Hast du dich schon jemals gefragt, was dich so richtig glücklich macht? In welchen Momenten du die Zeit am liebsten anhalten und in welchen Momenten du deine Mundwinkel am liebsten so weit nach oben ziehen würdest, dass sie reissen?
Was macht dich glücklich?
Eigentlich eine ziemlich verständliche Frage. Und doch finde ich, dass die Antwort auf diese Frage gar nicht mal so einfach zu finden ist.
Was macht dich glücklich?
Eine Frage, welche man sich nicht oft stellt. Bei mir war es so, dass ich mich erst mit dieser Frage auseinandergesetzt habe, als ich danach gefragt worden bin. Seit diesem Augenblick denke ich immer an sie, sobald ich glücklich bin und ein weiterer Moment auf meine «Glückliche Momente Liste» setzen kann. Doch was sind das für Momente?
Nun, es ist der Moment, wenn mein Lieblingssong läuft und ich ganz entspannt und sorgenfrei aus dem Bus- oder Zugfenster schauen kann. Wenn die Landschaft rasend schnell an mir vorbeizieht. Wenn ich mich vollkommen auf den Song konzentrieren kann. Niemand weiss, was ich höre (es sei denn, ich habe dummerweise die Kopfhörer nicht richtig reingesteckt.)
Es ist der Moment, wenn mir die Pizzaschachtel in die Hand gedrückt wird und ich durch den Karton die heisse Pizza spüren kann. Ich kann es dann kaum erwarten die Schachtel zu öffnen und deren Inhalt zu essen. (verschlingen wäre wahrheitsgemässer, aber bleiben wir beim «essen»)
Es ist der Moment, wenn ich eine mir noch unbekannte Buchhandlung entdecke und sie das erste Mal betrete. Und da stehen sie. All diese Bücher. Diese Bücher, die darauf warten gelesen zu werden. Die auf die Emotionen und Reaktionen ihrer Leser warten. Und man selbst steht mitten in diesem Munitionslager.
Einem Munitionslager, welches angefüllt mit dem gefährlichsten Sprengstoff der Welt ist: dem menschlichen Geist!
Doch einer der wichtigsten Momente, welche mich jedes Mal aufs Neue glücklich machen, sind jene, wo ich andere zum Lächeln bringen kann. Sei es ein glückliches Lächeln eines Kunden, wenn ich ihm das Buch in die Hand drücke, welches er schon seit einer Ewigkeit gesucht hatte, es aber vergriffen war. Sei es das glückliche Lächeln von Kindern, wenn du mit ihnen in ihre Welt eintauchen kannst und sich ihr ganzer Lebensinhalt nur um Spiel und Spass dreht.
Oder sei es, wenn ich Zeit mit Asylbewerber verbringe und merke, dass ich ihnen zwar nicht wieder ihr früheres Leben zurückgeben kann, sie allerdings von all ihrem Kummer und Sorgen ablenken kann. Zumindest für eine kurze Zeitspanne.
In dem Moment, in welchem wir lachend dem Ball hinterherrennen. In dem Moment, in dem wir alle gemeinsam am Tisch sitzen und «gämschen». In dem Moment, wo sie sich bei mir für die Zeit, welche ich ihnen geschenkt habe, bedanken. Ja, Bedanken!
Dabei sollte es doch selbstverständlich sein, nicht? Und trotzdem schätzen sie solch etwas Kleines wie, dass ich mit ihnen Karten gespielt habe, dass wir zusammen gegessen haben oder dass wir einfach nur dasassen und mit Händen und Füssen versucht haben miteinander zu kommunizieren, was zum Schreien lustig aussah.
Und es sind diese Momente, diese Momente, in welchen man so glücklich ist, in denen man merken sollte:
«Hey, das ist ja unser Leben. Wir müssen ja nicht einmal ein Abenteuer erleben, um glücklich zu sein. Wir müssen keine Promis sein oder ein Haufen Geld haben. Es reicht schon, wenn wir jeden noch so kleinen Moment wahrnehmen»
Eigentlich ist die einzige Bedienung fürs Glücklich sein, dass man jeden Moment auskostet. Dass man sich selbst in der langweiligsten Schulstunde (hüstel: Rechnungswesen) daran erinnert, dass auch diese Stunde nicht ewig (auch wenn es einem manchmal so vorkommt) andauert und man sie doch noch ein bisschen geniessen solle.
Also, lass uns all diese Momente sammeln, welche uns glücklich machen und sie in ein Marmeladenglas einsperren. Lass uns zu dieser Liste noch weitere Momente hinzufügen, welche uns Menschen, welche dich glücklich machen.
Also los: Was macht dich glücklich?