Verpackungen sind aus unserem täglichen Leben gar nicht mehr wegzudenken. Sämtliche Medikamente; unsere geliebte Capri-Sun; Lebensmittel aller Art; Verhütungsmittel; Essens- oder Warenbestellungen – einfach alles ist verpackt! Ein Leben ganz nach dem Motto: #zerowaste ist somit eigentlich unmöglich. Denn wenn selbst die Familie Johnson aus den USA, die jährlich nur ein Einmachglas Müll produziert, an der Aufgabe scheitert, wer soll es dann auf die Reihe bekommen?

Und genau dieser Fakt finde ich so schlimm: Denn jedem sollte mittlerweile bewusst sein, was Müll anrichtet. Denkt doch sonst einfach einmal an die 5 Müllinseln in den Ozeanen. Und 50% des Mülls sind nun mal Verpackungen! Warum also wird ein Produkt verpackt, wenn gesetzlich nichts vorgeschrieben ist?

Vorteile einer Verpackung:

  • Ob man es glaubt oder nicht; ein Produkt in einer Verpackung sieht ästhetischer aus.
  • Eine Verpackung bietet viel Platz für Werbung und Informationen. Diese Möglichkeit ist vor allem in der Hinsicht auf das aktuelle Lebensmittelgesetzt elementar wichtig. Dieses schreibt nämlich exakt vor, was für den Kunden ersichtlich sein muss und somit irgendwo abgedruckt werden muss.
  • An dritter Stelle nicht zu vergessen die Hygiene! Eine Verpackung schützt effizient vor Lebensmittelmotten und Mäusen.
  • Ebenso verlängert sie die Haltbarkeit eines Produktes…
  • und erleichtert den Transport erheblich.
  • Und zu guter Letzt ein ziemlich banaler Punkt: Die Bequemlichkeit. Es ist nun mal mühsamer beispielsweise am Abend zuvor an seine Trinkflasche zu denken…

Nachteile einer Verpackung:

  • An erster Stelle logischer Weise das Littering.
  • Und dieses hat dann erhebliche Umweltproblematiken zu Folge. 2 Punkte dazu. Erstens: Wenn wir weiter immer mehr Verpackungen produzieren und diese achtlos ins Meer werfen, wird es dort 2050 mehr Plastik als Fische geben. Zweitens: Plastik zersetzt sich nicht richtig, weshalb schlussendlich Mikroplastik daraus entsteht. Was das mit unserem Körper anstellt, wird leider erst noch erforscht.
  • Des weiteren: Gewisse Verpackungen sind nicht recyclebar, weshalb sie in die Verbrennungsanlage müssen. Dabei entsteht eine oftmals hochgiftige Schlacke. Was mit ihr passiert weiss niemand… Vergleichbar mit dem Atommüll.
  • Bei einer Verpackung gibt der Produzent die Menge vor. Will ein Kunde weniger eines bestimmten Produkts? Pech gehabt = Foodwaste!
  • Dann beinhalten vor allem die Plastikverpackungen gesundheitsschädliche Weichmacher, welche in das Lebensmittel übergehen. Man sagt dem auch: ‹Migration vom Verpackungsmaterial in das Lebensmittel›.
  • Und zu guter Letzt ein Punkt der meines Erachtens oft in den Hintergrund rückt: die Mogelei! Verpackungen bieten die Möglichkeit uns hinter das Licht zu führen…

Und nun?

Mit folgender Frage habe ich meine Recherche begonnen:

Warum produziert jemand etwas, dass schlussendlich niemand mehr haben will und so indirekt für die Tonne bestimmt ist? Worin soll der Vorteil liegen?

Joel T. Weber

Fakt ist; Verpackungen haben ihre Vorteile. Aber, solange wir Konsumenten weiterhin mit den negativen Auswirkungen von Verpackungen einverstanden sind, werden sie weiterhin produziert. Das einfache Prinzip der Wirtschaft. Wenn jemand mit etwas Geld verdienen kann, interessiert er sich für die drastischen Folgen in ein paar Jahrzehnten herzlich wenig.

Es liegt also bei uns alleine! Die Pro’s und Conta’s sind oben aufgelistet. Ob ihr euer Leben aber nun trotzdem wie früher weiterlebt oder ob ihr auf den #zerowaste – Trend aufspringt, liegt ganz allein in euren Händen…

Statement von PAWI – Vertreter der Verpackungsindustrie!

Guten Morgen Joel

Vielen Dank für den guten Artikel. Kompliment! Du bringst es auf den Punkt und ich finde es gut, dass du auch die positiven Seiten einer Verpackung aufzeigst, denn die gibt es durchaus. Als Hersteller von Verpackungen aus Papier und Karton achten wir auf einen möglichst geringen Materialeinsatz und setzen Kunststoff nur dann ein, wenn es nötig ist. Gerade bei Lebensmitteln will man ja häufig sehen was man kauft. Beim Kunststoff verwenden wir r-PET (rezykliertes PET) und bei den Folien (z.B. bei Sandwichbeuteln) seit neustem BIO OPP, das in open-air-Umgebung vollständig abbaubar ist. Das heisst nun aber nicht, dass man den Beutel nach dem Verzehr in der Natur liegenlassen soll. Und da sind wir beim nächsten Thema dem Littering.

Es gäbe noch sehr viel zu diskutieren rund um dieses Thema. Für uns ist Nachhaltigkeit keine Worthülse. Vielleicht hast zu Zeit und Lust mal in unserer Nachhaltigkeitsbroschüre zu blättern. Wir sind wirklich sehr aktiv in diesen Dingen. Seit der Drucklegung im letzten Herbst hat sich bereits wieder viel getan. So wechseln wir z.B. von der fossilen Heizanlage auf Fernwärme um nur ein Beispiel zu nennen.

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