Man geht morgens aus dem Haus – es ist dunkel. Man kommt abends nach Hause – es ist dunkel. Das bedeutet: Die kalte und dunkle Jahreszeit hat wieder einmal begonnen. Die einen lieben sie und andere hassen sie. Eine Aussage zur aktuellen Zeit ist mir in den letzten Wochen öfters zu Ohren gekommen: «Ich glaube, ich stecke gerade voll in den Winterdepressionen.»
Ich merke es jedes Jahr in meine Umfeld und ab und zu auch bei mir selbst: Die «schlechten Tage» häufen sich zu dieser Jahreszeit. Nicht unbedingt, weil schlechte Dinge passieren, sondern weil man sich den Tag durch einfach müde, gereizt und antriebslos fühlt. Kann man das aber schon wirklich als «Depression» bezeichnen oder ist es übertrieben? Und was kann man selbst für sich tun, um dieses Wintertief zu umgehen?
Für die gedrückte Stimmung zur aktuellen Zeit gibt es tatsächlich eine einfache Erklärung. Schuld ist vor allem das Tageslicht (oder besser gesagt das nicht vorhandene Tageslicht). Aufgrund der langen Dunkelperioden wir das Schlafhormon «Melatonin» vermehrt in unserem Körper ausgeschüttet.
Kurz zum Melatonin: Sobald es dunkel wird, fängt der Körper an, dieses Hormon zu bilden. Dies hat zur Folge, dass wir langsam müde werden. Es regelt also unseren Wach-Schlaf-Rhythmus.
Ein gelegentliches Stimmungstief ist allerdings noch lange keine Depression. Dieser Zustand wird umgangssprachlich auch als «Winterblues» bezeichnet und ist im Gegensatz zur Winterdepression eher harmlos.
Doch wie merkt man, ob man «nur» in einem Winterblues steckt oder schon an einer richtigen Depression leidet?
Die Symptome sind bei beiden Stimmungskillern ziemlich gleich. Am typischsten sind: Die Müdigkeit, eine dauerhaft gedrückte Stimmung, die Antriebslosigkeit, fehlende Motivation und gelegentlicher Heisshunger. Die Symptome äussern sich aber natürlich bei jeder Person anders! Ausschlaggebend zur Diagnostik ist allerdings der Zeitraum. Der Winterblues ist eine vorübergehende Phase. Bei den meisten fällt sie in den Monat November. Die Depression hingegen ist eine sogenannte «saisonal abhängige Depression». Sie wiederholt sich meist jährlich und dauert bis zum Frühjahr an. Ebenfalls äussern sich die Symptome meist viel intensiver. Etwa ein Prozent der Bevölkerung in Mitteleuropa ist davon betroffen.
Was kannst du gegen einen Winterblues machen?
1. Vitamin D
Das Vitamin D ist enorm wichtig für dein Immunsystem, zudem stärkt es den Knochenbau und die Muskeln. In den Wintermonaten kommt es relativ schnell zu einem Mangel. Dieser Mangel hat Einfluss auf die Produktion bestimmter Botenstoffe (Dopamin, Noradrealin und Adrealin), die für unsere Aktivität und für Glücksgefühle verantwortlich sind. Vitamin D wird von selbst in unserer Haut gebildet, dazu braucht es nur Sonnenstahlen. Wenn sich die Sonne also mal kurz durch den Nebel kämpfen kann, ist ein kleiner Spaziergang genau das Richtige. Da Sonnenstrahlen in der Winterzeit aber auch eher Mangelware sind, kann man mit einfachen Vitamin-D-Präparaten aus der Apotheke etwas nachhelfen.
2. Sport
Auch wenn man nicht unbedingt die Lust dazu empfindet, kann ich Sport zur Winterzeit nur empfehlen. Durch die Bewegung werden ebenfalls viele Hormone und Botenstoffe ausgeschüttet, unter Anderem auch das Glückshormon Serotonin, sowie Dopamin und Adrenalin. Nach dem Sport fühlt man sich daher wacher und frischer.
3. Ernährung
Ich weiss… die Ernährung ist gerade in der Weihnachtszeit eine richtige Herausforderung. Gesunde Ernährung ist da besonders schwierig, doch es ist wichtig, dass vor allem die Vitaminversorgung nicht auf der Strecke bleibt. Zwischen Lebkuchen und Co. einfach mal zu Obst und Gemüse greifen 😉 . Gute Alternativen dazu wären auch Kürbis, Süsskartoffeln und Kohlgemüse.
4. Soziale Kontakte
Der letzte Tipp ist momentan leider nicht in vollen Zügen umsetzbar… aber ich möchte es natürlich trotzdem erwähnen: Durch Gespräche und Lachen mit geliebten Menschen schütten wir enorm viele Endorphine aus und die machen ja bekanntlich einfach nur glücklich. 🙂 Versendet also einfach mal eine nette Nachricht oder ruft eure Liebsten öfter an, so gehen die dunklen Monate auch schnell wieder vorüber.