Mikroplastik wird schon in jedem Ecken unseres Planeten gefunden; in der Luft, im Wasser, in Pflanzen und in Tieren – der Mensch inbegriffen. Das Plastik bewegt sich durch die Atmosphäre und wird überall verteilt. Die Folgen sind nicht direkt erkenntlich, könnten aber verheerend sein, spekulieren Forscher.
Zu Mikroplastik gehören alle Plastikteile unter einer Grösse von fünf Millimetern. Plastikpartikel unter einem Mikrometer gehören zu Nanoplastik und werden von Forschern als am gefährlichsten eingeschätzt. Schon vor 20 Jahren warnten Wissenschaftler vor Mikroplastik, welcher heutzutage schon überall gefunden werden kann. Ob auf dem Land, im Meer oder sogar in Luftströmen – die unsichtbaren Teilchen sind überall. Das Problem an Plastik ist, dass es hunderte oder sogar tausende Jahre benötigt, bis es auf natürliche Weise zerfällt.
Folgen sind noch unbekannt
Mikroplastik wurde schon in vielen Tieren, insbesondere in Meerestieren, gefunden. Neu entdeckten Wissenschaftler Mikroplastik im Blutstrom vom Menschen. Was Mikroplastik für mögliche Gefahren mit sich bringt, können Wissenschaftler nur spekulieren. Etwas ist jedoch klar: die Menge an Mikroplastik wird sich in den nächsten Jahren drastisch erhöhen. Pro Jahr werden fast 400 Millionen Tonnen von Plastik produziert. Es wird vermutet, dass sich diese Zahl bis 2040 verdoppeln wird.
Was jetzt nun konkrete Folgen des Plastiks sein könnten, ist noch unbekannt. Dazu wurde noch zu wenig geforscht – was Forscher unbedingt ändern wollen. Doch die Besorgnis ist weit verbreitet, denn in Laboratorien wurde schon herausgefunden, dass Mikroplastik Zellschaden und ineffizientere Reproduktion verursachen kann. Die Tests in Laboren können aber nur schwer mit natürlichen Fällen verglichen werden. Als Vergleich können Partikel aus Abgasen und Energiekraftwerken dienen, welche sich in Atemwegen sammeln können und diese schädigen. Jedoch sind diese Partikel anzahlmässig tausendfach häufiger aufzufinden, als Mikroplastik.
Der Mikroplastik-Berg wird zukünftig nur noch grösser
Was Forschern mehr Sorgen bereitet als die gegenwärtige Mikroplastik-Situation ist die Zukunft. Auch wenn die Plastikproduktion gestoppt werden könnte, gäbe es immer noch die geschätzten fünf Milliarden Tonnen Mikroplastik, die sich schon im Umlauf befinden. Diese würden dann in immer kleinere Teile zerfallen, was die Menge an Nanoplastik und Mikroplastik weiter erhöhen würde.
Durch Plastikbehälter gelangt der Mikroplastik am ehesten in den menschlichen Körper. Mehr als eine Million Mikroplastik-Partikel können pro Tag verschluckt werden, und dies durch Plastikbehälter aller Art; wie zum Beispiel Plastikflaschen oder Tupperware.
Quellen: The Guardian, Nature.com