Seiten. Ob man jedoch wirklich so viel Zeit in sie investieren sollte, ist fraglich.

Alles in allem würde ich aber jedem empfehlen, einmal auf der Webseite vorbeizuschauen und sich selbst ein Bild davon zu machen, wie viel Zeit man effektiv in das Schauen von Serien investiert hat.

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