Genau dieser Frage bin ich in der Buchbranche etwas nachgegangen. In diesem Artikel räume ich einige Fragen rund um das Thema Buchpreise auf.

Ex Libris Online Shop/ portofrei und günstig. -Ex Libris Website

Ein Besuch auf der Homepage von Anbieter wie Exlibris oder Weltbild lässt schnell feststellen, dass die Preise viel tiefer sind, als in der kleinen Dorfbuchhandlung. War das schon immer so?

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Die sogenannte Buchpreisbindung bestimmt die Preise. Damit der Wettbewerb fair bleibt, werden die Buchpreise vorbestimmt. In Deutschland, wie auch in Österreich ist dies noch immer der Fall. Doch hier in der Schweiz sieht die Buchpreisbindung etwas anders aus.

Im Jahr 2007 wurde die Buchpreisbindung in der Deutschschweiz abgeschafft. Von da an konnte der Händler selbst entscheiden,

Exklusiv bei Weltbild gibt es Bücher, DVDs und CDs, deren Ausstattung oder Preisvorteil Sie nirgendwo sonst finden. – Zitat Weltbild Homepage

Was bedeutete dies damals für die kleineren Buchhandlungen? Nun, früher suchte der Kunde seine Buchhandlung aufgrund der Beratung und deren Fachkompetenz aus.

Heute sieht die Realität durchschnittlich so aus, dass der Kunde in jene Buchhandlung geht, die das Buch am günstigsten verkauft. Verständlich. In der Schweiz verdienen wir zwar viel, doch die Preise sind hoch.
Die Preise der Bücher werden immer günstiger. Gut für die Kundschaft, doch was ist mit dem Rest? Woraus setzt sich der Buchpreis zusammen? (Durchschnitt)

MwSt:  2.5%
Sortimentsrabatt (Gewinn des Buchhändlers): 40%
Zwischenbuchhandel: 10%
Verlag santeil (Gewinn):  5%
Autorenhonorar: 10%
Herstellungskosten: 15%
Gemeinkosten: 20%

Zwischen 20-45% Prozent verdient eine Buchhandlung pro Buch. Bei einem Buch von 30 SFR sind das zwischen 6-10,5 Franken. Je niedriger die Preise sind, desto weniger verdient der Buchhändler.

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Als Buchhändlerin muss ich mir oftmals anhören, wie teuer die Bücher doch seien und das es unerhört ist, so viel zu verlangen. Dies mag ja sein, doch es steckt so viel mehr hinter einem Buch, als beim ersten Blick vermutet wird.

Ich bin nicht gegen die grossen Buchhandlungsketten. Trotzdem finde ich es wichtig, kleine Buchhandlungen zu unterstützen. Denn in den kleinen Buchhandlungen steckt meiner Meinung nach mehr Kulturgut. Die Buchhändler kennen ihre Kunden und passen das Sortiment ihren Vorlieben an. Ich mag es, das Bimmeln der Ladentürglocke zu hören und die Tür selbst noch aufmachen zu müssen, anstatt, dass eine automatische Tür mir die Arbeit abnimmt. Ich mag es, wenn ich als Kunde wiedererkannt werde. Kleine Buchhandlungen strahlen etwas persönliches aus.

Wann warst du das letzte Mal in einer Buchhandlung? Na dann, los, steh auf, verlass das Onlineshoppen und kauf dir deine Sommerlektüre in deiner Ortsbuchhandlung.

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Geschrieben von:

Eat the Spaghetti to forgetti your regretti

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