Foto: Ethan Welty. 

Die neunköpfige Band, Fiddle Jammer, gewinnt das diesjährige Band-it Finale und das ganze Publikum jubelt. Tize konnte sie gleich nach der Rangverkündigung abfangen und sprach mit ihnen über das Zusammenkommen der Band, ihre Musik und ihre Erfahrungen.

Wer ist Fiddle Jammer?

Die Musikerinnen und Musiker haben sich im Jahr 2019 in dieser Konstellation zusammengeschlossen – nach vielen Jamsessions und Auftritten an Fiddlefesten. Daher rührt auch der Bandname. Sie spielen Volksmusik aus verschiedenen Regionen der Welt und konnten mittlerweile an Geburtstagen, Apéros, Tanzfesten und weiteren Veranstaltungen auftreten. Ihre lebhaften und fröhlichen Tanzmelodien bewegen das Publikum und regen zum Mitfiebern und Mittanzen an. Ihr Repertoire besteht aus selbstgeschriebenen Songs und bekannten Melodien.

Herzliche Gratulation zum Gewinn. Wir haben kurz vor eurem Auftritt über eure Gefühle gesprochen und sie waren nur positiv. Wir nehmen an, jetzt ist die Freude noch stärker.

Salome: Wir hatten einfach die Hoffnung in den ersten vier Rängen zu sein, vielleicht auf dem Podest. Der erste Platz ist einfach…

Rebekka: …grandios.

Woher kommt die Inspiration für eure Stücke?

Elias: Es gibt vom VTI, Volkstanz International, jede Saison ein Lager, an dem vor allem World Music gespielt wird. Dort haben wir immer mega coole und talentierte Dozenten, die uns Stücke beibringen und uns neue Inspirationen geben.

Zippora: Und die Dozenten kommen auch aus diesen Ländern, von denen sie die Musik mitbringen. Alle unsere Stücke sind in diesem Stil komponiert. Noemi hat sich zum Beispiel sehr in rumänische Volksmusik vertieft und das zweitletzte Stück, das wir gespielt haben, komponiert. Sie hat sich Mühe gegeben, dass der Stil wirklich stimmt.

Habt nur ihr zwei euch mit den Volksmusiken auseinandergesetzt, weil ihr die Leiter in den Camps hattet, oder alle?

Elias: Es haben sich sicher alle damit auseinandergesetzt.

Hayo:  Das war auch nötig für das Zusammenspiel und um so zu grooven.

Zippora: Und es haben alle beim Fiddlefest mitgemacht, seit sie klein waren.

Elias: Fiddlefest represent.

Wie seid ihr überhaupt aufs Band-it gekommen?

Hayo: Ich kenne Paul von der Band Fräulein Luise aus dem Orchester. Ich hatte das Finale geschaut, und dachte, dies sei etwas für uns. Letztes Jahr wollten wir auch schon teilnehmen, hatten aber leider keine Zeit. Also haben wir uns dieses Jahr angemeldet und es war die richtige Entscheidung.

Salome: Man kennt das Band-it schon ein wenig, wenn man von Winterthur ist, da das Finale ja Teil der Musikfestwochen ist. Man bekommt von neuen Bands mit, oder kennt Bands, die daraus entstanden sind. Kupus hatte ja auch mitgemacht.

Foto: Ethan Welty. 

Hört ihr nun auch in eurer Freizeit mehr solche Musik? Oder eure eigenen Stücke, falls ihr schon etwas aufgenommen habt?

Salome: Wir haben noch keine gute Aufnahmen.

Rebekka: Meistens stellen wir einfach das Handy in die Mitte. Die Qualität ist dann nicht die Beste.

Elias: Man hört vor allem das Schlagzeug.

Zippora: Von anderen hören wir aber schon solche Musik.

Hayo: Oftmals auch, um Inspiration zu holen.

Ihr habt gesagt, ihr tretet auch an Geburtstagen und an weiteren Veranstaltungen auf?

Elias: Ja, alles, was wir bekommen. Viele private Feste.

Hayo: Abschlussfeiern. Die Eröffnungsfeier der BMS hier in Winterthur.

Zippora: Sechs von uns waren an der Kantonsschule Im Lee, also haben wir auch häufig in der Schule gespielt.

Salome: So haben wir auch angefangen, unsere Musik zu teilen. Zuerst haben wir uns nur getroffen, um ein wenig zu jammen, weil es cool ist, zusammen zu spielen.

Zippora: Wir haben dann am Geburtstag meiner Mutter zum ersten Mal andere wirklich an unserer Musik teilnehmen lassen.

Salome: Dann ging es so weiter, auch mal ein Auftritt an einer Eröffnungsfeier. Wir wurden von Mund zu Mund weiterempfohlen.

Hayo: Wir haben auch Visitenkarten. Zuhörer kommen dann auf uns zu und fragen danach.

Wie haben die Proben vor dem Band-it ausgesehen?

Elias: Reiner Stress.

Salome: Seit wir wussten, dass wir im Finale sind, haben wir zwei neue Lieder geschrieben. Dann waren auch einige von uns in den Ferien.

Hayo: Gestern konnten wir dann endlich wieder zusammen proben.

Elias: Sechs Stunden Probe. Das haben wir uns aber schon im Voraus überlegt und wir konnten gestern zusammenkommen und einfach spielen.

Ja, ihr wirkt auch wirklich komplett eingespielt.

Hayo: Jede und jeder individuell hat auf dem eigenen Instrument ein sehr hohes Niveau und wir spielen auch nun seit fünf Jahren zusammen. Dann weiss man auch schon, wie die anderen spielen.

Salome: Wir kennen einander, wissen, was unsere Stile sind, und können miteinander kommunizieren.

Habt ihr irgendwelche Tipps, etwas, das ihr mitgeben würdet?

Elias: Einfach so viel spielen wie möglich. Wenn man als Band wachsen möchte, muss man jeden Gig annehmen und spielen, spielen, spielen.

Hayo: Genau, Erfahrungen sammeln. Wir spielen mal bessere und mal schlechtere Gigs, so lernt man daraus. Dann weiss man, was man nächstes Mal besser machen kann.

Salome: Bei den Vorbereitungen ist es cool, ins Detail zu gehen und zu sagen, so wollen wir es und so nicht. Irgendwann muss man aber auch sagen, jetzt reicht es, man könnte sich ja ewig verbessern. Man soll auch einfach Spass haben. Das Publikum merkt, ob es einem Freude macht, die Musik zu spielen und es ist nicht immer perfekt, aber wenn du es geniesst, geniessen es auch die Zuhörer.

Habt ihr einen bestimmten Künstler, eine Künstlerin oder Band als Idol?

Elias: Da gibt es schon viele. Ich würde aber sagen Sebass.

Hayo: Sebass, ja.

Elias: Sie kommen auch aus Winterthur und haben das Band-it 2009 gewonnen. Wir kennen auch die Mitglieder der Band. Einer unterrichtet sogar in den Lagern.

Ihr seid eine grosse Gruppe und harmoniert super zusammen. Gab schon einmal Auseinandersetzungen, weil ihr so viele seid?

Hayo: Bis jetzt nichts Grosses. Es gibt manchmal Diskussionen, wer welche Stimme spielt.

Salome: Wir haben teils unterschiedliche musikalische Vorstellungen.

Zippora: Das klärt sich aber auch immer schnell.

Hayo: Zwischenmenschlich gibt es nicht wirklich Konflikte.

Elias: Wir sind mittlerweile so weit, dass wir direkt sagen können, was wir denken. Wir fühlen uns auch nicht persönlich angegriffen, denn wir spielen seit so Langem zusammen. Wir kommunizieren klar.

Wie konntet ihr vom Band-it profitieren?

Zippora: Wir hatten Druck, eigene Lieder zu schreiben und bekamen auch Feedback dazu. Nun haben wir auch den Ansporn weiterzuschreiben.

Hayo: An so Festivals erreicht man auch mehr Menschen.

Salome: Hier kann man mit dem Publikum auch interagieren, die Leute sind hier für die Musik.

Elias: Ich war überrascht, wie sehr es den Zuhörern gefiel.

Salome: Unsere Energie kam an und wurde wiedergegeben.

Foto: Ethan Welty. 

Wir waren vom Auftritt unglaublich beeindruckt, haben auch mitgetanzt und wünschen Fiddle Jammer alles Beste auf ihrer weiteren musikalischen Reise.

Das Band-it ist ein Musikwettbewerb für junge Talente und bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, professionelle Auftrittserfahrung zu sammeln, neue Kontakte zu knüpfen und unter tosendem Applaus im grellen Rampenlicht die Bühne zu rocken. Mehr über den angesagten Newcomer Contest aus dem Kanton Zürich findest du unter Band-it.ch



Die Bilder in diesem Artikel stammen von Ethan Welty

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