Der 13. Januar, für die meisten ein gewöhnlicher Tag. Doch für Fasnächtler und Fasnächtlerinnen ein Feiertag, welcher den Beginn der Fasnacht terminiert. Was bedeutet der Hilari in seinem Ursprung? Welche Hintergründe hat das Fest für Fasnächtler/innen? Tize.ch wirft einen Blick hinter die Kulissen des Feiertags.
Vor allem in der Stadt Solothurn wird der Hilari ausgiebig gefeiert. In der Barockstadt hat die Fasnacht eine langjährige und wichtige Bedeutung. Die historischen, fasnächtlichen Tätigkeiten in Solothurn sind bis ins Mittelalter zurückzuführen. Nach der Website Lebendige Traditionen, gilt der Hilari seit 1853 als Fasnachtsfeiertag. Am gestrigen Tag fand die traditionelle Proklamation in der Altstadt statt. Mit rückblickend närrischen Worten wird hier auf das vergangene Jahr geschaut. Ausserdem wird die Rathausgasse, zur «Eselsgasse» umgetauft. Am Abend fand gestern anschliessend ein Platzkonzert auf dem Amthausplatz Solothurns statt. Dann folgte eine «Hilari-Party» der Weihere Schränzer Riedholz in der Solothurner Reithalle.
Der heilige Hilarius als Patron der Solothurner Fasnacht
Ursprünglich findet sich das Wort «Hilari» im Lateinischen als «fröhlich und «heiter» wieder. Der Heilige Hilarius von Poitiers wurde am 13. Januar im Jahre 367 in Poitiers beigesetzt. Seit 1851 gilt sein Beisetzungstag als Feiertag. Die Narrenzunft Honolulu, die älteste und wichtigste Zunft der Solothurner Fasnacht, hielt ab dem Jahre 1853 ihre Generalversammlungen ab. So konnte sich der Hilari immer mehr in die Tradition der Solothurner Fasnacht etablieren.
Die Gegensätze der Solothurner Fasnacht
In der ganzen Schweiz wird die Fasnacht gefeiert. Bekannt für ihre jährlichen Festigkeiten sind Städte wie Luzern und Basel. Aber auch die Solothurner Fasnacht erhält immer grösseren Zuwachs und zunehmende Popularität. In den meisten Schweizer Orten gilt der 11. November als Beginn der Fasnacht. Doch der Hilari bleibt am 13. Januar in der Stadt Solothurn und überhaupt im gesamten Kanton, der Beginn der sogenannten «5. Jahreszeit». Nach den Festlichkeiten des Hilari, dauert es eine Weile, bis die Solothurner und Solothurnerinnen die Fasnacht ausgiebig feiern können. Als offizieller Beginn der Fasnachtswoche gilt hier der schmutzige Donnerstag, welcher dieses Jahr erst auf den 28. Februar fällt. Nach einer knappen Woche endet die 5. Jahreszeit am Aschermittwoch. Die Zeit zwischen Hilari und dem schmutzigen Donnerstag wird mit Vorbereitungen und Vorfreude überbrückt. So finden zahlreiche Events der einzelnen Guggen satt, die Fasnachtsgruppen nutzen die Zeit, um ihre Kostüme zu gestalten und die Wagenbauzünfte bauen ihre grossen, prächtigen Wagen.
Eine kontroverse Jahreszeit
Selten wird über traditionelle Anlässe so spekuliert, wie über die Fasnacht. Während für viele die 5. Jahreszeit als kultureller Anlass gilt, so wird der Event von Kritikern als «Saufgelage» betitelt. Bereits im Mittelalter galt die Fasnacht als «Freipass», alles tun zu dürfen, worauf man in der Fastenzeit verzichten musste. Vor allem galt damals der Konsum von Fleisch als Luxusgut, welches man fast nur an der Fasnacht geniessen konnte. Natürlich wurde darunter auch der Konsum von Alkohol und der Geschlechtsverkehr gezählt.
Auch wenn noch in der heutigen Zeit viel an der Fasnacht getrunken wird, hat sich der Sinn der 5. Jahreszeit geändert. Gerade in Solothurn werden unter Fasnachtsgruppen die beiden Umzüge am Fasnachtssonntag und Fasnachtsdienstag als friedlichen Wettbewerb angesehen. Es geht darum, schöne, bunte Kostüme unter kreativen Mottos zu gestalten. Die Wagenbauzünfte bauen jedes Jahr grosse, schöne Wagen, welche von Jahr zu Jahr immer detaillierter und prunkvoller werden. Gerade Guggenmusiken und Tamburen haben in Solothurn an der Fasnacht ein striktes Programm. Jeden Tag in der Fasnachtswoche ziehen sie durch die Gassen und präsentieren ihre neu einstudierten Lieder, welche sie meist innerhalb eines Jahres fleissig geprobt haben. Klar gilt die Fasnacht als Zeit, in der sich die Menschen ein wenig gehen lassen können. Dennoch steckt heute ein kultureller Sinn dahinter, dem sich Mitglieder und Besucher erfreuen können.
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