Was es bedeutet «gesund» zu Essen, haben wir wohl alle spätestens in der Hauswirtschaft in der Schule gelernt. Dort wurden uns Lebensmittel genannt, die gut für uns sein sollen. Die Ernährungspyramide wurde uns vorgestellt und wenn wir Glück hatten, bekamen wir sogar eine zum selber ausmalen.

Doch die Oberstufenzeit ist bei den meisten von uns schon weiter weg und wirklich hängen geblieben, sind nur noch die wichtigsten Dinge. Wir wissen also, wenn wir ein wenig von allem essen, dann sollte unsere Ernährung relativ gesund sein. Und trotzdem, das Prinzip, dass wenn wir uns gesund ernähren, auch unser Traumgewicht erreichen, stimmt nicht ganz. Das soll jedoch nicht heissen, dass eine Eiscremediät, das zu vermögen tut. Hier nun also, was ich damit meine:

Gesunde Ernährung ist nicht gleich Gewichtsverlust

Bevor ich jedoch auf Lebensmittel zu sprechen komme, soll etwas im Voraus gesagt sein: Was man isst, ist das eine. Wie viel man davon isst, das andere.

Doch kommen wir nun zu den Lebensmittel. Gesunde Ernährung kann in unserer Internetgeneration mittlerweile vieles heissen. Manche sind zum Beispiel der Ansicht, dass Veganer gesünder leben, als alle Anderen. Doch zu sagen, dass vor allem pflanzenlastige Ernährung wirklich so viel gesünder ist, bezweifle ich.

Hier einige Beispiele: Avocados sind Früchte, die gesund sind und mir sehr gut schmecken. Doch werde ich „dünner“, wenn ich jeden Tag eine esse? Nein, aus zwei Gründen nicht: Erstens, kein Lebensmittel macht einen wirklich dünn. Man isst, um Energie zu bekommen. Wer diese Energie, die er mit Essen konsumiert, den Tag durch voll und ganz benötigt, behält sein Gewicht. Wer mehr Energie verbraucht, fördert den Gewichtsverlust und wer weniger verbraucht, fördert die Gewichtszunahme. Doch es gibt kein Lebensmittel, das sozusagen „Minus-Kalorien“ beinhaltet.

Und die Avocado schon gar nicht. Sie enthält ziemlich viel Fett – wenn auch gutes und „gesundes“ Fett– doch wer täglich eine Avocado zusätzlich zu seiner normalen Ernährung konsumiert, wird nicht unbedingt Bauch- oder sonstiges Fett los.

Ein weiteres, gesundes und auch Fleisch- und Tierprodukteloses Lebensmittel sind Nüsse. Gesund, gut transportierbar, aber ebenfalls sehr kalorienlastig. Einen Gewichtsverlust wird also durch diesen Konsum nicht gefördert. Dann gibt es auch andere Lebensmittel, wie beispielsweise Pommes oder Oreos, die vegan sein können und aber trotzdem nicht zur Traumfigur verhelfen.

Und doch: Ich will niemanden dazu anspornen, auf Avocados, Nüsse, Pommes oder Oreos zu verzichten. Das könnte ich selbst nicht. Geschweige denn, will ich von veganer Ernährung abraten. Es kommt auf die Menge der Dinge an, die wir konsumieren. Denn wie viel von einem Lebensmittel täglich förderlich ist, entspricht es nicht unbedingt dem „Gesundheitsgrad“ eines Lebensmittels.

Und um noch bei den Nüssen zu bleiben: Ich bin ein grosser Fan von Granola-Müsli. Dieses enthält meistens Mandeln, Cashewnüsse oder andere Nusssorten. Verglichen mit den Keloggs Smacks ist mein Morgenmüsli also vielleicht kalorienhaltiger. Ist es mein Ziel, Gewicht zu verlieren, dann kommt eben weniger Müsli und dafür mehr Früchte in meine Schale. Denn trotz allem wähle ich das kalorienhaltigere Granola-Müsli, denn es schmeckt mir mehr und es ist eben „gesünder“.

So bleibt schlussendlich zu sagen: Auch gesunde Lebensmittel können im Übermass ähnlich Gewichtszunahme fördernd sein, wie Ungesunde. Ungesundes mag manchmal sogar kalorienärmer sein, doch schlussendlich hängt alles von der Menge ab, in der man etwas konsumiert. Und wer wirklich etwas Gewicht verlieren will, kann das mit der Ernährung alleine und ganz ohne Sport sowieso kaum bewerkstelligen.

Was du mit diesem Wissen jetzt anstellst, ist dir überlassen. Wie immer in dieser Artikelserie, geht es mir nicht darum, eine spezielle Art von Ernährung zu predigen. Sondern lediglich darum, das Bewusstsein zu schärfen. Und zu wissen, dass etwas „gesundes“ nicht automatisch dein Körpergewicht so verändert, wie du es gerne hättest, schadet bestimmt nicht.

Doch was du auf keinen Fall vergessen darfst: Es sollte kein «gutes» oder «böses» Essen geben. Egal ob du nun eine Diät ausprobieren, gesünder leben oder abnehmen willst. Essen ist in erster Line einfach nur Essen und soll bei der Einnahme auch Spass machen.

Geschrieben von:

"Write it. Shoot it. Publish it. Crochet it. Sauté it. Whatever, Make!" - Joss Whedon

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