An der philippinischen Meeresküste wurde am 16. März ein junger ausgehungerter Wal angespült. In seinem Magen fanden Meeresbiologen rund 40 Kilo Plastikabfall. Darunter Säcke für Bananen und Reisanbau sowie auch Einkaufstüten.
Die Philippinen nutzen jährlich 60 Milliarden Einzelverpackungen
Der fast fünf Meter lange Cuvier-Schnabelwal ist am Freitag an einer Bucht der Gemeinde Mabini gestrandet. Vergeblich versuchten die Bewohner ihn zurück ins Meer zu befördern, doch kaum zurück im seichten Wasser verendete der Wal kläglich. Laut der nachträglichen Untersuchung des Tieres musste der Leiter des Naturkundemuseums von Davao, Darell Blatchley, einen traurigen Rekord feststellen.
Trotz strikter Abfallgesetze werde seit Jahren auf den Philippinen Plastikabfälle illegal im Ozean entsorgt. Was für die Menschen eine vermeintlich saubere Entsorgungsstelle ist, belastet das Meer und seine Mitbewohner immer stärker.
Leider handelt es sich bei dem toten «Plastik-Wal» nicht um einen Einzelfall. Bereits Ende 2018 erhielt ein in Indonesien gestrandeter Pottwal grosse Aufmerksamkeit, als rund 6 Kilo Plastik im Innern des Tieres gefunden wurden. 25 Plastiktüten, ein Nylonsack, 115 Plastikbecher, zwei Flip-Flop Sandalen und tausend weitere Plastikstücke hatten sich im Bauch des Wales angesammelt.
Ein ähnlicher Fall wurde Ende Januar auf Mallorca bekannt gegeben, als ein Finnwal mit stark blutenden Wunden angeschwemmt wurde. Behörden vermuteten als Todesursache ebenfalls Plastik im Magen des Tieres.
Unser Plastik ist überall, selbst im Essen
Obwohl der Plastik Meer als akute Gefahr angesehen wird, ist die Mehrheit der Menschheit nur mässig daran interessiert. Richtig besorgt sind sie erst, wenn der wöchentliche Fisch mit extra spicy Plastikelementen freitagabends auf dem Tisch landet. Grundsätzlich ist sogenannter Mikroplastik in Fisch gar kein neues Phänomen.
Laut Untersuchungen von Dr. Jan Dierking und Prof. Torkel Gissel Nielsen von der Technischen Universität Dänemark wiesen in der Ostsee nach, dass bereits seit 30 Jahren jede fünfte Schrotte und jeder fünfte Hering Mikroplastik im Magen aufweist. Jedoch ist heutzutage nur wenig über die Folgen auf den menschlichen Körper nach konsumierten Mikropartikel bekannt. Zeit.de vergleicht die Forschungen mit der Untersuchung nach dem Baustoff Asbest. Das dieser einen aggressiven Tumor auslöst, wurde erst Jahrzehnte später verstanden, was aber nicht das gleiche für Mikroplastik zu bedeuten hat.
Was können wir dagegen tun
Die EU ist sich einig. Es braucht mehr Verbote. Strohhalme, Plastikteller und Wattestäbchen wurden deshalb auf Ende 2018 vom Markt verbannt. Die Umsetzung dauert zwar noch bis 2021, doch ein erster wichtiger Schritt gegen die Vermüllung unserer Erde wurde unternommen.
Übrigens hat Tize-Redakteurin Giusi hier einfache Wege, Abfall zu vermeiden, aufgelistet.
Schon seid Längerem halten sich Trends wie Zero Waste und der minimalistische Lifestyle über Wasser und beeinflussen das Konsumverhalten der jüngeren Generationen. Unser übermässiges Konsumverhalten wird stark kritisiert und hinterfragt, und das ist auch gut so.
Bildquellen
- Wale: Greenpeace