Der Februar ist der einzige Monat des Jahres, der nur 28 Tage hat, in Schaltjahren 29 Tage. Damit ist er auch der kürzeste Monat des Jahres. Warum das so ist und inwiefern der Grund mit einem jahrtausend altem Aberglaube verbunden ist, erfährst du in diesem Artikel.
Dass der Februar nur 28 Tage hat, geht auf die Römerzeit zurück. Die Römer verwendeten damals eine Jahresberechnung, bei der der März der erste Monat des Jahres war. Die Monate Januar und Februar gab es im römischen Jahr zunächst gar nicht. Der römische Kalender hatte nur zehn Monate, von März bis Dezember.
Um 700 v. Chr. fügte der römische König Numa Pompilius dem römischen Jahr zwei weitere Monate hinzu. Dies geschah, um die Monate besser an die Mondphasen anzupassen. Die neuen Monate Januar (Ianuarius) und Februar (Februarius) wurden an den Dezember angehängt und bildeten so den elften und zwölften Monat. Bei den alten Römern hatte das Jahr zudem nur 355 Tage, da diese Zahl sich jedoch nicht gleichmässig aufteilen liess, blieben beim Februar nur noch 28 Tage übrig.
Die Kalenderreform und der Aberglaube um die Bedeutung der Zahlen
Gerade Zahlen galten damals als unheilbringend. Die ungeraden Tageszahlen der Monate und des Jahres beruhten daher auf diesem Aberglauben der Römer. Trotz dieses Aberglaubens an die unheilvollen geraden Zahlen wurde der Monat Februar trotz seiner Anzahl Tage nach dem Reinigungsritual «Februa» genannt. Er galt also als der Monat der Reinigung. Das bedeutet, dass er als Reinigungsmonat genügend positive Energie besass, um das Unglück der geraden Tageszahl abwenden zu können.
Mit der Kalenderreform des römischen Kaisers Julius Cäsar im Jahr 45 v. Chr. wurden die Monate Januar und Februar zu den ersten beiden Monaten des Jahres. Durch diese Reform erhielt das Jahr seine heutige Anzahl von 365 Tagen und die Anordnung, wie wir sie heute noch kennen. Die Anzahl Tage mussten neu auf die zwölf Monate aufgeteilt werden, wobei der Februar mit seinen 28 Tagen schlichtweg aus dem alten Kalender übernommen wurde.
Februar als Ausgleichsmonat
Ein Jahr hat nicht genau 365 Tage, sondern 365,2424 Tage. Eine Mondphase, also von Neumond zu Neumond, dauert wiederum nicht genau 30 Tage, sondern 29,53. Damit die Monate eines Kalenderjahres nur ganze Tage haben, müssen in regelmässigen Abständen Schalttage eingefügt werden, um diese Rundungsfehler auszugleichen. Deshalb hat der Februar im gregorianischen Kalender fast alle vier Jahre einen Tag mehr.
Richtig gelesen: Fast jedes vierte Jahr ist ein Schaltjahr. Sinn und Zweck des Schaltjahres ist es, die entstandene Differenz zum Sonnenjahr auszugleichen. Damit jedes vierte Jahr ein Schaltjahr ist, müsste es genau 365,25 Tage haben. Da das Jahr aber, wie bereits erwähnt, 365,2424 Tage hat, ergibt sich eine Differenz von 0,0076 Tagen. In 400 Jahren fallen also drei Schaltjahre weg.
Die Kürze des Monats Februar hat auch astronomische Gründe
In den ersten Monaten des Jahres, im Januar und Februar, ist die Erde aufgrund ihrer Umlaufbahn der Sonne besonders nahe. Nach dem zweiten Keplerschen Gesetz der Planetenbahnen bewegt sich die Erde zudem schneller. Dadurch ist das Winterhalbjahr auf der Nordhalbkugel entsprechend kürzer als das Sommerhalbjahr. Aus astronomischer Sicht ist es daher sinnvoll, den kürzesten Monat in diese Jahreszeit zu legen.