Wir sprechen oftmals die gleiche Sprache und leben die gleiche Kultur aus. Aber egal wo, egal wann, egal in welcher Situation  – wir sind immer schuld! Nein, es liegen keine kommunikativen Missverständnisse vor. Laut unserer Gesellschaft sind wir unhöflich, vorlaut, respektlos und kriminell. Natürlich gibt es einige junge Personen, an den meisten Orten als «Bahnhofhänger» bekannt, auf welche diese Vorurteile zustimmen – aber nicht alle!

Weg mit den Vorurteilen!

Unhöflich sind wir nicht: Ich beobachtete in letzter Zeit oft, dass vor allem Jugendliche älteren Menschen Platz im Bus anboten oder halfen schwere Einkaufstaschen und Kinderwagen zu tragen. Jedoch ist es auch schwierig abzuschätzen, wer gerne Hilfe annehmen möchte. Schliesslich wird es uns nicht einfach gemacht und bereits in eine nette Geste böses hinein interpretiert. Bietet man einer älteren Dame seinen Platz an, kann sie dies als höfliche Geste, aber auch als eine Anspielung deuten: „Du bist alt, schwach und kraftlos und musst deshalb sitzen.“ Viele ältere Personen stehen deshalb freiwillig, weil sie sich selbst nicht eingestehen möchten, dass sie älter werden. Auch kriminell sind wenige, wenn man nur schon bedacht wie viel verloren gegangene Handys und Kreditkarten anstandslos in einer Bar abgegeben werden. Man ist glücklich mit dem was man hat. Klar hätten viele gerne mehr Instagram Follower oder bessere Schulnoten, aber die kann man schlecht auf offener Strasse stehlen ;).

Die Missmut wächst

Diese ewigen Vorurteile und dass wir alle in einen und denselben Topf geworfen werden, lässt den Ärger langsam anwachsen. Egal was wir machen, es ist falsch. Ältere Menschen werfen uns einen vorwurfsvollen Blick zu und heben ihre Augenbrauen dazu à la «ich weiss was du bist». Viele beanspruchen ihr «Recht», weil sie älter als wir sind. Zum Beispiel wird an Kassen vorgedrängelt und in Supermärkten wird man vom Regal abgedrängt. Wir sind schliesslich die Jungen und müssen Anstand und Respekt zeigen (das gilt allen Anschein nach nicht für alle). Wir haben genauso ein Anrecht darauf, egal wie alt oder jung wir sind. Wichtig ist einen freundlichen und respektvollen Umgang mit seinen Mitmenschen zu hegen.

Wo ist die Akzeptanz?

Eines haben wir gemeinsam: Alles was wir möchten ist akzeptiert zu werden. Unsere Grenzen ausprobieren, das Erwachsen Werden auskosten und zu unserem Selbst finden. Dabei passieren Fehler, das ist ganz klar. Aber aus diesen Fehlern kann man lernen und unsere Eltern und Grosseltern haben in ihrer Jugendzeit ebenfalls so manch Dinge angestellt. Aktuell hat sich die Lage etwas beruhigt. Wir sind nun nicht nur die böse Generation, die viele Privilegien hat, sondern wir haben uns auch einen Namen gemacht als Umweltbewusste Menschen. Wie lange diese Akzeptanz hält ist ungewiss, denn bereits jetzt scheint der Trend des Klimastreiks wieder abzunehmen und Stimmen wie: “Greta soll mal zur Schule gehen“ werden lauter.

COVID-19

Ist eine Pandemie, welche die Welt buchstäblich zum Stillstand gebracht hat. Die Leute sind in Panik, verbringen die Zeit in ihrem geschützten Zuhause oder befinden sich in Quarantäne. Eigentlich alles negativ oder? Nein nicht ganz. Denn genau diese Pandemie könnte zu mehr Menschlichkeit führen! Man muss sich entscheiden Wirtschaft oder Gesundheit. Und genau das Gleiche geschieht nun mit den Generationen. Die Jungen helfen mit wo sie können (Spital, Militär) und bieten Nachbarn und Bekannten die Erledigung von Einkäufen, Besorgungen und weiterem an.

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