Sich ein Tattoo stechen zu lassen ist eine grosse und aufregende Entscheidung. Daher gilt es einiges zu beachten wenn es um den permanenten Körperschmuck geht.

Mindset

Grundsätzlich selbstverständlich, dennoch wichtig zu betonen: Ein Tattoo sollte gut überlegt sein. Nicht nur bei der Wahl des Motivs sondern auch bei der Grösse und der Platzierung sollte man sich wirklich sicher sein. Genügend Überlegung bietet Sicherheit, dass man es schlussendlich dauerhaft mag. Daher empfiehlt es sich nicht, spätnachts in den Ferien in ein Tattoo Studio zu spazieren. Eine gewisse Spontanität kann abenteuerlich sein – stelle nur sicher, dass du es im Nachhinein nicht bereust.

Recherche

Es gilt: «Know your artist, know your parlor.» Es gibt nicht nur Unterschiede in Stilen, sondern auch in der Qualität der Tattoos. Willst du ein New School Tattoo in Farbe, solltest du nicht bei einem Fine Line Artist anfragen. Zudem ist es empfehlenswert sich auf Instagram, der Webseite oder vor Ort im Flash Booklet Bilder von gezeichneten sowie bereits gestochenen Motiven anzusehen. So kann man sich ein Bild vom individuellen Stil der Tätowierenden machen.

Gewisse organisatorische Dinge gilt es ebenfalls zu beachten. Viele Studios verlangen beispielsweise Vorauszahlungen und akzeptieren nur Barzahlung. An manchen Orten kann man wegen der Platzverhältnisse keine Begleitung mitbringen. Akzeptiert ein Studio keine Walk-Ins oder möchtest du ein eigenes Motiv stechen lassen, muss du einen Termin vereinbaren. Solche Modalitäten sollten stets im Vorhinein abgeklärt werden.

Auswahl

Jede*r im Umfeld hat eine Meinung, sobald es um Entscheidungen wie Tattoos geht. Inputs von Vertrauten einzuholen ist eine gute Idee, denn grundsätzlich sehen vier Augen mehr als zwei. Auch die Artists haben durch jahrelange Arbeit oftmals wertvolle Erfahrungswerte, auf die es sich lohnen kann zu hören. Bei der Auswahl des Motivs sollte man jedoch grundsätzlich nur auf sich selbst vertrauen: Schlussendlich trägst nur du die Kunst auf deiner Haut. Plattformen wie Pinterest und Instagram können als Inspiration dienen, jedoch sollte man sich nicht von Trends leiten lassen.

Stechen

Um gut durch eine Session zu kommen, sollte man genügend Wasser trinken. Schliesslich ist der Körper in einem Ausnahmezustand, in dem die Haut bewusst verletzt wird. Zuckerhaltiges Essen kurz davor oder in einer Pause vom Stechen kann ebenfalls helfen. Ohnehin darf man stets um Pausen bitten – solange dies nicht zu oft geschieht. Der letzte Toilettengang macht man idealerweise kurz vor dem Stechen. Beachte: Gewisse Artists sind gesprächiger als andere. Deswegen sollte man insbesondere bei grösseren Projekten Kopfhörer einpacken, um sich mit Musik oder Podcasts ablenken zu können.

Achtsame und tiefe Atmung hilft, um Schmerzen zu reduzieren. Früher oder später schüttet der Körper automatisch Adrenalin aus, was ebenfalls eine schmerzlindernde Wirkung hat. Im Normalfall wird es mit der Zeit besser. Ganz wichtig ist die Entspannung der Muskulatur. Instinktiv spannt man in schmerzhaften Zuständen den Körper an, was beim Stechen jedoch kontraproduktiv ist. Um optimale Resultate zu erzielen, muss man ausserdem so still wie möglichst sitzen. Daher ist es wichtig, von Anfang an eine bequeme Haltung einzunehmen.

Aftercare

Je nach Tattoo variiert auch die Nachbehandlung, die sogenannte «Aftercare». Grundsätzlich gilt: Folge den gegebenen Anweisungen. Die meisten Unfälle und Verunstaltungen geschehen bei nachlässiger oder falscher Pflege der Wunde. Online schwirren verschiedene Anleitungen und abweichende Tipps umher, doch die Artists wissen jeweils am besten, unter welchen Bedingungen ihre Tattoos gut heilen. Sollte etwas unklar sein, kann man stets das Studio kontaktieren oder notfalls sogar vorbeigehen.

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