Was ist der Sinn des Lebens? Im Buch «Man’s Search For Meaning» beschreibt der Psychiater Viktor E. Frankl seine Erlebnisse in vier verschiedenen Nazi Konzentrationslager und versucht, diese Frage zu beantworten.

Viktor E. Frankl ist der Erfinder der Logotherapie, die «Dritte Wiener Schule» der Psychotherapie. Die Logotherapie ist eine sinnesorientierte Psychotherapie, die versucht die Seele zu heilen, indem sie dem Patienten hilft, Sinn im Leben zu finden. Retrospektive und Introspektive sind in der Logotherapie nicht vorhanden, sie fokussiert sich hauptsächlich auf die Zukunft des Patienten.

Über das Buch

In seinen Erzählungen geht es nicht um die Frage, warum so viele Menschen in den Konzentrationslagern starben, sondern warum es überhaupt solche gab, die überlebten. Aus seinen Erlebnissen zieht Viktor E. Frankl wichtige Erkenntnisse zum spirituellen und mentalen Überleben des Menschen. Das Buch konzentriert sich weniger darauf, was er erlitt und verlor, sondern viel mehr, was ihm die Stärke gab, zu überleben.

He who has a Why to live for can bear almost any How.

Friedrich Nietzsche
«Wer ein Wofür im Leben hat, der kann fast jedes Wie ertragen»

«Man’s Search For Meaning» ist kein Buch, das von brutalen Fakten des Holocausts handelt. Es beschreibt nicht die Leben von berühmten Gefangenen oder den Toden von Helden und Märtyrern, sondern die Opfer der gesichtslosen, unbekannten Mehrheit. Frankl reflektiert über persönliche und intime Erfahrungen und schildert die unzähligen kleinen Qualen, die der durchschnittliche Gefangene aushalten musste. Er erzählt von den Gefangenen, die ihren Lebenssinn verloren hatten und tragischerweise die Ersten waren, die starben.

Sinn im Leben finden

Viktor E. Frankl’s Zeit in den Konzentrationslagern festigte eine seiner Ansichten: Das Leben ist nicht primär ein Streben nach Vergnügen, wie Sigmund Freud es glaubte oder ein Streben nach Macht, wie Alfred Adler meinte, nein, das Leben war die Suche nach Sinn. Die wichtigste Aufgabe jeder Person ist es, Sinn im Leben zu finden.

Nach Frankl gab es drei mögliche Quellen, um dem Leben Sinn zu geben:

  • Arbeit (etwas Bedeutendes tun)
  • Liebe (sich um jemanden kümmern)
  • Mut in schweren Zeiten zeigen

Viktor E. Frankls wichtigste Erkenntnis ist wahrscheinlich, dass Leiden selber keinen Sinn mit sich trägt, doch wie wir mit dem Leid umgehen, verleiht ihm dann eben die Bedeutung, die vorher fehlte. Mächte ausserhalb deiner Kontrolle können dir alles wegnehmen, was du besitzt. Alles ausser der Freiheit, wie du auf die Situation reagierst. Du hast keine Kontrolle darüber, was dir im Leben passiert, doch du hast Kontrolle darüber, wie du damit umgehst.

Viele der Gefangenen starben wegen fehlendem Lebenswillen oder dem Fehlen eines Grundes, um weiterzukämpfen. Frankl dagegen hielt sich am Leben und behielt Hoffnung, in dem er an seine Frau dachte und davon träumte, eines Tages die psychologischen Lektionen seiner Erfahrungen teilen zu können.


Hat dir dieser Beitrag gefallen? Dann empfehle ich dir das Buch «Man’s Search For Meaning» von Viktor E. Frankl.

Geschrieben von:

Homo Ludens

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