Wir alle kennen die klassischen Neujahrsvorsätze – weniger gestresst sein, mehr Zeit mit Freunden und Familie verbringen, mehr Sport treiben, und, ganz weit oben auf der Liste, endlich Gewicht verlieren.

Ich jedoch habe besonders von letzterem Vorsatz schon seit längerer Zeit genug. Und ich bin nicht die Einzige. Immer mehr Menschen weltweit wehren sich gegen die Schönheitsideale unserer Gesellschaft und sprechen sich dafür aus, dass jeder Körper schön ist – die sogenannte Body Positivity-Bewegung.

Was ist Body Positivity?

Body Positivity bedeutet im Wesentlichen, seinen eigenen Körper so zu akzeptieren und zu lieben, wie er ist. Das heisst nicht, dass man keinen Sport treiben oder auf gesunde Ernährung achten soll und schliesst Gewicht verlieren an sich auch nicht aus. Jedoch werden nicht diese Dinge in den Fokus gestellt, sondern vielmehr ein gesundes Verhältnis zu sich selbst – und wenn das bedeutet, ein paar Kilo mehr auf den Rippen zu haben, dann ist das auch nicht so wichtig.

Body Positivity bedeutet ebenfalls, andere nicht für ihren Körper zu kritisieren – egal, ob dieser dünn oder übergewichtig ist, ob er Pigmentflecken und Narben hat, ob dunkle oder helle Haut oder irgendwas dazwischen. Es geht nicht darum, dass man gezwungen wird, alles schön zu finden. Die Aussage ist lediglich, dass man niemanden dafür verurteilen oder beleidigen sollte, wie er aussieht. Und besonders diesen Teil finde ich persönlich sehr wichtig.

Meine Meinung

Ich persönlich finde Body Positivity unglaublich wichtig, weil ich so viele Leute kenne, die unzufrieden mit sich selbst und ihrem Körper sind, und ich das auch selbst erlebt habe. Ich meine, ganz ehrlich – wer betrachtet sich nicht selbst ab und zu im Spiegel und kann nichts anderes sehen als seine Makel? Es hat einen Grund, warum Gewicht verlieren auf der Liste der beliebtesten Neujahrsvorsätze so weit oben steht.

Aber ich glaube, dass es einen grossen Unterschied in unserem Leben macht, wie wir zu unserem Körper stehen, und Body Positivity ist da ein Schritt in die richtige Richtung. Mich motiviert es immer wieder, Bilder von Menschen zu sehen, die keine Modelfigur haben und trotzdem zufrieden mit sich selbst sind.

Klar, ein gesunder Lebensstil ist wichtig. Darum geht es zumindest meiner Ansicht nach bei dieser Bewegung auch gar nicht. Aber wenn ich mich grundsätzlich gesund ernähre, genügend Sport treibe und trotzdem nicht aussehe wie jemand, den man bei GNTM auf den Laufsteg schicken würde, dann sollten weder ich noch sonst jemand ein Problem damit haben. Denn im Endeffekt ist das wahrscheinlich sogar gesünder als sich auf Modelmasse runterzuhungern und zu -trainieren.

Deswegen glaube ich, dass wir uns für dieses Jahr vielleicht ausnahmsweise nicht vornehmen sollten, Gewicht zu verlieren. Ich glaube, was wir uns vornehmen sollten, ist, unseren Körper erst einmal lieben zu lernen – und erst dann daran zu denken, ob und wie wir ihn verändern wollen.

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