Nachdem vor ein paar Wochen unser neues Projekt mit Bernina öffentlich gemacht wurde, starte ich heute das erste Nähprojekt mit meiner bernette 38, das Resultat können wir junge Menschen doch immer gebrauchen. Unser Handy braucht nämlich ständig Schutz, den leider fallen sie viel zu oft an den Boden oder werden in der Jackentasche dreckig. Letzteres nervt mich ständig, darum habe ich mir vorgenommen, eine Handytasche zu nähen, die mein Smartphone vor Schmutz schützt.

Meine Idee war es, eine einfache Tasche zu nähen, die einerseits einen Verschluss hat, aber keinen, der das Handy schädigen könnte. Darum habe ich mich bewusst gegen einen Reissverschluss entschieden. Die Stoffauswahl kann jeder natürlich beliebig entscheiden, ich habe hier ein altes Jeanshemd und ein Reststoff meiner Grossmutter verwendet.


Ein Kooperationsprojekt, realisiert von Janine Graber


Infos

Schwierigkeitsgrad: Mittel
Material: Papier, Bleistift, Handy, zwei Stoffe, weisser Farbstift oder Schneiderkreide, Schere, Nähmaschine, Stecknadeln, kleines Band für Schlaufe, Knopf

Und nun zur Anleitung

Schritt 1: Miss dein Smartphone.

Wichtig ist es, dein Smartphone unbedingt in dem Zustand zu messen, wie du es sonst auch immer brauchst. Sprich, wenn du eine Hülle hast, miss die mit. Übertrage die Daten auf ein Stück Papier oder Geschenkpapier und zeichne dort ein etwas grösseres Viereck. Auf den Seiten links und rechts gibst du einen Centimeter dazu, oben sind es sieben Centimeter, die du mehr einzeichnen solltest. Bei meinem Iphone 6 ergab sich so die Breite von 9cm und eine Länge von 21cm.
Am besten zeichnest du das Papiermuster zwei Mal, damit später keine Probleme entstehen.

Messen des Objektes und Aufzeichen auf einen Papiermuster.

Schritt 2: Stoffauswahl.

Meine Stoffauswahl fällt auf einen Ärmel eines alten Hemdes (Jeansoptik) und einen Stoffrest (blaue Blumen) meiner Grossmutter. Beide Stoffe bügle ich, um Falten zu vermeiden. Dieser Schritt ist natürlich nicht nötig, wenn de Stoff bereits flach ist.

Schritt 3: Ran an die Schere.

Nun wird der äussere Stoff, in meinen Fall der Jeansstoff, doppelt gelegt und das Papiermuster darauf befestigt. Anschliessend wird um das Muster geschnitten, am besten etwas grösser. Am Ende dieses Schrittes kannst du den Falz unten, der beim doppelt legen entstanden ist, durchschneiden, damit wir zwei gleich grosse Stücke erhalten. Lasse die Stecknadel, mit dem du das Muster befestigt hast, unbedingt noch am Ort. Diesen Schritt wiederholst du mit dem inneren Stoff, hier der Blumenstoff.

Nach Befestigen des Papiermusters wird der Stoff ein wenig grösser ausgeschnitten und die Falzlinie links unten anschliessend noch durchtrennt.

Schritt 4: Stift daher.

Anschliessend kannst du entlang des Papiermusters mit einem Stift nachfahren, eine schmale Seite kannst du sein lassen und anstatt die Längen fortführen, damit ersichtlich ist, wo die Öffnung für die Tasche später ist. Das Gleiche machst du auch mit dem anderen Stoff.

Um die ursprüngliche Grösse zu erhalten, malen wir mit einem weissen Stift oder einer Schneiderkreide das Papiermuster auf und lassen eine Seite auslaufen (linke Seite).

Schritt 5: Die Maschine wartet.

Nun geht es endlich ans Nähen. Nähe die Linien, die du zuvor eingezeichnet hast, durch. Das Gleiche musst du auch mit dem Innenstoff (Blumen) tun. Der Rand, der übrig bleibt, kannst du ein wenig kürzen, allerdings nicht zu viel, wir wollen ja nicht, dass die Naht wieder aufgeht. Anschliessend hast du zwei genähte Teile, die du ineinander stülpen musst. Zuerst drehst du den äusseren Stoff um, damit die Naht innen ist. Das innere Teil drückst du nun in den äusseren Teil. Ich empfehle dir hier, dein Handy in den inneren Beutel zu stecken und den Innenstoff in den Aussenstoff zu drücken. Das ist ein bisschen knifflig, aber mit der Zeit funktioniert es dann auch.

Schritt 6: Der knifflige Teil.

Nun kommt der wohl schwerste Teil des Projekts. Wir möchten oben bei der Tasche natürlich einen schönen Rand. Zwischen den beiden Säcken, die inzwischen ja ineinander sind, besteht ja immer noch eine Lücke und der innere Teil könnte verrutschen. Daher klappen wir einen kleinen Teil des inneren Stoffes in diese Lücke. Der äussere Stoff falten wir ebenfalls in diese Lücke. Steckt es unbedingt sofort fest, damit es nicht wieder verrutscht. Bevor ihr das Ganze näht, solltet ihr noch eine Schlaufe befestigen, da könnt ihr zum Beispiel diese lästigen Bänder bei den Kleider nehmen, die wir sonst immer abschneiden. Anschliessend nähen wir das so an. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, lässt euch da helfen. Als Alternative empfehle ich euch, das Ganze von Hand zu nähen, falls die Öffnung zu eng für die Maschine sein sollte.

Nach dem Zusammenlegen und Umfalten der beiden Stofftaschen erfolgt der knifflige Teil: Das Nähen.
Schlaufe für späteres Schliessen der Handytasche nicht vergessen ;).

Schritt 7: Fast fertig.

Die Schlaufe sitzt und jetzt brauchen wir noch einen Ort für den Knopf. Hierfür legt ihr die Tasche oben um, umbedingt aber das Handy in die Tasche stecken, um die Grösse festzulegen. Danach zeigt die Schlaufe, wo der Knopf hinmuss. Da könnt ihr ein kleines Kreuz machen und anschliessend den Knopf annähen.

Schlaufe zeigt an, wo der Knopf hinkommen muss.

FINISHED!

Mein Fazit:

Die Tasche war als Anfangsprojekt ein wenig zu schwierig, um wieder in die ganze Näherei hinein zu kommen. Allerdings war ich um die Hilfe meiner Grossmutter, die gelernte Damenschneiderin ist, unglaublich froh. Danke Oma.

Das Projekt empfehle ich also erst dann, wenn ihr schon ein wenig Übung habt. Ansonsten kann man das Projekt vereinfachen, indem man die Öffnung seitwärts macht und so einfacher nähen könnt.


Wie findet ihr die Idee und würdet ihr es nachmachen? Schreibt doch eure Meinung in die Kommentare! Bis bald zum nächsten Projekt!

Bild: Google

 

 

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Geschrieben von:

Die Erde ist noch rund, aber die Geschichten sind viereckig geworden.

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