Wolltest du auch schon mal deine Bildschirmhelligkeit während eines Films höher stellen? Keine Sorge, dunkle Farben dominieren zunehmend in neuen Filmen. Wer dahinter Zufall vermutet, hat weit gefehlt. Die Filmbranche setzt bewusst auf Dunkelblaue und Schwarze Farben.

Einige Beispiele

Spiderman ist wahrscheinlich der erfolgreichste Marvel-Charackter. Schon seit 60 Jahren kämpft er gegen das Böse. Inzwischen gibt es fast 20 Filme mit ihm. Der erste Film lief 1977 über die Leinwand. Vergleicht man die ältesten Filme mit den neusten, fällt natürlich die massiv verbesserte Filmtechnik auf. Animationen sind realistischer und detaillierter. Das Bild ist schärfer und ausgeglichener. Doch eines fällt erst nach gegen Ende des Films auf. Die Farben, das Licht. Filme sind schlichter geworden und dunkler. Ein gutes Beispiel um die Unterschiede aufzuzeigen (und Urheberrechtsverletzungen nicht zu riskieren) ist ein Blick auf die jeweiligen Filmposter.

2004
2021

Neben Spiderman gibt es noch viele andere Beispiele die den Trend zur dunklen Farbe aufzeigen. In den neueren Filmen von Harry Potter haben dunklere Szenen ebenfalls zugenommen und das liegt nicht daran, dass man mehr düstere Gestalten zu Gesicht bekommt.

2002
2010

Der Fortschritt in der Filmtechnik

Die Filmbranche kann man mit einer einfachen Frage in zwei fast unversöhnliche Lager teilen: «Welches Aufnahmeformat ist besser Analog oder Digital?» Das Lager hinter dem analogen Film ist überzeugt, dass Bilder mit dieser Technik natürlicher und authentischer wirken, dagegen wirkt das digitale klarer und knackiger.
Im Jahr 2013 hat sich das Verhältnis zwischen den beiden Techniken umgedreht, erstmals wurden nämlich mehr Filme digital gedreht. Eines der Hauptgründe für den Wechsel an der Spitze ist das Geld. Digitale Filme sind in der Produktion günstiger und weniger aufwändig. Ist das Licht zum Beispiel etwas zu hell und der Anzug von Spiderman leuchtet zu fest rot, ist das für die Cutter nur zwei Mausklicks und das Problem ist ausgebügelt. Das grössere Risiko von Farbfehlern ist auch der Grund, weshalb viele Filme mit der analogen Technik heller sind. Dunkle Szenen sind nämlich besonders schwierig um mit dieser Methode zu drehen. Man kann sich nicht auf Vorschaubilder verlassen und muss das richtige Licht mit einem Belichtungsmesser einschätzen. Selbst bei Szenen, die wirklich düster wirken sollten, muss man gewisse Stellen beim Dreh beleuchten.

Die Überlegungen von Regisseuren und Filmproduzenten

Mit der digitalen Filmtechnik sind dunkle Szenen vor allem einfacher zum Drehen geworden. Filmschaffende setzen unterdessen auch bewusst auf mehr dunkle Szenen. Sie sind ein wichtiges Stilmittel um die Spannung zu steigern und die Zuschauer in den Bann zu ziehen. Ausserdem bringt ein Meer aus Dunkelheit im Hintergrund die essenziellen Informationen besser rüber, da man sich automatisch nur auf die einzig beleuchtete Stelle fokussiert. Bei einem Duell zwischen Magier in Harry Potter sind dunkle Bilder, die nur die schreienden Gesichter zeigen also Spannung pur.

Analoges Filmset
Digitales Filmset

Auch wenn der Wandel zu dunkleren Filmen anhält, gibt es auch prominente Beispiele die der älteren Filmtechnik treu geblieben sind und neue Produktionen mit dieser Technik drehen, so zum Beispiel Star Wars mit «Das Erwachen der Macht». Übrigens der vierterfolgreichste Film aller Zeiten nach dem Einspielergebniss. Die analoge Technik ist also noch lange nicht ausgestorben und wird es in naher Zukunft auch nicht.

Aber egal welche Technik und wie dunkel der Film, jetzt hast du bei jedem Filmabend den durchblick. Gute Unterhaltung!

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1 Comment

  1. Deborah Amolini Reply

    Irgendwie vermisse ich die Farben in Film und vor allem Filmposter. War gestern in Charlie Chaplins World in Vevey und musste sofort an diesen Artikel denken, als ich die farbigen Filmposter sah. 🙁

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