Kaugummipackungen, Steine, leere Cola Dosen…

…das sind alles Dinge, die mir aufgezählt wurden, als ich Personen in meinem Umfeld fragte was sie schon alles in ihrem Leben gesammelt hätten. Denn es scheint nicht nur mir so zu gehen, dass mir, je länger ich darüber nachdenke, immer mehr Dinge einfallen, die ich mal gesammelt habe. Von Stiften und Teesorten bis hin zu Stickern und Büchern, hatte ich wohl selten in meinem Leben eine Phase in der ich nichts gesammelt habe. Ob bewusst oder unbewusst. So muss ich mir auch jetzt eingestehen, dass ich eigentlich mehr als genug Schmuck besitze, und dennoch stetig neuen kaufe. Und das ist doch die Definition von Sammeln. ‘Dinge, die man mag oder für die man sich interessiert zusammenzutragen und aufzuheben’. So ähnlich definiert es jedenfalls der Duden. Und nicht nur die oben genannten, sondern noch viele weitere Dinge, werden häufig gesammelt. Zum Beispiel…

…Münzen, Briefmarken, Comicbände

Diese haben nicht nur einen historischen Wert, sondern werden oft auch aus zielorientierten Motiven gesammelt. Denn in ihnen steckt auch ein materieller Wert, der meist mit den Jahren zunimmt. Natürlich ist nicht jedes Exemplar wertvoll, doch wenn ein Modell einen besonderen Fehler aufweist, oder es nur wenige davon gibt, können sie dem Besitzer sehr viel Geld einbringen. So hat die vermeintlich teuerste Briefmarke der Welt einen geschätzten Wert von ganzen 9 Millionen Euro. Auch sonst, kann das Sammeln ein nicht gerade billiges Unterfangen sein.

Häuser, Autos oder Kunst…

…werden vor Allem von wohlhabenden und bedeutenden Personen gerne gesammelt. Denn es ist oft nicht nur ein sehr teures Hobby, sondern auch ein Weg um seinen Reichtum und seine Macht zu demonstrieren. Denn die Anschaffung von mehreren Häusern oder Autos, ist zwar ein Mittel um Kapital anzulegen, macht ansonsten aber mässig viel Sinn. Schliesslich kann man immer nur ein Auto zur gleichen Zeit fahren. Immer nur ein Haus bewohnen. Und dennoch sind das sehr beliebte Sammelobjekte. Denn sie sind oft protzig und eindrücklich, so dass sie ein idealer Weg sind, um den eigenen Narzissmus und Stolz auszuleben, die wohl in uns allen irgendwo schlummern. Doch es werden nicht nur kostspielige, sondern oft auch völlig wertlose Dinge gesammelt wie…Bild: pixabay.com

…Kassenbons, leere Shampoo Flaschen oder gebrauchte Streichhölzer

Klingt seltsam, ist aber Realität. Denn diese Dinge werden wohl meistens eher von Menschen mit anderen Beweggründen gesammelt. Menschen mit dem sogenannten Messie Syndrom sammeln würden. Bei Betroffenen artet das Sammeln von allerlei Krims Krams zu einem schon zwanghaften Verhalten aus. In Extremfällen können Messies gar nichts wegwerfen, so dass es auf Dauer zur völligen ‘Vermüllung’ der Wohnung kommt, so dass diese fast nicht mehr betretbar ist. Das ist aber eher die Ausnahme, und kommt vergleichsmässig selten vor. Wenn man allerdings das Gefühl hat Gegenstände unbedingt behalten zu müssen und nicht wegwerfen zu können, unabhängig von deren Wert, sollte man sich dennoch lieber Hilfe holen und mit jemandem darüber reden.

Panini Bilder, Sticker und Migros Sammelartikel

So fing es wohl bei den meisten im Kindergarten oder in der Unterstufe an. Und auch die meisten meiner Freunde, erzählten mir von ihren Pokémon karten oder ihren Migros Nanomania Figuren die sie damals als Kind gesammelt haben. Auch ich bin davon nicht unverschont geblieben, so kann ich mich gut an mehrere Sammelaktionen erinnern an denen ich meine Freude hatte. Denn man konnte, diese Sticker, Magnete, Armbänder oder Figuren nicht nur sammeln, man konnte sie auch mit seinen Freunden tauschen, oder mit ihnen spielen. Natürlich sind viele dieser Artikel extra dafür konzipiert vor Allem Kinder anzusprechen, doch bei ihnen blieb es nicht. Wir sammelten damals auch Steine oder bunte Blätter im Herbst, einfach aus der Freude an schönen Dingen. Und das ging, wie ich aus Gesprächen mit meinen Eltern oder Grosseltern vernehme, nicht nur uns so, sondern auch vielen Generationen vor uns. Doch woher kommt eigentlich dieses Bedürfnis Dinge zu sammeln? Die Antwort darauf liegt wie so oft, in der Geschichte und unserer Evolution.

Pilze, Beeren, Holz und Tierfelle

Das sind wohl einige der ersten Sachen, die jemals gesammelt wurden. Und zwar aus rein Überlebens technischen Gründen.Bild: pixabay.com So waren die Steinzeitmenschen für Nahrung nicht nur auf Jäger, sondern auch auf Sammler angewiesen. Denn diese sorgten durch ihr horten unter anderem dafür, dass auch in härteren Zeiten etwas zu Essen da war. Doch nicht nur Nahrungsmittel musste gesammelt werden. Auch das zusammentragen von Holz für Feuer, Kräuter für Medizin oder Knochen und Tierfelle für Werkzeuge und kältere Tage waren essenziell. Seither war das Sammeln in der Geschichte der Menschheit immer ein grundlegendes Bedürfnis. Zum Beispiel war das aufbewahren von Pflanzensamen für das nächste Frühjahr, oder das Bunkern von Dörrfleisch und Kartoffeln für den Winter waren lange Zeit notwendig zum Überleben. Doch auch immaterielle Sachen waren notwendig um die Menschheit auf Dauer voranzubringen.

Erkenntnisse, Erfahrungen, und Zukunftsträume

Wenn die Menschheit über die Jahre hinweg verschiedenste Erkenntnisse und Wissen nicht angesammelt und weitergegeben hätte, dann wären wir wohl immer noch in der Steinzeit. Doch auch das Sammeln von Hoffnungen und Träumen haben uns dahin gebracht wo wir heute sind. Wenn zum Beispiel die Griechen ihre Idee vom fliegenden Ikarus nicht aufgeschrieben hätte, wäre womöglich das Flugzeug nie so erfunden worden wie wir es heute kennen. Ich würde fast so weit gehen zu Behaupten, die Menschheit hätte es nie hier hergebracht, wenn wir nicht dazu in der Lage wären diese Dinge zu Sammeln.

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