Jeder kennt es. Du läufst aus dem Raum in den nächsten und dann? Wolltest du etwas holen? Manchmal hilft es zurückzulaufen, sich dieselben Dinge anzusehen oder die Gedanken zu reproduzieren. Hast du es wirklich vergessen oder einfach keinen Zugriff mehr auf die Information? Was genau hinter diesem Phänomen steckt, erfährst du in diesem Artikel.
Wieso «vergessen» wir?
Es gibt verschiedene Ursachen für unser Vergessen. Die zwei häufigsten sind Stress und Übermüdung. Auch Tagträumereien und Grübeleien sind weitere Gründe. Oft fallen dir die gesuchten Informationen zu einem späteren Zeitpunkt, wenn du alleine an einem ruhigen Ort bist, wieder ein.
Vergessen kann auch positiv sein. Es hilft gegen Überforderung und lässt dich den Fokus besser aufs Hier und Jetzt legen. Viele Menschen glauben, dass das Vergessen von Erinnerungen werden, um Platz für neue zu schaffen. Wer mehr über das Thema «Vergessen» erfahren möchte, kann sich dieses kurze Video ansehen.
Der Unterschied zwischen Erinnerung und Gedächtnis
Erinnerungen werden als Informationen aus der Umwelt definiert, die im Langzeitgedächtnis abgespeichert sind. Schenken wir einer Information Aufmerksamkeit und stufen sie als wichtig ab, so speichern wir sie im Langzeitgedächtnis (Hippocampus) ab.
Fake-Erinnerungen?
In einer Welt voller Fake News, Filter und Werbung sind wir vorsichtiger geworden. Uns ist bewusst, dass wir nicht alles glauben sollten. Doch können wir uns selbst vertrauen?
Durch Erzählungen und Fotos können uns Erinnerungen «eingepflanzt werden». Ist man sich nicht mehr sicher, ob es sich um eine eigene Erinnerung handelt, können Recherchen, Jahreszahlen, Zeitungsartikel, Nachrichtenberichte konsultiert werden. Gemäss Fachexperten ist es aber schwierig bis fast unmöglich.
Zu einem Problem wird es, wenn der Alltag eingeschränkt wird. Man hat Mühe sich zu erinnern und braucht für Aufgaben plötzlich länger. Verschärft sich dieses Problem (oftmals bei älteren Personen), kann es zu einer Demenz oder Alzheimer Erkrankung führen. Wir sind aber noch jung. Neben dem Stress sind auch Drogen- und Alkoholmissbräuche schuld.
Zum Abschluss ein paar Tipps
Sich nicht mehr an etwas zu erinnern, kann sehr nervig sein. Deshalb habe ich euch ein paar Tipps zusammengestellt, wie ihr euch vielleicht doch noch erinnern könnt.
- Vorbeugen durch: Gesunde Ernährung, genügend Schlaf, Bewegung, Pausen, abwechslungsreicher Alltag, Notizen und Hinweise anlegen und Informationen bei erstmaligen lesen/ hören sofort wiederholen
- Phasen des Erinnerungsprozesses: Die Aufnahme-Phase, Festigungs-Phase, Abruf-Phase muss das Gehirn durchlaufen, um sich an etwas erinnern zu können,
- Schritte zurückverfolgen: Am besten wieder an den Ort zurückgehen, von wo man hergekommen ist. Dieser vertraute Kontext ermöglicht es sich wieder zu erinnern.
- Gedanken rekonstruieren: Was habe ich gedacht? Was habe ich getan? Den Gedankenverknüpfungen zurückzuverfolgen kann helfen sich wieder zu erinnern.
- Umweltfaktoren wiederherstellen: Ist ein Lied im Radio gelaufen? War eine Webseite auf dem Computer geöffnet? Lag ein Chat offen herum? Das Zurückholen der Erinnerung wird vereinfacht, wenn die Situation nachgestellt wird.
- An etwas anderes Denken: Klingt erstmals absurd, soll aber vor allem bei diesen «verloren» gegangen Informationen helfen, die nicht richtig verarbeitet wurden und sozusagen im Erinnerungsprozess steckengeblieben sind.