Oder auf Deutsch als Papageientaucher bekannt – sind Vögel die der Familie der Alkenvögel angehören und den wissenschaftlichen Namen Fratercula arctica tragen. Sie sind überwiegend in der Nordhalbkugel (Atlantik, Nordpolarmeer) weit verbreitet und in Europa kann man die Papageientaucher an den Küsten Norwegens, Islands, Frankreichs, den Färöer Inseln und den Britischen Inseln sehen. Die Isländer (Heimatort der Papageientaucher) nennen sie Lundi. Die Papageientaucher ernähren sich durch das Tauchen nach Fischen. Die Meeresvögel sind Zugvögel und nisten in Felsspalten oder in Höhlen, weshalb sie an Klippen anzutreffen sind. Jedoch sind die Vögel sehr scheue Tiere und verstecken sich an vielbesuchten Orten vor Touristen.

Merkmale und Aussehen

Die Papageientaucher-Weibchen und -Männchen sehen gleich aus. Sie haben einen kurzen Schwanz und Flügel, welche ihnen ermöglichen unter Wasser zu schwimmen. Ihre Beine sind rot und mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen und kräftigen Krallen ausgestattet. Farblich sind die Vögel mit ihrem Gefieder überwiegend schwarz und weiss. Auffallend ist ihr Schnabel. Abgesehen davon, dass er im Verhältnis zu ihrem Körper recht dick/dreieckig ist, sticht das hellrot bis orange im Kontrast zu seinem schwarzen Gefieder stark hervor.

Nahrung und Nahrungssuche

Sie ernähren sich wie bereits erwähnt von Fischen und Zooplankton. Während die Nestlinge mit kleinen Fischen und Krebstieren gefüttert werden, gehen sie selbst auf grösseren Beutefang. Dazu gehören: Sandaale, Heringe, Lodden oder Schwarmfische. Etwas seltener, aber immer noch auf ihrem Speiseplan zu finden sind: Tintenfische, Pollack, Kabeljau, Wittling, Vielborster und Krebstiere. Um ihre Nahrung zu finden, müssen sie tauchen und bewegen sich im Wasser mithilfe von ihren Flügeln fort. Ihre gefangene Beute liegt quer in ihren Schnabel (die Zunge drück den Fisch an den Oberschnabel).

 

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Fortpflanzung

Die Papageientaucher leben grösstenteils über dem offenen Meer und kommen nur für die Brutzeit (Mai bis Juni) an Land. Die Papageientaucher brüten in grossen Kolonien an Küsten, Klippen, Felsspalten und Höhlen. Die Insel Lundey in Island wird als «Papageientaucher-Insel» bezeichnet. Eine unbewohnte Insel, welche sich als Brutplatz eignet. Die Aufgabe nach einem Nest Ausschau zu halten, hat das Männchens gefasst. Falls keine geeignete Brusthöhle vorhanden ist, wird selber eine gegraben und die Eingänge zu den Nestern erinnern an Kaninchentunnel. Ebenfalls liegt es an den Männchen seinen Partner zu verteidigen. Beide Eltern bebrüten das Ei (Brutdauer 35-45 Tage) und lösen sich immer wieder ab, um auf Futtersuche zu gehen. Das Futter wird in die Nesthöhle fallen gelassen.

Feinde der Papageientaucher

Die jungen Küken beginnen etwa ab der zweiten Lebenswoche nach Nahrung zu rufen. Dies lockt auch Feinde an. Je nach Nest-Ort kommen dafür verschiedene Feinde in Frage. Der Polarfuchs (Island), Rotfuchs (Norwegen), Skua, Kolkrabe, Möwen, Greifvögel und nicht zu vergessen der Mensch. Während Skua, Kolkrabe und Co. probieren die gefangene Nahrung abzujagen und nach ausgewachsenen Papageientaucher Ausschau halten, hat der Mensch seine eigenen Vorlieben. So steht der Lundi und seine Eier bei den Isländern als Spezialität auf der Spezialkarte.

Bestand der Papageientaucher

In Island ist die Population der Papageientaucher am grössten und es werden ganze Inseln während der Brutzeit in Beschlag genommen. Ebenfalls einen grossen Bestand verzeichnen Norwegen und Grossbritannien. Im 20. Jahrhundert wurden jährlich bis zu 250 000 Vögel von der einheimischen Bevölkerung gefangen und gegessen. Heute gelten die Vögel zwar immer noch als Delikatesse, jedoch ist die Zahl der gejagten Tiere zurückgegangen und auf Jungtiere zurückzuführen. Deshalb ist kein grosser Bestandesrückgang bis jetzt festzustellen. Eine Übernutzung durch den Mensch ist an folgenden Orten festzustellen: Inseln vor der bretonischen Küste, Sankt-Lorenz-Golf und im Golf von Maine.

Interessante Fakten

Während der Brutzeit machen die Vögel mit besonders viel Lautäusserungen auf sich aufmerksam und das Echo prallt an den Klippenwänden ab. Im Vergleich zu anderen Vögeln sind sie aber ruhig während des Fluges über das Meer. Ebenfalls fliegen sie mit einer Flughöhe von 10 Metern und können eine Geschwindigkeit von 90 km/h erreichen, während andere Meeresvögel gerade mal knapp zwei Meter über dem Wasser fliegen. Auch haben die Vögel eine Lebenserwartung von 20 Jahren.

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