Ihr habt bestimmt alle schon mehrfach von Essstörungen gehört. Ich erzähle euch heute zum einen von der Magersucht und zum anderen von der Ess-Brechsucht, oder auch Bulimie genannt. Was die beiden Störungen auszeichnet, erfahrt ihr im folgenden Beitrag.

Magersucht

Magersucht ist eine Ess-Störung, welche vor allem Mädchen und junge Frauen im Alter von 12 bis 25 Jahren betrifft. Die Betroffenen verweigern die Nahrungsaufnahme fast ganz und unternehmen alles, um abzunehmen. Magersucht beginnt oft vor oder in der Pubertät. Heutzutage hat sich die Altersgrenze jedoch nach unten verschoben. Betroffen von der Magersucht sind ca. 1% der jungen Frauen und 0,1% der jungen Männer. Allerdings ist die Dunkelziffer ziemlich hoch.

Es gibt verschiedene Ursachen für diese Krankheit:

  • Familie
    Überforderung, Überbehütung, Konfliktvermeidung
  • Werbung
    Schlankheitswahn in der Mode, Models als Vorbilder
  • biologische Bedingungen
    Störung des Sättigungsgefühls oder im Magen-Darm-Trakt
  • Persönlichkeit
    mangelndes Selbstbewusstsein, Angst vor Versagen, Angst vor dem Erwachsenwerden, Trennungserlebnisse

Natürlich gibt es auch gewisse Auswirkungen, welche körperlich und/oder seelisch auftreten können:

  • Körperlich
    Der Mangel an notwendigen Mineralien, sowie die fehlenden Vitamine führen zu Herzrhythmusstörungen, Muskelkrämpfen, Kreislaufstörungen, Nervenschädigungen, Knochenschwund usw.
  • Seelisch
    Angstzustände, Depressionen, Abweisen von Hilfe oder gewisse Zwangsverhalten verunmöglichen oft eine normale Lebensweise.

Heutzutage gibt es viele Therapien. Je früher die Hilfe einsetzt, desto eher ist ein Heilungserfolg möglich. Die Einsicht und Mithilfe der betroffenen Person sind wichtig.

Ess-Brech-Sucht (Bulimie)

Laut einer Studie der Universität Zürich aus dem Jahre 2011, leidet 4,1% der Schweizer Bevölkerung unter Diätwahn, an Ess-Brech-Sucht oder an periodischen Fressanfällen. 10%(!) der Betroffenen sterben daran! Die Quote der Ess-Brech-Süchtigen ist in der Schweiz fast dreimal so hoch wie in Deutschland! Ungefähr ein Drittel der Fälle betrifft Männer. Die Studie kommt zum Schluss, dass Personen mit chronischen Essstörungen dringend Angebote, wie z. B. Unterstützung beim Einkaufen oder beim Kochen, sowie Ess- und Wohngruppen benötigen. Ursachen, Wirkungen und Therapien sind sehr ähnlich denen der Magersucht.

Natürlich gibt es noch andere Essstörungen. Diese beiden sind allerdings die häufigsten.

Hier findet ihr eine Seite, auf der ihr Informationen und Anlaufstellen findet.

Quelle: Aspekte der Allgemeinbildung, Ausgabe Luzern, Grundlagenbuch 2017

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