Die letzte Austragung des Jugendkulturfestivals (JKF) in der Basler Altstadt, bot 180 verschiedenen Acts von Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Bühne. Allesamt talentierte und leidenschaftliche Programmpunkte in die viel Energie, Zeit und Passion gesteckt wurde. Wie soll man da die Highlights des vorherigen Jahres herauszuschälen versuchen? Ganz bestimmt werde ich einigen sagenhafte Acts nicht gerecht werden können. Trotzdem starte ich einen Versuch, herausragende Unterhaltung vom JKF 2015 vorzustellen und achte dabei darauf, ich alle Sparten berücksichtigen kann.
Musikalische Highlights
Kafka Kaya spielte am Barfüsserplatz für ein wild durchmischtes Publikum. Der Solokünstler beherrschte die Bühne mit seinem Können im Umgang mit verschiedenen Instrumenten und DJ Pult und seiner rauchigen Stimme. Und überraschenderweise blieb er nicht nur bei elektronischer Musik, sondern holte auch die akustische Gitarre hervor.
Schwellheim, eine elfköpfige Band mit Gute-Laune Sound, sprich Reggae, spielten alle Instrumente live und nahmen somit die Atmosphäre von Jamaikanischen Strassen mit nach Basel. Dieser Band merkt man die Erfahrung an -sie spielen schon seit zehn Jahren zusammen. Mit ihrer Freude, ihrem Sound und ihrem sicheren Auftritt liessen sie niemanden im Saal kalt.
Diese Band trat auf mit einem frischen Sound von Old School, Funk &Soul: Fraîche. Es stimmt alles von A-Z. Jedes Instrument wird auf der Bühne mit spür- und hörbarer Leidenschaft und auf hohem Niveau gespielt. Die Banddynamik haut einen um!
Wieder dabei, am Samstag auf dem Barfüsserplatz um 20.10 Uhr
Tanz
Im Stadtcasino Basel versprühten die Tänzer von der Hip-Hop Tanzgruppe The Core jugendliche Energie in ihrer perfekt abgestimmten Choreografie. Durch ihre Synchronität und exakten aber stets sich verändernden Formationen konnten die mehrfachen Dance Competition Gewinner mit ihrer Performance das Publikum überzeugen.
The Core wird auch dieses Jahr mit von der Partie sein: Samstag, 2. September 2017, 22:56 – 23:02 Uhr
Ort: Foyer Theater Basel
Sport
Die Worlds Parcour Family baute mit Paletten einen kleinen Parkourpark, auf in welchem sportlich, braungebrannt Jungs scheinbar entgegen der Schwerkraft und anderen Trägheitsprinzipien ihre Sprünge, Flips & Tricks präsentierten und die Leute aufmerksam auf ihre Sportart und Philosophie machten.
Beim Parcour geht es nämlich darum, dass die Traceuse oder der Traceur (so wird ein Sportler genannt, der Parkour betreibt) einen möglichst effizienten und direkten Weg durch die Hindernisse einer Stadt wählt. Dabei werden Geländer mühelos überwunden, Wände in Sekundenschnelle überrannt und Unterführungen übersprungen.
Die Worlds Parcour Family, die 2010 in Basel gegründet wurde, ist auch dieses Jahr wieder während des gesamten Festivals auf dem Münsterplatz anzutreffen. Unbedingt vorbeischauen, staunen und vielleicht bald selber wagen?
Literatur
Zu “Narr” gehören die Macher vom Narrativistischen Literaturmagazin „Narr“. Ihre Plattform wird gerne mit einer „ironischen Doppeldeutigkeit perforiert“, so beschrieb es zumindest Daniel Faulhaber im JKF Programmheftchen 2015. Besucher gingen mit nach diesem gedankenanregenden Spektakel garantiert mit einem Grinsen zur nächsten Bühne.
Als Highlight sehe ich auch Projekte und Unterhaltung, welche die Besucher miteinbeziehen. In der Sparte Film beispielsweise gab es einen Jungfilmerwettbewerb, als freies Projekt wurde das „Fragenmeer“ ausgestellt, wo Besucher bislang unbeantwortete Fragen stellen konnten. Vielleicht würde ein anderer Besucher darauf antworten können? Und in der Politbox konnte man bei heissen Diskussionen mitfiebern und zu Wort kommen.
Gewinner?
Der 17-jährige Basler DJ Feeniks aka Raphael Rüegg hat das online Voting am JKF 2015 gewonnen. Mit seinen Skills am DJ Pult hatte er den Wettbewerb für sich entschieden. Feeniks hat sich musikalisch immer weiterentwickelt und spielt somit nicht nur elektronische Musik sondern die ganze Palette von Dubstep, Film Music bis Trap und Electro/Progressive House.
https://www.play.fm/feeniks/feeniks-music-trapped-night-2014-09-08
Jetzt noch was ganz anderes
Für mich gehören neben den Acts auch noch etwas anderes zu den Highlights 2015: Die Erweiterung des Festivals, die einer noch breiteren Jugend eine Plattform ermöglicht. Der Fakt, dass das OK das JKF stets weiterentwickeln will und dies auch umsetzt, ist ehrenvoll für uns Jugendlichen. Denn das bedeutet, dass jedes Engagement und Talent wahrgenommen wird und wertgeschätzt wird: Mit Unterstützung. Deshalb gehören für mich nicht nur Auftritte zu den Highlights.
Highglight No. 1
Die Erweiterung des Festivals mit neuen Bühnen und neuen Sparten!
Neben Tanz, Musik, Sport, Literatur, Theater und Film gibt es seit der Austragung des JKF 2015 erstmals zusätzlich eine Bühne für DJs. Sie ist neben der Elisabethenkirche. Somit kann neu auch wieder die elektronische Musik hochgelebt werden. Ausserhalb von Clubs unter freiem Himmel.
Ebenfalls neu war die Einführung des Birds Eye Jazz Club, eine neue Bühne als Afterhour Location. Dort gibt es kleine, intime Konzerte bis in die frühen Morgenstunden.
Bis bald!
Vorgestellt habe ich nur eine Handvoll hervorragender Beispiele. Viele der vorgestellten Acts hatten auch schon viele andere Auftritte und Erfolge. Am JKF zeigen aber auch Unbekannte und Einsteiger, dass sie das Zeug zum Star haben. Nur wenn du vor Ort dabei bist, kannst du diese entdecken und nach deinem eigenen Geschmack, deine persönlichen Highlights dieses Jahres nominieren. Komm doch am 1./2. September in die wunderschöne Stadt Basel!
Bildquellen
- www.weissheimer.ch: Gaspard Weissheimer