Es liegt nicht an einer Unverträglichkeit oder an einer spezifischen Ernährungsweise, sondern einfach nur am eigenen Gusto: Seit Kindesalter mag ich keine Kuhmilch. Den Geschmack empfinde als unangenehm und deswegen war Milch nie etwas, was ich in meinen Kaffee oder in meinen Porridge gegeben hätte. Für lange Zeit blieb mein Kaffee also schwarz und der Porridge wurde eben mit heissem Wasser aufgelöst. Doch seit viele Lebensmittelhersteller vermehrt auf Laktoseintoleranz und auch Veganismus eingehen, gibt es auch für mich viele neue Möglichkeiten.
Die Rede ist natürlich von pflanzlichem Milchersatz, der Einfachheit halber werden diese Produkte häufig unter dem Begriff «vegane Milch» zusammengenommen. Doch welche Arten von veganer Milch gibt es überhaupt, wie werden sie hergestellt und welche passt am besten wozu? Im Folgenden werde ich vor allem auf Sojamilch, Mandelmilch und Hafermilch eingehen. Es gibt aber noch viele andere Varianten, die ebenfalls hier in der Schweiz in diversen Läden im Regal stehen.
Sojamilch
Milch aus Sojabohnen hat sowohl einen hohen Proteingehalt als auch einen kleineren Fettanteil als normale Kuhmilch. Ich würde ihren Eigengeschmack als nussig, vielleicht auch ein bisschen erdig beschreiben. Das kommt natürlich davon, dass Sojamilch nur aus zwei Zutaten besteht: Sojamilch und Wasser. Die Sojabohnen werden eingeweicht, dann mit dem Wasser püriert, später noch eingekocht und schlussendlich filtriert. In China, wo die Sojabohne auch herkommt, ist Sojamilch schon über 2000 Jahren bekannt. Gesüsste Sojamilch lässt sich fürs Backen, aber auch für Müslis recht gut verwenden. Auch im Kaffee ist Sojamilch beliebt, vor allem weil sie sich so gut aufschäumen lässt. Ungesüsst jedoch, ist es nicht ganz mein Fall. Dafür kann ich Sojajoghurts umso mehr empfehlen, da ich den Geschmack dort als sehr passend und angenehm empfinde.
Mandelmilch
Mandel- und Marzipanliebhaber werden sich über den nussig-süsslichen Geschmack von Mandelmilch freuen. Vor allem in den USA ist Mandelmilch in letzter Zeit immer populärer geworden und ist deswegen auch hierzulande zu einem Begriff geworden. Allerdings gibt es sie bereits seit dem Mittelalter, wo sie sogar eher in Europa bekannt war. Zwar ist die Konsistenz nicht ganz so dickflüssig, doch mit den richtigen Werkzeugen lässt sich die eher wässrige vegane Milch ebenfalls gut für ein Cappuccino aufschäumen. Hergestellt wird Mandelmilch ebenfalls nur aus Wasser und den Mandeln selbst. Man lässt die Mandeln das Wasser aufsaugen und gibt die aufgequollenen Nüsse anschliessend in einen Mixer, bevor auch diese Masse dann noch filtriert wird. Da Mandelmilch sowieso schon etwas süsslich ist, passt sie eigentlich auch gut überall dahin, wo man auch normale Milch verwenden könnte. Ich persönlich habe den Geschmack sehr gerne im Kaffee.
Hafermilch
Der veganen Milch mit Getreidegeschmack wird die Cholesterinsenkung nachgesagt, doch Fakt ist auch, dass sie nicht immer komplett glutenfrei ist. Wie Mandelmilch ist auch Hafermilch eher wässrig, doch gerade wegen ihrem leichten, aber nicht zu aufdringlichen Geschmack, passt sie sehr gut ins Müsli, in Backwaren aber auch in salzige Gerichte, wie beispielweise in Suppen. Hergestellt wird sie mit Hafer, Wasser, Salz und je nach dem noch etwas Zucker. Auch hier lässt man die Hauptzutat erst aufquellen, gibt sie dann in einen Mixer, um später dann alles noch zu filtrieren. Aufschäumen lässt sich Hafermilch nicht ganz so gut, doch es gibt, wie fast bei jedem veganen Milchersatz, auch extra Barista-Varianten, mit denen es dann hervorragend klappt. So bin ich auch von Hafermilch im Kaffee definitiv nicht abgeneigt.
Nun hoffe ich, dir womöglich einige neue Fakten oder Hinweise mitgegeben zu haben. Selbst wenn du ein Kuhmilchliebhaber (und damit dem Klischee entsprechend wohl der bessere Schweizer als ich) bist, kann ich dir die verschiedenen Arten von veganem oder eben pflanzlichen Milchersatz definitiv auch ans Herz legen. Den Versuch ist es immer Wert, im Stammcafé etwas Neues zu bestellen. Ein Grundsatz, an den auch ich, als chronischer Cappuccino-mit-Mandelmilch-Besteller, mich nun zu halten versuche!