Einer hängt an der Decke und der andere ist am Schrank befestigt. Beide sind aufwendig mit Federn und Perlen geschmückt. Ich selbst habe einen sogar in der Handarbeit angefertigt. Höchste Zeit also um etwas mehr über ihre Herkunft zu erfahren.
Was sind Traumfänger?
Traumfänger sind meist kreisrund, können aber auch aus mehreren zusammenhängenden Kreisen bestehen. Der Kreis wird von einem Garn umwickelt und die Fäden in der Mitte bilden ein Geflecht, vergleichbar mit einem Spinnennetz. Federn und Perlen dienen der Verzierung, oder doch nicht?!
Traumfänger gelten als indianische Schutzamulette und werden über den Betten von Kindern aufgehängt. Ihr Zweck ist es schlechte Träume und Gedanken zu vertreiben.
Woher kommt der Traumfänger?
Er entstammt der Kultur eines Indianervolkes namens Anishinabe. Ihre Legende besagt, dass die Spinnenfrau Asibikaashi, sich um alle Menschen des Landes kümmerte. Mit der Zeit verteilte sich das Volk der Anishinabe über ganz Nordamerika, was es schwer für Asibikaashi machte, alle Menschen zu erreichen. So lernte sie die Frauen, mit Weidenreifen und Pflanzenfasern magische Netze zu weben, welche alle schlechten Träume fangen sollten und nur die guten Träume durchdringen liessen.
Es gibt aber auch noch etliche andere Legenden von anderen Stämmen (Laktota). Durch Handel oder Heirat gelangte er in verschiedene Nachbardörfer. Seit den 1960er Jahren wird der Traumfänger als Symbol für die indianische Kultur angesehen. In Europa sind die Traumfänger sehr beliebt.
Und wusstest du’s?
Früher bestand das Netz aus Hirschsehnen oder Pflanzenfasern. Heute werden die Materialien Holz, Metall, Leder und Kunstfasern verwendet.
Die Traumfänger waren nicht für die Ewigkeit gedacht. Die Weidezweige würden mit der Zeit trocknen und symbolisieren so die Vergänglichkeit der Kindheit.
Die acht Stellen, an denen das Netzt mit dem Kreis verbunden ist, symbolisieren die acht Beine einer Spinne.
Die Tradition, dass eine Feder in der Mitte des Traumfängers befestigt wird, soll die Luft symbolisieren, welche wir zum Leben brauchen.
Die verwendeten Eulenfeder stehen für Weisheit und Weiblichkeit. Die Adlerfeder für Männlichkeit und Mut. (Heute ist es verboten, Federn von vom Aussterben bedrohten Tieren zu besitzen, weshalb man auf Kunstfedern umgestiegen ist.)