Ich bin normalerweise nicht sehr grün eingestellt, verstehe nicht alle Umweltprobleme und sehe auch nicht immer als logisch. Doch ein Problem, was die Welt schon eine Weile beschäftigt, brennt sich immer wie mehr in meinen Kopf, immer mehr in mein Gewissen und schlussendlich auch in mein Leben ein. Der abartige Abfallberg, der wir produzieren.

Ich kenne mein Verhalten ziemlich gut, wenn ich Dinge am Boden liegen sehe. Ich schaue zuerst, was für Abfall es ist, wo sich der nächste Mülleimer befindet und welcher Mensch eigentlich das alles so gewissenlos auf den Boden werfen kann. Auch wenn ich eine Pfadfinderin bin, wo man lernt, Sorge zur Natur zu tragen und Dinge nicht einfach auf den Boden fliegen zu lassen, denke ich manchmal, dass das doch selbstverständlich sein sollte. Ich könnte mich zum Tode aufregen, wenn ich sehe, was alles im Meer schwimmt und hier meine ich nicht die Fische, sondern der PLASTIK und ABFALL. Was ist mit uns los, dass wir so unüberlegt handeln?

Das Plastikschiffchen alleine ist nicht alles.

Fangen wir mal damit an, woher das Plastik herkommt, den wir sind schliesslich nicht Hermine Granger und können alles herbeizaubern. Abgesehen davon, wie Plastik hergestellt wird, ist für mich das grösste Problem, dass er so vielfältig verkauft wird, natürlich nicht als Hauptartikel, aber das, was wir kaufen, befindet sich darin. Ich habe mich mal geachtet, wie viel Plastik da zusammenkommt, wenn man als Student, wie ich es bin, schnell in den campusinternen Coop einkaufen geht. Ein Salat, gefüllt dreitausend Plastikschalen und Folien ineinander, kostet zumal für die Menge an Salat eine Monstersumme, aber sollte nun nicht zum Thema werden. Eine Frucht, nehmen wir einen Abfall, verpackt in einem Plastiksäckchen mit dem Kleber für den Preis. Ein Brötchen gefällig? Dummerweise gibt es nur Plastiktüten, mit welchen das Ganze verpackt werden kann. Ab zur Kasse, Mittagessen fast gekauft, schnell noch ein Getränk dazugelegt, natürlich in einer recycelbaren PET-Flasche. Gezahlt, aus dem Coop und schnell essen, viel mehr Zeit hat man nicht. Das Ganze, inbegriffen das Besteck, mit dem man den Salat gegessen hat, wandert in den Müll. Die PET-Flasche in den PET-Sammelbehälter.

OK, WOW. Ich will gar nicht wissen, wie viel Müll hier zusammengekommen ist, alleine nur mit einer Person. Das sollte kein Angriff auf Coop sein, schlichtweg einfach als Beispiel aufzeigen, wie viel auch in der Schweiz mit Plastik verpackt wird. Andere Länder, wie zum Beispiel Deutschland, ist um einiges Schlimmer.

Und sich zu verbessern, ist nicht mal schwierig.

Verbesserungsmöglichkeiten, oder wie man auch sagt: Man bildet sich aus Fehlern.

Auch ich habe gelernt, dass nicht alles super ist, was ich kaufe. Mir ist bewusst, dass man Cola nicht selbst herstellen kann und deswegen bei einem Cola-Mangel eine Dose oder Flasche kaufen muss. Auch ist das richtige Recycling schon der erste Schritt gegen die grosse Verschmutzung oder Abfallverbrennung. Dennoch habe ich mich für mein Pfadfinder-Gewissen nach Alternativen umgeschaut. Nun bin ich stolze Besitzerin einer Glas-Trinkflasche, die ich überall auffülle und wenn ich Lust auf etwas Süsses habe, trinke ich Sirup, welcher selbstgemacht und abgefüllt in eine Glasflasche superduper fein ist. Ich besitze Gemüse-/Früchtesäckli, um keine Plastiksäcke zu brauchen und verschenke meine selbstgemachten Säckli zusätzlich an alle Verwandten. Ich benutze im Coop kein Plastiksäckchen mehr und halte mein Brötchen in der Hand (freut die Kassenangestellten nicht immer, aber ist mein Gewissen).

Klar, es gäbe noch tausend verschiedene weitere Möglichkeiten, das Ganze zum Zero-Waste zu treiben. Ein Besuch auf der Schweizerischen Zero-Waste-Seite ist auch keine schlechte Idee, wenn ihr euch informieren möchtet, wo ihr besser einkaufen könnt.

Coole Videos zum Thema:

Wie seht ihr das ganze Thema? Tut ihr etwas bewusst gegen diesen Abfallberg?

Geschrieben von:

Die Erde ist noch rund, aber die Geschichten sind viereckig geworden.

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