Veganismus gehört zu den wohl umstrittensten Ernährungsformen. Trotzdem lassen sich immer mehr Jugendliche auf den Lebensstil ein, darunter auch ich. Seit gut einem Jahr verzichte ich auf tierische Produkte. Doch als Veganerin lernt man nicht nur unglaublich viel über unsere alltäglichen Lebensmittel, sondern auch über die Ansichten der Gattung Karnivore. 

Sprüche wie, dass ich den Kühen ihr Futter wegesse oder ein «oha das könnte ich nie», stehen an der Tagesordnung. Die meist gestellte Frage ist jedoch, wieso ich das tue. Wer sich für den veganen Lebensstil interessiert, sollte sich informieren. Schnell sind spannende Fakten zu finden. Mir persönlich liegt nicht nur das Wohl der Tiere am Herzen. Logisch kann man sich fragen, wer uns das Recht gegeben hat, diese unschuldigen Wesen zu töten und für unseren eigenen Luxuskonsum zu nutzen. Doch die Hierarchie der Tierwelt war nicht der Auslöser für meine Umpolung. 

Der ausschlaggebende Punkt für mich war die Umwelt. Denn der «normale» Konsum von Bürgern sorgt für eine grosse Umweltverschmutzung. Bei der Fleischproduktion wird zehn Mal mehr Wasser benötigt als bei der Herstellung von pflanzlichen Kalorien und Eiweissen. Hinzu kommt, dass die Viehproduktion fast 14.5 Prozent der Treibhausgase verursacht. Doch ich komme nie dazu diese Argumente zu verwenden, denn beim Thema Veganismus mutiert jeder 0815 Bürger zu einem Veganerkenner EFZ. Schnell werde ich von allen Seiten über fehlende Nährstoffe und über die Existenz von Biofleisch aufgeklärt. Doch mein einziger Mangel ist Vitamin D und das hängt mit meinem anderen Lebensstil zusammen.

Denn abgesehen von Pflanzenfresserin, bin ich nebenberuflich auch noch Hobby-Vampir. Nicht nur meine Essensgewohnheiten, sondern auch mein Musik- und Kleidergeschmack sind sehr eigen. Während andere an Shawn Mendes Konzerten um die Wette kreischen, renne ich in Circle Pits um mein Leben. Um das Klischee einer Metal-Braut aufrecht zu erhalten, müsste ich jedoch Fleisch essen und das im Tonnenmass. Doch ich stehe mit Stolz, an jedem Konzert, für einen Veggieburger (ohne Mayonnaise bitte) an. Fakt ist, dass jeder Mensch eine andere Form hat, sich und seine Ansichten auszudrücken. Ich schreie auch nicht «Fleisch ist Mord!», wenn jemand einen Hot Dog bestellt. Somit brauche auch ich keinen Kommentar über meine pflanzlichen Präferenzen. Denn wie Marilyn Manson bereits sagte:

«I fear being a completely acceptable sheep in society».

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2 Comments

  1. Barrer, Fabienne Reply

    Toller Text. Es ist schön, einmal eine andere Meinung zum Thema Veganismus zu sehen. Mach weiter so!! I be stolz uf dech

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