Tag

Fasnacht

Browsing

Als Präsident der Guggen von Solothurn (abgekürzt GUSO), deckt der selbstständige Marketingconsulter Thomas Nyffenegger einige organisatorische Aufgaben ab. Was sind seine Ämter in der Solothurner Fasnacht und was bedeutet die Fasnacht für ihn? Ein Interview.

Am heutigen Donnerstag ist es in Solothurn wieder soweit. Die jährliche Solothurner Fasnacht startet mit der traditionellen Chesslette und dauert eine Woche, bis zum Aschermittwoch. Doch was auf den einen Blick wie ein fröhliches, sorgenloses Fest erscheint, muss im Hintergrund bis auf das Detail genau geplant und organisiert werden. Eine grosse Aufgabe für die vereinigte Fasnachtsgesellschaft von Solothurn (UNO) und für die vereinigten Guggen von Solothurn (GUSO). Auch die Politik kommt in dieser Fasnachtsvorbereitung nicht zu kurz.

«Vor der Fasnacht bin ich immer in Hochstimmung», antwortet Thomas Nyffenegger strahlend auf die Frage, wie es ihm an diesem kalten, verregneten Januarabend geht. «Vor und während der Fasnacht bleibt eher weniger die Freizeit, um diese mit der Familie zu verbringen oder viel auszuruhen. Da liegt es auch an mir, dass ich mir mal einen Abend komplett frei nehme und mir so meine Zeit einteile», erzählt er mir weiter. Während der Solothurner Fasnacht ist Thomas Nyffenegger als Präsident der GUSO und als aktives Mitglied der Gugge Weihere Schränzer, in der er bis vor zwei Jahren ebenfalls Präsident war, organisatorisch, wie auch als Fasnächtler viel auf den Beinen.

Was bedeutet es GUSO-Musiknarr an der Solothurner Fasnacht zu sein?

«Als GUSO-Musiknarr bin ich sozusagen der Präsident der Guggen von Solothurn. Wie das Amt als Präsident auch in anderen Vereinen aussieht, kümmere ich mich um die Organisation, der Interessen der Mitglieder, also der Guggen von Solothurn und versuche diese auf eine Art und Weise in das Geschehen der Solothurner Fasnacht einzubringen. Ebenfalls sind die verschiedenen Strukturen der GUSO, sowie einen optimalen Fasnachtsablauf, zu organisieren. Dies bedeutet für mich einerseits viel Arbeit, aber es ist eine interessante Arbeit, die mir Spass bereitet.»

Was ist der Zweck der GUSO-Vereinigung?

«Die GUSO wurde im Jahre 1980 gegründet, zum Zweck, die Interessen der Guggen zu bewahren. Die Stimmen der Guggen spielen in der Solothurner Fasnacht eine wichtige Rolle, so muss also gut auf die Interessen und Ansprüche der einzelnen Vereine gehört werden. So können beispielsweise auch neue Anlässe oder Ideen, betreffend der Solothurner Fasnacht, aus den Sitzungen herauswachsen und in den Fasnachtsablauf integriert werden. Der «12i-Chlapf», der in der Nacht vom Fasnachtsdienstag auf den Aschermittwoch stattfindet, ist beispielsweise einer dieser Anlässe.»

Wie hoch schätzt du die Wichtigkeit der GUSO für die Solothurner Fasnacht?

«Auch gegenüber den Narren und Närrinnen von Solothurn ist diese Vereinigung ein wichtiger Zweig. Die GUSO befindet sich durch den Ober der Guggen in der UNO, in welcher auch die Stammzünfte ihren Platz finden. Die GUSO ist das oberste Organ, welches die Guggen vertritt und hat somit auch einen Sitz im UNO Vorstand. Die UNO verbindet so die Guggen mit den anderen Vereinen und Zünften.

Die Aufgaben der UNO wiederum, welche für die Fasnacht in Solothurn ebenfalls sehr wichtig sind, beziehen sich auf das ganzheitliche, organisatorische. Wie beispielsweise die Umzüge am Sonntag und Dienstag, die Planung und Koordination des Plakettenverkaufes, die medizinische Versorgung, die Planung der Sicherheit, die Sicherstellung von Notfallplänen, sollte etwas schiefgehen, der Aufstellung von Ständen mit Verhandlungen der Firmen, bei denen sich die Narren Närrinnen verpflegen können und noch vielem mehr.»

Wie hoch schätzt du die Wichtigkeit der GUSO in Zusammenarbeit mit der Stadt Solothurn ein?

«Das ist eine gute Frage», antwortet Thomas lachend und nippt kurz an seinem frischeingeschenkten Becher Cola. «Die GUSO, wie aber auch die UNO, also die Guggen und die Zünfte in der Fasnacht vereint, spielen für die Stadt eine wichtige Rolle. Denn die Fasnacht gehört in Solothurn zum Kulturgut dazu. Dieses Kulturgut liegt im Interesse der Stadt, wie auch im Interesse des Kantons. Deshalb sind auswärtige Auftritte der Guggen ebenfalls sehr wichtig, um den Kanton zu vertreten und den Menschen in anderen Kantonen zu zeigen, dass in Solothurn viel läuft, was die Fasnacht anbelangt, auch wenn man das vielleicht beim Hörensagen nicht glauben mag, da Solothurn nicht unbedingt die grösste Stadt der Schweiz ist. Ein genaues Beispiel dafür wäre der Besuch der Weihere Schränzer und einer Fasnachtsdelegation von Chesslerinnen und Chesslern an der Olma in St.Gallen vor fünf Jahren oder die Teilnahme der Weihere Schränzer am Marché Conur in Saignelégier oder am Sächsilüte in Zürich.»

Wie kann man sich den Aufbau der GUSO vorstellen?

«Jede Gugge kann zwei Mitglieder ihres Vereins wählen, welche dann an den Delegiertenversammlungen zusammensitzen und die Guggen vertreten, ihre Anliegen, Vorschläge und Ideen präsentieren und sich so austauschen. Meine Aufgabe ist es dann wiederum, das Besprochene zusammenzufassen, nach Lösungen zu suchen und zu kooperieren. Diese Lösungsvorschläge präsentiere ich dann an der Hauptversammlung. So haben wir also eine Art «demokratisches Parlament» für die Fasnacht in Solothurn.»

Der Hauptsitz der beiden Fasnachtsvereinigungen befindet sich im Richteramt von Solothurn, wie mir Thomas erklärt. Gibt es also einen Rechtsstreit, finden sich der Kläger und die UNO, wie die GUSO in diesem Amt wieder. Daraus lässt sich schliessen, dass auch die Regionalpolitik von Solothurn stark mit der Fasnacht zusammenhängt. Auf die Frage hin, wo denn diese Sitzungen der Delegierten aus den verschiedenen Guggen stattfinden, wird mir von Thomas erläutert, dass dabei versucht wird, die verschiedenen Beizen und Restaurants ein wenig zu berücksichtigen. Sicherlich stellt das auch eine gewisse Herausforderung dar, die vielen Abgeordneten in eine Lokalität zu bringen. «Es ist tatsächlich eine Schwierigkeit, bei so vielen Mitgliedern», sagt er nachdenklich.

Die Umzüge am Fasnachtssontag und am Fasnachtsdienstag sind einer der «Hauptattraktionen» der Solothurner Fasnacht. Was muss alles im Vorfeld getan werden, um dem Publikum einen schönen Fasnachtsumzug bieten zu können?

«Die ganze Organisation ist für uns natürlich ein grosser Aufwand. Zuerst müssen die Zünfte angefragt werden, wie es mit den Sujets für die nächste Fasnacht aussieht. Dieser Prozess beginnt schon im August. Dann werden die Wagenbauchefs der Fasnachtszünfte eingeladen, um die Fahrzeuge zu überprüfen, mit denen sie die Fasnachtsumzüge bestreiten. Die MFK (Motorfahrzeugkontrolle) überprüft die Bremsen und kontrolliert, ob die Fahrzeuge sicher sind. Auch muss die Planung für die Sicherheit an den Umzügen gemacht werden, also Sicherheitsleute aufgestellt werden, die neben den grossen Wägen herlaufen und dazu schauen, dass keine Person in den toten Winkel gerät, welcher an den Umzügen wegen dem eingegrenzten Blickfeld grösser ist, als normalerweise auf der Strasse. Die Guggen werden auf ihre Spieltüchtigkeit geprüft, sowie ob Masken und Kostüme für die Fasnacht bereit sind.»

Gewissermassen profitiert ja die Gastronomie der Stadt vom grossen Andrang der Menschen zu dieser Zeit. Wie offen für die Solothurner Fasnacht sind die Gastronomiebetreiber?

«Es gibt die Gastronomiebetreiber, die sich innovativ zeigen und bei der ganzen Sache mitmachen, was uns natürlich sehr freut. Das merkt man auch daran, dass die Preise von diesen Restaurants nicht unendlich in die Höhe getrieben werden und auch ihre Fenster sinngemäss dekorieren. Das sind dann auch die Orte, an denen unter dieser Woche etwas läuft, etwas los ist. Die Restaurants, welche die Preise an der Fasnacht unnötig in die Höhe treiben und ihre Lokalitäten nicht fasnachtsgemäss dekorieren, schiessen sich damit selbst ins Knie, da die Fasnächtler gar nicht erst hineingehen.»

In der Fasnachtswoche wird in Solothurn am Abend viel «Gegässelt», auch da muss es eine gewisse Vorplanung geben. Wie sieht die in etwa aus?

«Kurz gesagt, gibt es für die einzelnen Abende keine Planung. Die Guggen besprechen meistens untereinander spontan, welcher Platz für wie lange und von wem besetzt ist. Die einzige Planung für die Abende, die wir in der GUSO haben, ist die des Fasnachtsfreitags. Für diesen für die Guggen etwas spezielleren Abend, gibt es ein Plakat mit festen Zeiten für die fünf grossen Guggen, die an diesem Freitagabend mitspielen. Dort wird festgelegt, wo und um welche Uhrzeit die Guggen spielen, um auch den Besuchern eine Übersicht zu bieten, wo gerade was stattfindet. Auch für die Abende vom Fasnachtssonntag und Fasnachtsdienstag gibt es einen kleinen Plan. Bei dem wird lange im Voraus abgesprochen, welche Guggen direkt nach dem Umzug weiterspielen. Da viele Guggen nach den Umzügen in die Restaurants verschieben, um zu Nacht zu essen, müssen wir gewährleisten, dass doch noch etwa fünf Guggen in den Gassen bleiben und weiterspielen, damit keine Pausen entstehen, in denen nichts läuft. Unter den Guggen wechseln wir immer ein wenig ab, um niemanden zu benachteiligen.»

Ein spezieller Abend findet auch am Fasnachtsmontag jeden Jahres statt, der «Drumgugulalapfiff». Dort treten alle Guggen, wie die Schnitzelbänke der Stadt auf und präsentieren ihre neuen Lieder, wie auch die Kostüme. Ein wichtiger Anlass, wie mir Thomas erklärt. «Wenn man es so betrachtet, organisiert die GUSO fast alle wichtigen Anlässe, wie eben der Freitagabend, das Stadttheaterprogramm am Sonntag und Dienstabend, die Monsterguggete, der «Drumguglalapfiff», der «Zapfenstreich» am Dienstag, sowie der «Zwöufichlapf». Also abegesehen von den grossen Fasnachtsumzügen, alles.»

Was findest du, ist das wichtigste der Solothurner Fasnacht?

«Ich finde, dass unsere Fasnacht sehr farbenfroh, innovativ und kreativ ist. Auch, dass wir unterschiedliche Gruppierungen innerhalb der Fasnachtsgesellschaft haben, deren Vereinsleben sich voneinander unglaublich unterscheidet. Dies macht, so glaube ich, unsere Fasnacht umso spannender und attraktiver. Wir haben kleinere Vereine, grössere Vereine, die unterschiedlichsten Musikstile der Guggen und all die Freiheiten. Auch die Fasnachtswagen der Zünfte sind Markenzeichen der Solothurner Fasnacht. Denn die gewaltigen Kunstgebilde, die die Zünftler kreieren, mit all den liebevollen Details, sind einfach von Jahr zu Jahr wieder faszinierend.»

Versuchend, nicht zu viel zu verraten, sagt Thomas, auf was sich die Besucher der Fasnacht dieses Jahr besonders freuen dürfen. Da Thomas auch an den Inspektionen bei den verschiedenen Vereinen teilnimmt, kann er sagen, dass die Wagenbauzünfte auch dieses Jahr wieder hammermässige Sujets vorbereiteten und tolle Wagen gebaut haben. Auch auf Guggenmusiken, die dieses Jahr ihr Jubiläum feiern, kann man sich freuen, wie beispielsweise die Weihere Schränzer.

Vielen Dank Thomas, für das interessante Interview.

Solothurn, unter dem Jahr eine eher ruhige und gemütliche Stadt. Eine niedrige Einwohnerzahl und wenig Nachtleben, aber in der Zeit der fünften Jahreszeit, der Fasnacht, steht die Barockstadt für eine Woche auf dem Kopf und wird für diese Zeit sogar in «Honolulu» umgetauft. Doch was hat es mit diesem Fest auf sich? Ist es wirklich ein Wintervertreiben oder nur ein «Sauffest», wie es das Klischee besagt?

Die Fasnacht, oder auch der Karneval, gibt es beinahe überall auf der Welt. Ursprünglich kam die Fasnacht im Mittelalter richtig auf und bedeutet das ausgelassene Feiern, bevor es in die Fastenzeit geht, die dann mit Ostern endet. Die Fastenzeit wurde früher strenger vollzogen. Der Konsum von Fleisch- und Milchprodukten war in den Fastenwochen lange Zeit verboten. Viele Leute ernährten sich deswegen in der Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern nur von Brot und Wasser. Heute verzichtet man vielleicht noch auf Schokolade, Alkohol oder dem Rauchen, wenn überhaupt. So liessen es sich die Menschen an der Fasnacht, an Karneval, noch einmal richtig gut gehen, assen Fleisch und tranken Bier und Wein.

Solothurn und die Fasnacht

Wir schreiben das Jahr 1470. Die Strassen der Altstadt von Solothurn überquellen beinahe von der fröhlichen Menge an Narren und Närrinnen. Nachweisbar feiern die Solothurner und Solothurnerinnen bereits seit dem 15. Jahrhundert Fasnacht, so steht es auch auf der offiziellen Seite der Solothurner Fasnacht. Schon bald wurden Umzüge veranstaltet, an denen Wagenbauzünfte, Tambouren und Guggenmusiken teilnahmen. Anfangs noch im kleineren Ausmass, besonders wegen der noch nicht fortgeschrittenen Technik oder der teureren Materialbeschaffung. Heute fahren die Wagenbauzunftmitglieder auf mit teils grossen LKW-Zugfahrzeugen beschmückten Wagen durch die schmalen Gassen der Stadt. Auch die Zahl der Mitglieder in den Guggenmusiken oder Tamburen steigt jährlich. Besonders die jüngere Generation beginnt sich wieder mehr für das Fasnachtstreiben zu interessieren.

«Honolulu», nicht Solothurn!

Ab dem 13. Januar jeden Jahres, dem sogenannten Hilari, steht in Solothurn die Welt komplett auf dem Kopf. Deshalb wird die Stadt auch nach der Hawaiianischen Hauptstadt Honolulu benannt, die sich angeblich direkt auf der anderen Seite der Erdkugel befinden soll. Nicht nur das, an diesem heissgeliebten Datum der Solothurner, findet auch die Proklamation statt. Kurz gesagt, bedeutet dies nichts anderes, als die Übernahme der Stadt durch die Narren und Närrinnen. Symbolisch wird dazu auch das Schild der Rathausgasse abgenommen und durch das der «Eselsgasse» ersetzt. Der Ober der Narrenzunft Honolulu veranstaltet dann einen Jahresrückblick in Versform, verkleidet als Hilarius Immergrün. Am Abend dieses 13. Januars findet dann auch immer ein Platzkonzert auf dem Amthausplatz mit verschiedenen Guggenmusiken statt.

 

Traditionell eröffnet am schmutzigen Donnerstag die Cheslette die hauptsächliche Fasnachtswoche. An diesem frühen Morgen, wird schon einmal richtig Lärm gemacht, um die alten Wintergeister zu vertreiben. Die Narren und Närrinnen erscheinen um fünf Uhr morgens im weissen «Chesslerhemmli» und einem Lärminstrument. Von diesem Tage an, ist die Stadt Solothurn bis zum Aschermittwoch jeden Tag von Guggenmusiken, Zünften, Schnitzelbanken und natürlich dem wichtigsten, dem Publikum, besetzt. Besonders hoch sind die Besucherzahlen an den Fasnachtsumzügen, am Fasnachtssonntag und Fasnachtsdienstag, an denen jeweils am Publikum die neuen Mottos und Kostüme der Wagenbauzünfte und der Guggenmusiken präsentiert werden. Auch der Tambourenverein läuft an diesen Umzügen mit und zwar an vorderster Front.

 

Die Vereinigte Fasnachtsgesellschaft Solothurn «UNO»

Auch wenn man es so glauben mag, eine Fasnacht ist nicht einfach so dahingestellt. Hinter dem jährlichen Anlass steckt jahrelange Planung. Viele wichtige Pläne müssen aufgestellt und abgesprochen werden. Wer darf an den Fasnachtsumzügen teilnehmen? Welche Guggenmusik kann wann und an welchem Ort in der Stadt auftreten? Welche Guggenmusik darf überhaupt nachts in den Gassen spielen? Wo darf was verkauft werden? Das alles sind Fragen, die innerhalb der «UNO» oder der «GUSO» (Vereinigung der Guggemusiken Solothurn) abgeklärt werden müssen. Auch andere Organisationseinheiten, wie die Organisierung des «Hilarimorgens», der Plakettenbörse, der Bewertung der fastnächtlichen Schaufensterdekorationen, der «Böögverbrönne» oder des «Zapfenstreiches» werden unter den Vereinigungen geregelt. Nach dem Solothurner Fasnachtsbuch, wurde die «UNO» im Jahre 1938 gegründet und offiziell nach der richtigen UNO benannt, wurde sie im Jahre 1947.

 

Wie es so bei vielen Fasnachten in der Schweiz der Fall ist, wird auch in Solothurn jedes Jahr ein neues Motto und eine neue Plakette gewählt. In diesem Jahr ist es «Rund um». Das Motto wird von der «UNO» ausgewählt.

 

Der Kampf gegen das Klischee

Da die Menschen im früheren Mittelalter teilweise auch gezwungen waren, zwischen der Fasnacht und Ostern auf Köstlichkeiten, Fleisch und Alkohol zu verzichten, wurde damals auch mehr gefeiert, besonders getrunken. Klar, die Fasnacht ist auch heute einerseits zum Feiern da. Anders als früher aber, ist die Fasnacht, oder als Beispiel gerade besonders die Solothurner Fasnacht, für die aktiven Teilnehmer ein Hobby, mit welchem sie sich auch bereits im Sommer auseinandersetzen dürfen oder müssen. Die Mitglieder der Musikgruppierungen beginnen bereits ein halbes Jahr vorher mit unter anderem dem Einstudieren der Stücke und dem Vorbereiten der Kostüme, Masken, etc. Auch an Auftritten unter dem Jahr fehlt es bei den Vereinen nicht, wie auch die verschiedenen Wettkämpfe, an denen gerade der Solothurner Tambourenverein viel teilnimmt. Auch die Wagenbauzünfte beschäftigen sich bereits sehr früh mit ihren Vorbereitungen. Zwischen Sommer und Herbst steht da das Motto und den Zunftmitgliedern ist bereits bewusst, wie sie ihren Wagen gestalten wollen.

 

Auch die intensive Fasnachtswoche bedeutet für die aktiven Mitglieder nicht nur feiern. Die Mitglieder der Musikgruppierungen spielen bis spät in die Nacht in der Stadt, wobei ein klarer Kopf immer gefragt ist. Die Zünftler müssen letzte Vorkehrungen für Ihren grossen Auftritt an den Umzügen treffen, den Wagen von der Wagenbauhalle in die Stadt lotsen, meist von weiter her, und dann irgendwie auch zurück. Das Ziel der Solothurner Fasnächtler ist also hauptsächlich, dass das kostümierte und feierfreudige Publikum zufrieden ist und eine schöne Stimmung in der Barockstadt herrscht. Auch wenn man dies glauben mag; die aktive Teilnahme an der Fasnacht ist nicht immer nur ein Zuckerschlecken, es ist auch anstrengend.

 

Doch wo kann man sich denn jetzt auf die Fasnacht einstimmen?

Die Fasnacht beginnt wie jedes Jahr pünktlichen diesen Samstag mit der grosszelebrierten Proklamation. Dieses Jahr gibt es sogar noch etwas Spezielleres an diesem Tag. Da die Guggenmusik Weihere Schränzer Riedholz in diesem Jahr ihr 50. Jubiläum feiert, verschiebt die Guggenmusik ihr traditionelles Hilarifest, welches früher in Reidholz stattfand, direkt in die Stadt Solothurn. So wird auch das jährliche Platzkonzert vom Hilari an den Ort des Festes verlegt, nämlich die Rythalle in Solothurn. Das Fest ist von 19:00 bis ca. um 02:00 im Gange und kostet nur einen Fünfliber.

Wer sich sonst noch für die Solothurner Fasnacht interessiert, kann gerne einmal an den Tagen vom 08.02.-14.02.2018 in Solothurn vorbeischauen. Mehr Infos gibt es unter: www.fasnacht-solothurn.ch/