Wer von Neugierde und Abenteuerlust gepackt wird, muss nicht eine Extremsportart ausprobieren. Besonders Fotografen und Erforscher suchen den Adrenalinkick auch gerne an alten, verlassenen Orten. Die Nachahmer dieses Trends sind sogenannte Urban Explorer, oder kurz Urbexer.

Urbexer haben es geschafft, Abenteuer und Ästhetik zu verbinden. Sie machen sich auf die Suche nach sogenannten «Lost Places». Verlassene Orte, wie Gebäude oder ganze Ortschaften erkunden sie. In den meisten Fällen werden diese Entdeckungen durch Fotos festgehalten.

Die Lost Places

Die Orte, die von Urbexern besucht werden, könnten nicht unterschiedlicher sein. Jedoch dürfen sie keine Touristenattraktion sein, da dies den Grundsätzen der Urbexer widersprechen würde. Sie dürfen nicht bekannt sein, damit die Verlassenheit auch wirklich garantiert ist. Gute Recherche als Vorbereitung ist hier also Pflicht.

Beliebte Lost Places:

  • Katakomben
  • U-Bahntunnel
  • Privathäuser
  • Bunker
  • Krankenhäuser
  • Schulen
  • Flugzeug- und Schiffswracks
  • Kirchen
  • andere öffentliche Einrichtungen

Welche Motivation steckt dahinter?

So viele verschiedene Hobbys wie es auf der Welt gibt, so viele verschiedene Gründe gibt es auch, sie auszuführen. Das ist beim Urbexing nicht anders. Viele machen es aufgrund des Abenteuergefühls und der Ästhetik. Gerade diese sind es auch, die mit ihren Posts auf Social Media viral gehen.

Weitere Urbexer nennen z.B. historisches Interesse als Motivation. Die Neugierde zieht sie zu den Orten, welche eine Geschichte erzählen. Und obwohl diese Orte eine faszinierende Vergangenheit haben müssen, dass sie überhaupt verloren gingen, wurden sie praktisch nie dokumentiert.

Gefahren beim Urbexing

Abenteuerlust zieht leider nicht nur Menschen an, sondern auch Gefahren und Risiken. Gerade durch das Alter der Gebäude ist die Einsturzgefahr oftmals sehr hoch. Das Betreten vieler Lost Places läuft auf eigene Gefahr. Auch können sich die Urbexer durch nicht isolierte Stromquellen verletzen. Und viele Lost Places wurden bereits zum Rückzugsort von kriminellen Gruppierungen.

Natürlich ist auch das Gesetz eine Einschränkung. Gerade in der Schweiz ist es Hausfriedensbruch, wenn Menschen ein Grundstück unerlaubt betreten. Sie können mit Geldstrafen oder sogar mehrjähriger Haft bestraft werden.

Der Urbexer Codex

Was wäre ein Hobby ohne Regeln? Genau, langweilig. Auch beim Urbexen gibt es feste Regeln, an die sich die Urbexer halten. Diese Regeln werden auch Urbexer Codex genannt. Er umfasst hauptsächlich folgende vier Punkte:

  • Vandalismus ist zu unterlassen. Dazu gehört auch, den eigenen Abfall wieder mitzunehmen.
  • Das Verschaffen von gewaltsamen Zutritt zu einem Lost Place ist verboten. Gibt es keinen freien Zugang, macht man die Fotos lieber von draussen.
  • Es wird nichts geklaut oder als Souvenir mitgenommen. Lost Places müssen immer genau so verlassen werden, wie sie vorgefunden wurden.
  • Verlassene Orte dürfen nicht bekannt werden. Auch ihre Adressen nicht.

Dank diesem Codex dürfen Urbexer einen guten Ruf geniessen. Trotzdem muss jeder Urbexer damit rechnen früher oder später mal von einem Lost Place weggeschickt zu werden. Aber trotzdem hindert sie nichts daran, das Abenteuerleben weiter zu verfolgen.

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1 Comment

  1. Deborah Amolini Reply

    Ich war schon immer fasziniert von Lost Places, wusste bisher aber nicht, dass es für manche ein Hobby, resp. im Trend ist. 🙂

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