Musik ertönt und nichts hält dich zurück, lauthals singst du den Songtext mit und Tanz dazu. Doch wieso eigentlich nicht mal seinen eigenen Song produzieren? Du bist musikalisch, wortgewandt, ideenreich und wolltest schon lange mal etwas Neues ausprobieren? Dann werden dich die folgenden Zeilen interessieren.

Der Titel, das Aushängeschild

Manche haben einen super Titel im Kopf, andere haben eine Idee und wieder andere haben schon alles bis ins kleinste Detail geplant. Der Titel eines Songs ist wichtig, kommt meist im Text vor (Hook und Chorus, doch dazu später mehr) und wird so im Gedächtnis des Zuhörers bleiben. Daher ist es wichtig, dass du dich am Anfang für einen Titel entscheidest oder ein Wort aus dem Chorus auswählst.

Was ist ein Chorus?

Chorus oder auch bekannt als Refrain ist der hauptaussagende Teil deines Songs, also der Teil, welcher das Publikum am schnellsten mitsingen kann (abgesehen von den grössten Fans die jeden Atemzug ihres Idols nachahmen möchten). Um nicht sofort bei Spotify, YouTube, Radio etc. weg geklickt zu werden, muss der Chorus einen Eindruck hinterlassen und im Gedächtnis bleiben. Neben dem Chorus gibt es die Strophen (Textteile zwischen den beiden Refrains und bringen einen «roten Faden» in die Geschichte des Songs) und die Bridge (der Zuhörer wird auf neue Gedanken mit einer alternativen Sichtweise des Themas gebracht).

Typisch wird oft diese Struktur der Textteile für einen Song verwendet: Strophe, Chorus, Strophe, Chorus, Bridge, Chorus.

Der Beginn ist aller Anfang

Am besten Beginnst du ganz vorne – mit einem Mindmap. Darauf können Themen, Textideen, Instrumentenwahl und einzelne Wörter aufgeschrieben werden. Falls nun plötzlich keine Wörter in deinem Kopf vorhanden sein sollten, sie sind da. Höre dir Musik an, nimm dir ein Reimwörterbuch zur Hand und die Wörter werden wiederkommen. Wenn nun alle Ideen zusammengetragen sind, wird das Thema des Songs festgelegt. Stell dir einen Timer für 5 Minuten, nimm einen Stift und ein Blatt Papier zur Hand und schreibe alles auf, was dir zu diesem Thema in den Sinn kommt. Rechtschreibung und der rote Faden spielen noch keine grosse Rolle. Was interessiert dich und löst Emotionen aus? Welche der nun aufgeschriebenen Wörter sind relevant, interessant oder bewegend?

Inhaltlich sind fast keine Grenzen gesetzt

So können Kultur, Politik, Hobby, Gefühle, Probleme oder eine Stadt/Land thematisiert werden. Wichtig zu beachten ist, dass ein guter Song ein Thema und viele Emotionen, Gefühle und Herzblut braucht, welche dich interessieren und so realistisch und überzeugend umgesetzt werden können. Genauso wie beim Lernen, beim Praktizieren eines neuen Hobbys oder Schreiben einer Geschichte ist der Einstieg das Schwierigste. Mit anderen Worten: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und der Song wird nicht nach dem ersten Entwurf schon der Beste sein. Entwirf immer wieder neue Skizzen und überlege dir aus welchen Bestandteilen dein Song bestehen soll (Strophe, Chorus, Bridge).

Entstehung des Textes

Am besten werden zu Beginn kurze Phrasen geschrieben, welche sich noch nicht reimen oder Sinn ergeben müssen. Wichtig zu beachten ist, dass eine Strophe nicht von Anfang bis Ende in einem Zug fertiggestellt werden muss. Schliesslich kommen einem auch im Nachhinein immer wieder tolle Ideen in den Sinn. Aus den einzeln aufgeschriebenen Phrasen können die aussagekräftigsten und kraftvollsten Wörter entnommen werden, um daraus den Refrain zu erstellen. Auch sollte nun entschieden werden, ob der Song eine Bridge enthält oder nicht (kann helfen den Refrain richtig in Szene zu setzen). Ebenfalls sollten beim Überarbeiten alle unnötigen Wörter gestrichen werden, denn jedes Wort sollte seinen bestimmten Grund haben.

Wenn der Text nun langsam seine Gestalt und Form annimmt…

… und alle Textteile zusammengesetzt sind, behalte die Melodie immer im Hinterkopf – der Hook darf dabei nicht vergessen werden! Als Hook bezeichnet man ein melodischer Abschnitt, ein Vokal, eine Strophe; Hauptsache es entsteht ein anhaltender Ohrwurm. Ausserdem ist jeder Textabschnitt natürlich wichtig, aber auch ein neutraler Blick von aussen. Stell dir vor wie ein Fremder auf deinen Entwurf reagieren würde. Egal wie gut deine Textteile sind, der «rote Faden» oder auch der Sinn der Geschichte darf nicht verloren gehen und es sollte eine leichte Anknüpfung der Textteile erkennbar sein. Als nächster Schritt entsteht die definitive Struktur deines Songs. Neben dem typischen Aufbau gibt es auch:

  • Intro (Anfang), Strophe, Chorus, Strophe, Chorus, Bridge, Chorus, Outro (Abschluss)
  • Strophe, Strophe, Bridge, Strophe
  • Strophe, Chorus, Strophe, Chorus

Die Einheit der Melodie und Musik

Der Text ist fertig, die Idee steht. Wie bereits angekündigt ist die Melodie sehr wichtig, denn sie trägt dazu bei, dass Gefühle beim Hörer ankommen und einen Ohrwurm entstehen kann. Zu Beginn sollte man zur Begleitung eine Gitarre oder ein Klavier verwenden und dabei verschiedene Akkorde ausprobieren. Das können eher düstere oder fröhlichere Kombinationen sein.

Jedes Ende ist ein neuer Anfang

Um ein guter Songwriter zu werden braucht es nicht nur Talent, sondern auch viel Fleiss, eine optimistische Einstellung und Hartnäckigkeit. Nur durch experimentieren und hunderte von Songs wirst du neues dazulernen können. Der Song wird immer wieder überarbeitet und überprüft. Am Besten so lange bis eine Einheit von Songtext, Melodie und Musik vorhanden ist, damit die Stimmung des Songtextes optimal gespiegelt werden kann. Ebenfalls kommt es auf die Ausstrahlung des Sängers an (möglichst entschlossen und kraftvoll), um das Publik wirklich in den Bann ziehen zu können.

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